so nu ich auch noch.
Ich hatte öfter mal Welpen länger als 9 Wochen in unserer Familie, und die hatten kein Problem damit, mit oder ohne ihre Mutter zu leben.
von 2 kann ich was erzählen:
Der erste war 6 Monate bei uns und kam dann zu völlig unerfahrenen Hundehaltern. Die waren ausser sich vor Freude und Liebe, so wie man es sich ja eigentlich als Züchter wünscht. Klein Enrico war aber so gar nicht der Autofahrer vor dem Herrn, und er ist bei mir mit gefahren, ich war zu der Zeit quasi alleinerziehnde Hundemutter von bummeligen 5 Riesen und ich bin zu Ausstellugnen und sonst wo hin gefahren. Ach ja und wir leben auch da wo das Möbelhaus mit dem XXL steht, am AdW .
So und nu standen die Leute da mit ihren Fiffi und der wollte so gar nicht ins Auto rein, wenn es zu den tollen Auslaufgebieten gehen sollte. Sie lockten ihn mit Engelszungen und Leckerchen, die meine Hunde nur vom Hörensagen kannten, so edel.
Irgendwann klingelte das Telefon und die Hilferuf schallte mir ins Ohr. Mein Rat; Arsch hoch, reinschieben, Tür zu und los fahren. Stille , schlucken am anderen Ende der Leitung und Rat befolgt, ein paar Mal noch kotzen und der Drops war gelutscht.
Bei allen anderen kleinen Problemchen war dann auch die Methode: wir machen das jetzt einfach so und wir zeigen dir wo es lang geht, das Mittel der Wahl.
Bei Nummer 2 habe ich sogar die Beurteilung vom Dogfather der Nation, dass der Hund einfach zu lange beim Züchter ohne Frühprägung und gezielte Erziehung sein Leben verbracht hat. Der Stinker hatte einfach nur die Gene seines Vaters; ein etwas loses Mundwerk und ausgeprägtes Revierverhalten. Na ja, man hat dann mit viel Mühe eine Sendung mit ihm zusammen geschnitten und armen Leute 6 Wochen lang mit dem Auto vom Haus in die Pampa geschickt und dann mit Spiel vom Bellen vor der Haustür abgehalten.
Hier gibbet was um die Ohren, wenn man mir meine Revierverteidigung streitig macht und gut ist.
Hunde sind nun mal gute Manipulierer, sie erkennen blitzschnell wo der Frosch die Locken hat, sprich die Chef-Azubi-Situation nach Klärung ruft. Und wenn keine klare Anweisung kommt, dann tun sie das was ihnen grad so in den Kram passt.
Klar fühlt man sich als Mensch so richtig beschissen, wenn da so ein begossener Pudel vor einem steht und zittert weil er ins Auto soll und sich dort dann die Seele aus dem Leib kotzt, oder sonst irgend welche Dinge tun soll, die ihm unheimlich sind.
Und da schließt sich der Kreis nämlich für die Diagnose: zu lange bei Mutter und frühkindliches Trauma durch Trennung. Es gibt eine Erklärung. Die wartet nämlich nicht, ob Sensibelchen denn mal so weit wäre, die geht dann mal vor und zeigt dem Kleinen die Welt.
Mit dieser Erwartung steht so ein Hundekind vor uns; zeig mir den Weg und ich folge Dir. Weißt du ihn nicht, dann werde ich unsicher und ängstlich, denn ich bin als Hund nicht dazu fähig. Man hat mir nämlich vom Wolf das ewige Welpendasein angezüchtet, allen Dominanz-Verkündern zum Trotz.
Und wenn denn dann so eine Therapie auch nur den einen Effekt hat, dass die Besitzer mit mehr Selbstvertrauen an die Sache gehen, dann reicht das in meinen Augen schon, um positve Ergebnisse zu erzielen.