Hallo Steffi,
das tut mir Leid, die Frage habe ich dann wohl ebenfalls überlesen.
Erst einmal würde ich fragen, ob es sich denn um eine einmalige Schur handelt oder ob der Hund bisher sein gesamtes Leben geschoren wurde. Dann stellt sich die Frage, wie das Fell des Hundes die Schur „verkraftet“ hat. Es gibt Schnauzer, die werden permanent geschoren und der Laie würde keinen gravierenden Unterschied zu einem Trimmfell erkennen. Andere Schnauzerfelle entwickeln sich tatsächlich zu einer einheitsgrauen Wolle. Zwischen diesen beiden Extremen, findet man noch jede Menge unterschiedlicher Abstufungen.
Wenn das Fell also noch so einigermaßen brauchbar ist würde ich damit beginnen den Hund regelmäßig zu carden. Eine gute Möglichkeit stellt auch ein stumpfer Coat King dar, der von den Besitzer zuhause regelmäßig angewandt wird. Das sollte schon zu einer Verbesserung diesen Felltyps führen, zusätzlich zum trimmen natürlich.
Bei Hunden, die allerdings komplett aus Nothaaren bestehen, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten. Eine Möglichkeit besteht darin, den Hund gleich nach der Schur regelmäßig zu carden. Ca. aller 14 Tage, trimme ich nun vorsichtig das Haar aus, welches sich lösen lässt. Das wird nach und nach immer mehr werden. Da es sich hierbei um lediglich eine Schicht handelt, stelle ich die Haare nicht auf sondern, trimme kämmend mit leichtem Daumendruck. Die Haare klemme ich allerdings wie beim normalen Deckhaartrimming gegen die flache Seite des Messers. Bei der Unterwolle handhabe ich das ganze anders. Eine Ausdünntechnik beruht darauf, die Haare gegen die schmale, gezahnte Kante des Messers zu drücken. Im Allgemeinen würde ich zu einen kurz und fein gezahnten Messer tendieren, da alle Haare die gleiche Länge haben, und relativ fest sitzen, um jeweils wenig Haar zu erfassen. Auch stelle ich dieses Haar nicht auf, sondern trimme kämmend.
Die Hunde mit besseren Fell würde ich beginnen zu trimmen, wenn das Fell eine mittlere Länge hat.Und dann ähnlich vorgehen, wie mit den schlechten Fell. Nach und nach wird sich eine Veränderung der Fellstruktur ergeben. Wichtig ist, dass man nicht aufhört kämmend zu trimmen, wenn sich bereits erste feste Grannen zeigen, sondern erst dann, wenn die letzten Nothaare entfernt sind. Hat man allerings schon gut 2/3 guten Haares und ist es ein Hund, dessen Nothaare sich einigermaßen gut lösen, ist es teilweise auch möglich, dass Nothaar aufzustellen und den verbleibenden Rest auszuzupfen. Damit hätte man dann bereits, ähnlich wie eine Art des Welpentrimmings den RC angeregt.
Um das Haar optimal zu bekommen, tendiere ich jedoch dazu dem Hund, sobald dies die Fellstruktur erlaubt, einmal bis auf die UW abzutrimmen. Hier kann man dann beginnen den RC ganz normal aufzubauen.
Liebe Rita,
vielen Dank, für deine ausführliche Erläuterung!
Bei den Terriern ist es u.a. auch so, dass sich übertrimmtes Haar verfärbt. Es hat eine unnatürliche Dicke und von der Spitze, die hier ebenfalls nicht richtig ausgebildet ist bis zur Haarwurzel, die auch nur rudimentär vorhanden ist, beinahe ein und denselben Durchmesser. Die Unterwolle wird teilweise zurückgedrängt. Teilweise bekommt eigentlich galttes Haar Wellen, welliges Haar wird lockig. Übertrimmtes Haar wirkt optisch dünner. Man kann tiefer in das Fell schauen.
Kann es sein, dass bei dem Hund mit den 10 cm Grannen, bereits das neue Deckhaar gut nachgeschoben hatte oder gerade dabei war?
LG, Sandra