Hi an alle,
1. Wenn mein Hund auf die abwegige Idee käme, so mit Besuch zu "spielen" würde ich das verbieten. Ende.
2. Meine Empfehlung war ja auch für Mareike, einen Trainer dabeizuhaben, da sie selbst nicht ganz sicher scheint, wo die Grenzen sind. Aber mit einem 11-monatigen Hund ist das durchaus hinzubekommen. Schnauzer und RS haben ja nun mal den sehr physischen Stil zu spielen. Da kommt das Rangeln gut an. Auch wenn sie miteinander spielen, da wird geblockt und gerempelt, eigentlich viel weniger gebissen als geknabbert. Boxer spielen auch so mit vollem Körpereinsatz. Border Collies weniger, auch Dobermänner und Schäferhunde haben einen weniger rempeligen Stil. (Ja, Sabine, es gibt Ausnahmen
)
3. Auch das in-die-Leine-Beißen erfolgt nur mit Erlaubnis. Man kann machen, was man will, solange man es stoppen kann.
4. Vielen Hunden in der Hundpension, die keine Grenzen kennen, haue ich eins an die Ohren, wenn "Enough!" "überhört wird - das kaufen die mir auch ganz schnell ab, obwohl ich keine besondere Bindung zu den Hunden habe. Die wissen aber: Bei Vera darf man fröhlich herumhopsen, auch anspringen; sie ist ein guter Kumpel und nicht so zimperlich wie unsere Besitzer, aber soviel gefallen läßt sie sich auch nicht. (Von mir aus können die Viecher ihre Besitzer traktieren, ist mir wurscht. Bei mir ist das nicht erlaubt)
5. Wie sehr man es dem Hund unangenehm machen muß, bis er einem das "Schluß jetzt!" auch glaubt, kommt halt auf das Alter, die Erfahrung, das Wesen usw. des Hundes an. Aber die Regel: Ich tu dir nicht weh, und du tust mir nicht weh (ich mein so richtig weh) ist absolut. Wenn zwei Hunde miteinander spielen und einer schlägt über die Stränge, wird derjenige auch bestraft, und zwar oft schmerzhaft. Von total gewaltloser Erziehung (was für ein Wort!) halte ich nicht viel. Da ist nun wirklich nichts Natürliches und Artgerechtes dran. Gewaltloses Training ist sehr gut für viele Situationen und besonders für die Vorführung im Ring! Das ganze Konzept kommt ja auch von Trainern von Delphinen. Delphine im Schwimmbecken, die sonst nichts anderes haben und auch nicht wegschwimmen können, wie ich bemerken möchte! Mit stets abrufbaren "Gehorsam" hat solche Dressur wenig zu tun.
Bei der Erziehung und dem Setzen von Grenzen kann man schon mal hinlangen. Das Hundegehirn (und das menschliche) ist sehr auf Lernen aus unangenehmen Erfahrungen geeicht.
6. Und last but not least: Nicht jedem ist das Rangeln mit seinem Hund gegeben. Ist doch okay. Die Frage war halt: Wie spiele ich ohne Spielzeug mit meinem Hund? Und meine Antwort war nur ein Vorschlag; der ist nicht in Marmor gemeißelt. Es gibt sicher noch andere Möglichkeiten. (Ekhard Lind wurde ja schon vorgeschlagen).
Vera,
die in höchst undamenhafter Weise mit ihrem Hund rangelt, aber nicht glaubt, daß es jeder so machen muß.