Ich würde niemand " Tierquäler" schimpfen
der versucht einen Welpen behandeln zu lassen und durch zu bringen .
Jedoch ist diese Entscheidung ein nur allzu menschlicher Gedanke .
Zwei Fälle aus meiner Praxis :
Eine kleine 11 Tage alte Hündin ,die sich zunächst normal entwickelte ,bekam plötzlich einen schlimmen aufgeblähten Bauch und stellte das Fressen ein .
Weder Zitze noch Flasche trotz aller Bemühungen . Natürlich zeigten wir sie unserer Tierärztin ,die sagte das sie wohl eine grosse Flüssigkeitsansammlung im Bauch habe und sie nichts mehr für den Welpen in der Praxis tun könnte . Aber wir könnten mit der Kleinen in eine Tierklinik fahren um zu sehen ob noch was zu machen wäre . Ansonsten würde sie einschläfern anraten .
Wir telefonierten mit sage und schreibe 5 Tierkliniken ,keiner wollte einen so jungen Welpen weiter behandeln . Der Rat war überall derselbe .
Dann riefen wir in der Tierklinik Schwarz in Bonn an .
Umgehend bekamen wir einen Termin .
Nach gründlicher Untersuchung sagte uns Dr. Schwarz : Ich kann die Kleine operieren . sie hat eine schwere Bauchfellentzündung ,dessen Ursache ich noch nicht kenne . Wenn ich operiere hat sie eine Chance von 20% zu überleben . Es kann sein das ich während der OP etwas feststelle was nicht zu reparieren ist ,dan würde ich sie nicht mehr wach werden lassen . Und nebenbei gesagt , das wird nicht billig .
Wir liessen die Maus operieren . Sie überlebte . Auch fand der Ta nichts organisches . 11 Tage nach der OP konnten wir die Maus nach Hause holen .
Und obwohl in der Zwischenzeit von künstlicher Ernährung bis zum Welpenfutter alles bereits durch ,war sie noch keine 10 Minuten hier und trank gierig an der Zitze bei Mama.
Sie ist eine schöne Hündin geworden die heute als Behindertenbegleithund in Niederlanden lebt . Sie ist nun fast vier Jahre alt . Krank war sie nie wieder bis jetzt . Warum sie die Bauchfellenzündung bekam wissen wir bis heute nicht genau .
Was die Kosten angeht .kann ich nur sagen verdient habe ich an diesem Wurf nichts .
Letztes Jahr im Oktober :
Wieder eine kleine Hündin ,die nach ein paar Tagen anfing zu schwächeln . Auch da haben wir alles versucht ,umsonst .....
Die Maus starb kaum 3 Wochen alt .
Da bekam ich das erste mal Zweifel ob es richtig war ,alle Mittel einzusetzen ,nicht wegen Geld ,sondern weil ich mit Sicherheit ihren Leidenweg verlängert habe .
Deswegen denke ich das man wirklich jeden einzelnen Fall genau überlegen sollte ,was man tut .
Aber eines glaube ich nie und nimmer : das jemand einen Welpen versucht durchzubringen aus Gewinnsucht . Denn eine solche Behandlung ist oft um vieles teurer als ein Welpi einbringt ,von dem Arbeitsaufwand ganz zu schweigen.
Partischnauzer sind auch nicht meins . Aber das muss es auch nicht . Ich würde mir auch keinen weissen Zwerg kaufen .
Wie jemand sein Marketing betreibt ,sollte auch jedem einzelnen überlassen bleiben .
Hier gehts um einen kleinen Welpen der offensichtlich um sein Leben kämpft .
Wir sollten ihm die Daumen drücken . Was ich hiermit tue .
Auf das er ein gesunder kleiner Kerl wird .
L. g.
Wotan