ich muss gerade an unseren Schnauzer denken der 17 Jahre alt wurde. Auch er ist nicht einfach eingeschlafen, auch ihn mussten wir begleiten auf seinem letzten Weg. Mit 14 Jahren, von einer Minute auf die Andere hing das rechte Augenlid herunter, er hielt den Kopf schief. Schon damals dachten wir über das Sterben in Würde nach. Wir konnten aber sehen, dass er keine Schmerzen hatte. Trotz zwei weiterer solcher Vorkommnisse schien er noch glücklich, spielte noch mit 16 Jahren mit den Welpen und hatte noch bis zum entscheidenden Morgen Freude an "seinen" Mädels. Im letzten halben Jahr konnte er nachts sein Geschäft nicht mehr halten, lag jeden Morgen im urin- und kotverschmierten Bett. Wir haben ihn und sein Bett jeden Tag gewaschen. Das war ich ihm schuldig und ich glaubte auch zu spüren, dass er mir dankbar dafür war noch Zeit zu bekommen. Wir waren vorbereitet, gut vorbereitet, über lange Zeit und trotzdem traf es uns so schwer als er eines Morgens nicht mehr aufstehen konnte. Die Hinterläufe haben aufgegeben. Das war der Zeitpunkt der schmerzvollen Entscheidung "für ihn", für ein Sterben in Würde, für ein Sterben ohne Leiden. Egal wie alt so ein Freund wird, egal wie viele Jahre man schon damit rechnen musste dass er bald gehen könnte, egal wie krank er war, es ist immer zu früh und immer fühlt man sich sowas von schlecht wenn man über Leben und Tod entscheidet. Das wird nicht besser mit jedem weiteren Tier. Es ist die tiefe Liebe die es bei jedem auf´s Neue so schwer macht.
Liebe Gürsse,
Annerose und die 6 DP
Stimmt. Meine Rottihündin war auch krank, sie hatte Krebs. Inoperabel wegen des Alters. Angefangen hat es mit einem wahrscheinlich verkapselten Tumor am Maulwinkel, der sie aber fast 3 Jahre nicht gestört hat. Sie konnte normal fressen und es tat ihr auch nicht weh. Mit der Zeit kamen immer mehr "Zipperlein" hinzu, sie sah nicht mehr sonderlich gut, und ihr Gehör liess auch merklich nach. Alles in allem war sie aber ein fröhlicher Hund, der sich immer gefreut hat, wenn's raus ging. Wenn es gegen Ende auch keine langen Spaziergänge mehr waren. Ein Stöckchen konnte man nur noch einen Schritt weit werfen, aber sie hat ihn geholt und ihn in die Luft geworfen. Das Fell blieb bis zum Schluss schön tiefschwarz und glänzend.
Wir wussten alle, es kommt der Tag. Aber als er dann kam, als sie dann in der Küche nicht mehr aufstehen konnte, brach eine Welt zusammen. Einige Minuten zuvor war sie noch "fit", und auf einmal ging nichts mehr. Wahrscheinlich ein Schlaganfall.
Ja, man weiss es lange vorher, und will es doch nicht wahrhaben. Ich frage mich auch oft, hätte man evtl. doch noch helfen können.....
Hätte man nicht. Sie war 15 Jahre, für einen Rotti ein Methusalem, und hatte ein hoffe ich doch glückliches Leben. Diesen letzten Schritt war ich ihr schuldig.
Liebe Grüsse
Iris