Hallo,
Mein Hund kennt keinen Kennel. Sie kennt es aber auf ihrem Platz zu sein. Da fühlt sie sich auch sicher.
Warum sollte ein Hund mit 7 Monaten nicht mal auf seinen Platz geschickt werden können?
Wir schicken sie da öfters hin. Nie länger als 15 min aber durchaus regelmäsig. Ich hab das immer als sehr hilfreich empfunden. Wenn sie z.B. nach einem ausgiebigen Spaziergang mit anderen Hunden immer noch in der Wohnung rumgeistert und nicht schlafen will, ist es oft so, dass sie dann, wenn wir sie auf ihren Platz schicken, sofort einschläft. Sie geht auch selbst auf ihren Platz, wenn sie ihre Ruhe haben will. Wir haben das von Anfang an so eingeführt, dass man sie auf ihrem Platz absolut in Ruhe lässt. Das Besuch Problem ist aber wirklich nicht die Baustelle.
Hab langsam das Gefühl, dass man mir durch meine Frage so jegliche Kompetenz im Bezug auf Hunde abgesprochen hat. Anderen Leuten hier um Forum wurde bei dem "Besuch ist doof" Problem genau dieser Weg geraten und bei mir soll das nun plötzlich alles falsch sein?
Pinscher sind misstrauisch gegenüber Fremden. Wegen mir muss sie sich nicht von jedem anfassen lassen. Die beiden Vorfälle in denen sie zugeschnappt hat waren Situationen in denen sie bei mir und meinem Freund lag (nicht stand oder saß) und völlig enspannt war und für sie plötzlich jemand Fremdes über sie gebeugt da stand und sie angefasst hat. Sie hatte auch keine Möglichkeit zu wegzulaufen oder sich zu wegzudenken. Daher werden wir diese Situationen jetzt auch tunlichst vermeiden und versuchen für sie zu kompetenteren Rudelchefs zu werden.
Wenn so, daheim oder drausen, frei oder an der leine, Leute versuchen sie zu streicheln oder sie zu locken geht sie einfach weg oder läuft hinter uns. Sie ist aber nicht nervös oder hektisch. Aber sie beschwichtigt durch albernes rumgehampel und langsames Schwanzwedeln, macht sich aber nicht steif oder eine bürste. Viele Leute verwechseln das mit einer Spielaufforderung und sagen dann zu uns:"Die will doch spielen die wedelt ja," aber die wissen halt nicht wie sie tatsächlich zum Spielen auffordert. (Das habe ich jetzt so schon öfter bei Pinschern gesehen und da sind die wirklich anders als andere Hunde.) Es ist dann schwierig diese penetranten Streichelwütigen loszuwerden. Da wir aber wirklich jeden vom streicheln abhalten, bleibt sie da aber ganz entspannt. Außer manchmal beschwichtigen tut sie nichts. Früher hat sie öfters mal gebellt wenn einer dann zu nahe kam.
Was ich aber merkwürdig finde, ist die Tatsache, dass sie Hundehalter nicht als Fremde ansieht. Sie begrüßt immer erst die Hunde und dann rennt sie zu deren Besitzer und begrüßt auch die. Das würde ich mal gerne verstehen. Vielleicht kaufen wir aber auch einfach jedem unserer Freunde einen Hund dann haben wir zumindest keine Probleme mehr.
Wenn man ihr die Zeit gibt sich an den Besuch zu gewöhnen kommt sie immer von selbst und begrüßt dann auch jeden durch ablecken und schwanzwedelnd und ab da kann man sie dann auch streicheln.
Ich kann damit leben dass sie halt nicht von jedem angetascht werden will, auch wenn es für unsere Freunde sehr unbefriedigend ist, wenn sie nicht gleich an der Haustür freudig begrüßt werden. Da gibt es nur 2 Freunde bei denen sie das macht. Die beiden haben sie aber auch noch nie bedrängelt.
Wenn wir es jetzt schaffen, dass sie uns immer, auch in diesen Überfall-Situationen vertraut, dann wäre ich wirklich der glücklichste Mensch der Welt.