Genauuuuuuuuuuuu Andrea,
die Eigenverantwortung scheint bei vielen Hundemenschen nicht vorhanden zu sein. Wenn MEIN Hund Mist baut, dann habe ICH das auch gemacht weil ich ihn entweder nicht (oder noch nicht) gescheit erzogen oder nicht aufgepasst habe. Dann backe ich kleine Brötchen und gelobe Besserung und schiebe nicht anderen Hundehaltern die Schuld und Verantwortung für MEINEN Hund in die Schuhe.
Erst gestern habe ich dazu wieder was passendes erlebt.
Ich war mit Julchen und Korry am Rhein, einem bekannten Auslaufgebiet für die Wuffis. Dort ist viel Platz und die Hunde können prima rennen ohne in Gefahr zu geraten. Vor uns lief eine Frau mit 8! Hunden, alle liefen frei und machten, was sie wollten. Sie verstreuten sich in alle Richtungen und die Dame hatte ihr Handy am Ohr und bekam von der Welt um sie herum nix mit. Ein kleiner Mix - ich schätze mal Zwergpinscher/Jacki - hatte es auf meine Mädels abgesehen und wollte sie vernaschen. Korry hat ihm gleich was um die Ohren gehauen und bei ihr hat er Abstand gehalten. Julchen flitzt ja gerne und der kleine Kerl war sowas von schnell, dass Julchen ganz begeistert Gas geben konnte. Volle 20 Minuten rannten die beiden Hunde über die Wiesen und Frau "Rudelführer" schaute sich in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal nach ihrem Hund um. Julchen hatte dann irgendwann genug und legte sich japsend ins Gras. Der Kleine packte sich sofort ihr Hinterteil und wollte rammeln. Julchen ist ja ein Geduldskalb und maulte nur sehr halbherzig. Der Kleine wurde immer penetranter und da wurde auch Julchen böse und schnappte nach ihm. Der Rüde ließ sich davon nicht beeindrucken und wollte weiter rammeln. Julchen konnte keinen Schritt laufen ohne den Zwerg am Bein zu haben. Ich rief die Frau, die natürlich nix mit bekam wegen Handy. Ich habe den Rüden dann mit meiner bewährten Art auf Abstand gehalten und er hat mich auch respektiert. Ich wollte nun aber mal mit den Mädels weiter gehen war aber unmöglich, weil Zwerg dann schon wieder an Julchens Bein hing und rammelte. Wenn ich ihn auf Absatand hielt, blieb er zwar zurück, aber sobald ich mich umdrehte um weiter zu laufen, klebte er wieder an Julchen. Ich war es nun leid und bin zu der Frau gelaufen um sie zu bitten, ihren Hund an die Leine zu nehmen. Sie kapierte überhaupt nix weil sie, während ich mit ihr sprach, weiter telefonierte. Ich bat sie dann mit etwas Nachdruck, ihren Rüden an die Leine zu nehmen und habe ihr auch gesagt warum. Dann kam die Frage, ob Julchen läufig sei - nein ist sie nicht. Ja dann würde sie wohl besonders gut riechen und da könne sie auch nix machen. Er sei der einzige Rüde, der noch nicht kastriert ist und er wäre halt bisschen bekloppt. Ich bat erneut darum den Kerl dann doch an die Leine zu nehmen, damit wir ungehindert heimwärts gehen könnten. Sagt die doch, ich solle meine Hündin an die Leine nehmen. Ich habe ihr dann erklärt, dass das nichts nützen würde, weil ihr Rüde dem Julchen dann trotzdem am Bein hängt. Sie zuckt die Schultern, dreht sich um, telefoniert weiter und meint, dass der Kleine schon mit ihr kommen wird, wenn sie weiter geht. Heiliger Strohsack, das hat er seit einer halben Stunde nicht gemacht, wieso sollte er das nun tun?! Sie drehte sich um, sagte mir im weg gehen noch, dass ihre Freundin auch einen Sps habe und wollte weg. Nun war meine Geduld ja doch allmählich am Ende. Ich bin ihr hinterher und habe nun etwas unfreundlicher verlangt, dass sie endlich ihren Rüden anleinen solle. Sie seufzte und meinte, dass sie sich nun erst mal um die anderen Hunde kümmern müsse, die mittlerweile in alle Richtungen verstreut irgendwo rum liefen. Ich sagte ihr dann, dass ich den Rüden nun selbst anleine. Da hat sie ihn endlich fest gemacht und ging schimpfend davon. Ich hörte sie dann noch eine ganze Weile rufen, weil ihr Rudel immer noch in der Botanik verteilt herum lief.
Boah, solche Hundehalter braucht kein Mensch
Aber es ist ja viel bequemer, anderen die Schuld für das eigene Fehlverhalten zu geben, als selbst etwas zu tun.
Grüße von
Rita