Hallo zusammen,
ich habe angefangen zu lesen und dachte mir, was will diese Dame denn verkaufen? Trofu kann es ja nicht sein. Und ein Stückchen weiter unten habe ich es gefunden - ein Futterplan soll an die Hundehalter gebracht werden.
Ich würde die Frau Dr. gerne mal fragen, wie meine Hunde mit der Frischfütterung so alt werden konnten. Wie es alle unsere Würfe geschafft haben, gesund ins und durchs Leben zu kommen. Wie die Welpen ohne Schäden die ersten 10 Wochen bei uns überstanden haben. Wie unsere Zuchthündinnen so viele Kinder bekommen konnten, ohne dabei den Bach runter zu gehen usw.
Ich bin weder ein "über den Daumen gepeilt Fütterer" noch ein "Taschenrechner Füttere"). Ich achte einfach, so wie bei unserer eigenen Ernährung auch, auf Vielfalt, möglichst gesunde Produkte, so wenig Schadstoffbelastung wie möglich (ganz können wir ihr wohl alle nicht entkommen), und das nicht so viele leere Kalorien in den Bauch kommen (beim Menschenfutter ist auch mal bisschen Kuchen und Schokolade dabei). Einfach nur in den Hund hinein stopfen, was gerade da ist, ist auf Dauer sicher auch nicht das Gelbe vom Ei.
Das Argument, dass die Hunde früher alles gefressen haben, was vom menschlichen Essen übrig blieb, passt nicht mehr in die heutige Zeit. Früher haben die Menschen sich gesünder ernährt. Da gab es keine Zusätze aus dem Labor in den Lebensmitteln, da wurden frische Zutaten frisch zubereitet. Da gab es auch für Menschen nicht diesen Überfluss an toter Nahrung wie heute. Da bekamen die Hunde Pansen, Blättermagen und andere Schlachtabfälle vom Metzger oder vom Schlachthof mit den vergleichsweise gesunden Resten vom Futter der Menschen. Hinzu kam, dass die Hunde nicht den Status im Zusammenleben mit den Menschen hatte wie heute. Sie waren halt da, hatten oft Aufgaben als Wachhund oder die Spezialisten unter ihnen halt auf ihrem jeweiligen Gebiet. Sie wurden meistens ganz gut gehalten, aber den Familienanschluss wie heute hatten sie oft nicht. Sie wohnten draußen in Zwinger und/oder Hütte und einige durften auch mal zwischendurch ins Haus. Wenn der Hund starb, gab es halt einen neuen. Die Hundehalter früherer Jahre in meiner Familie würden verständnislos mit dem Kopf schütteln wenn sie sehen würden, was heute rund um den Hund alles veranstaltet wird. Und wenn man ihnen erzählen würde, dass das Futter für den Hund jeden Tag bis aufs I-Tüpfelchen und aufs mg genau berechnet werden müsse, würden sie uns den
zeigen.
Auch wenn unsere Hunde domestizierte "Wölfe" sind, haben sie immer noch den gleichen Verdauungstrakt, angefangen bei den Zähnen (vielleicht hat die Frau Dr. nur Yorkies mit wenig Zähnen zu sehen bekommen), die auch bei unseren Zwergrassen nicht anders sind. Leider sind unsere Hunde enorm anpassungsfähig und stecken dadurch Ernährungsfehler eine ganze Weile weg, an denen jedes in der Natur oder in den Zoos lebende Tier sterben, oder sich zumindest nicht fortpflanzen würde. Die Menschen werden erst wach, wenn massive Probleme auftreten, siehe Trofu Fütterung über Jahrzehnte und ihre Folgen. Das andere Extrem ist die reine Fleischfütterung. Bei keinem Lebewesen wird so ein Zirkus um die Ernährung gemacht, wie beim Hund. Geschickte Leute haben halt erkannt, dass der Mensch für seinen Hund fast alles tun würde, damit es ihm gut geht und da ist es ein Leichtes, ihm alles mögliche einzureden. Natürlich immer zum Wohle des Hundes, nicht zum Wohle des Geldbeutels. Loriot würde nun sagen:"Ach was."
Also MICH überzeugt der Beitrag der Frau Dr. nicht.
Grüße von
Rita