Hallo Mareike,
ich hätte dazu sagen müssen, dass dieses SOFORT und AUGENBLICKLICH für einen Hund gilt, der diese Kommandos wirklich beherrscht. Er soll nicht nur wissen, was damit gemeint ist, er soll sie auch in ALLEN Situationen ausführen. Er muss natürlich entsprechend erzogen und trainiert sein.
Wir bekommen oft Leute auf den Hupla die uns sagen, dass ihr Hund z.B. "Sitz" und "Platz" könne. Fragen wir dann nach, ob er es nur verstanden hat oder ob er es wirklich kann, heißt es natürlich:"Er kann es." Dann sind die Trainer gemein und testen das KÖNNEN. Ich lasse z.B. den Hund ins "Platz" legen und renne mit einem Ball spielend an ihm vorbei. Du kannst dir denken, wo die meisten KÖNNER dann sind
und von den Hundehaltern bekommen wir dann zu hören:"Na das ist ja auch gemein." Klar ist das gemein bei einem Hund, der die Übung eben noch nicht kann. Bei einem wirklichen Könner ist das überhaupt kein Problem, der liegt bombenfest. Tut er es nicht, ist eben nicht gut genug gearbeitet worden.
Den kompletten Übungsaufbau hier zu erklären, gäbe ein zu langes Posting. Nur soviel - beim Training sichere ich den Hund grundsätzlich ab. Er darf sich meinem Einwirkungsbereich niemals entziehen können. Zu Beginn des Trainings erkläre ich dem Hund geduldig, was ich von ihm will und das natürlich - wie ich es schon schrieb - mit Lecker, Spieli und Kasperkram von mir. Hat er verstanden, was ich von ihm will und das sehe ich daran, dass er es IMMER ausführt, wenn ich es verlange, gibt es keine Immerbestätigung mehr, sie wird dann variabel gegeben. Gleichzeitig baue ich LEICHTE Ablenkungen und Verführungen ein. Hebt der Hund dadurch die Übung auf, bekommt er KEINE STRAFE, ich gebe ihn lediglich wieder in die Position, die ich haben will, er bekommt aber auch keine Bestätigung. Bleibt er trotz Ablenkung in der geforderten Position, kommt wieder die Bestätigung. Bewältigt er die Aufgabe trotz LEICHTER Ablenkung, wird die Anforderung größer und die Ablenkungen SCHWERER. Auch dann gleiches Verfahren wie bei den leichten Ablenkungen. So arbeite ich weiter, bis der Hund auch bei der für ihn allergrößten Ablenkung - die kann von Hund zu Hund total unterschiedlich sein - seine Aufgabe meistert. Dann gibt es auch dabei nach der Immer - die variable und schließlich nur noch die sporadische Bestätigung. Ganz höre ich mit der Bestätugung/Belohnung niemals auf. Auch meine gut durchgearbeiteten Hunde bekommen immer mal wieder ihre individuelle Belohnung. Allerdings gibt es von mir, wenn eine Übung GANZ SICHER vom Hund beherrscht (aber ERST DANN) und trotzdem selbständig aufgehoben wird, ein Donnerwetter und auch mal eine etwas heftigere Einwirkung - der Hund wird dabei nicht geschlagen, getreten, mit dem Stachler oder Schlimmerem traktiert. Bei meinen Hunden reicht es, wenn ich sie etwas unsanft in die geforderte Position bringe mit seeeeeehr ärgerlicher Stimme. Bei Zwergi Korry reicht schon die ärgerliche Stimme.
Bei der Komm-Übung wird im Prinzip ebenso verfahren, nur wird da mit der langen Leine gearbeitet. Bei den statischen Übungen reicht in der Regel eine normale Arbeitsleine. Es sei denn, man hat einen Kandidaten, der sich davon machen will, dann wird auch bei "Sitz", "Platz" usw. mit der langen Leine gearbeitet.
Zusätzlich zu diesem Training ist es enrom wichtig, dass der Hund auch zu Hause gehorchen muss. Das heißt, er hat die Hausstandsregeln zu befolgen und die setze ich genau so durch wie dir Übungen im Training. Ein Hund, der nur im Training konsequent gearbeitet wird und zu Hause den Molli machen und seine Ohren auf Durchzug stellen kann, wird niemals eine Übung wirklich total zuverlässig ausführen. Er "glaubt" seinem Menschen einfach nicht.
Ich hoffe, ich habe es einigermaßen verständlich erklärt. Wenn nicht - bitte fragen
Grüße von
Rita