Hallo Iris,
ich will ja hier nicht schlaumeiern, aber ALLE meine Hunde waren stadttauglich. Außer Julchen war Angie noch ein solcher Charmebolzen, die anderen waren neutral. Sie haben sich alle in der Stadt bewegt, als ob es das Normalste von der Welt wäre. Im Urlaub haben wir die Hunde überall hin mit genommen, wo es irgendwie ging. Sogar in eine Kirche hab ich sie mit genommen. Ich musste ein wenig mit dem Pastor reden und habe ihm gesagt, dass er uns sofort rauswerfen darf, wenn die Hunde sich nicht behmen. Ich habe sie ganz hinten ins "Platz" gelegt, wir konnten in Ruhe die Kirche besichtigen und am Ende kam der Pastor zu uns und war sehr angetan von unseren Wuffis. Einige Kirchenbesucher standen um unsere Hunde herum und wir hörten, "na ihr seid aber braaaav, so liebe Hunde usw.
Wir haben alle unsere Hunde als Welpen schon an die Stadt gewöhnt, darauf geachtet, dass sie in dem jugendlichen Alter keine schlechten Erfahrungen machen und für sie ist und war die Stadt niemals Stress - im Gegenteil.
Als wir noch schwarze und pfeffersalz Schnauzis zusammen hatten haben wir wohl gemerkt, dass Menschen vor schwarzen Hunden ein wenig Angst haben. Der Pfeffi wurde sofort gestreichelt, bei den Schwarzen wurde erst Abstand gehalten, aber wenn die Leute merkten, dass auch die freundlich waren und keine gefährlichen Bestien, war alles in Ordnung. Sie wurden dann genau so geknuddelt wie die Pfeffis.
Ich habe einigen Trimmkunden mit schwarzen Riesen geraten, dem Hund ein Halstuch umzubinden, dann reagieren die Leute weniger ängstlich. Bei ALLEN hat es funktioniert. Was den Leuten auch die Angst nimmt ist, wenn der Riese von einem Zwerg begleitet wird. Dann sind die Menschen auch zugänglicher. Die denken wohl, wenn der den Kleinen nicht frisst, kann er nicht so gefährlich sein
Wenn ich bei meinen Trimmkunden höre:"Nein, die Sadt will ich meinem Hund nicht antun", hatten so gut wie alle selbst nicht viel Spaß daran, durch die Stadt zu laufen. Sie haben dann alles negativ besetzt und gemeint, dass das für ihren Hund genau so unangenehm ist. Oder sie hatten Hunde, die schlecht oder nicht erzogen waren, fielen dadurch natürlich unangnehm auf und es waren dann die anderen Leute schuld, wenn es nicht funktionierte.
Wie ich schon weiter oben schrieb, ist das Nichtwissen rund um den Hund in der Bevölkerung erschreckend, selbst bei langjährigen Hundehaltern. Die Medien mit ihren Negativschlagzeilen tun das ihre dazu, die Menschen noch mehr zu verunsichern. Es hilft aber absolut nicht weiter, wenn nur geschimpft und verurteilt wird. Überzeugungsarbeit am lebenden Objekt (Hund) hilft da mehr alles andere. Das heißt aber auch, dass wir Hundehalter den Leuten die Möglichkeit geben sollten, positive Erfahrungen zu machen.
Wem das zuviel ist, der muss halt auf dem Land leben und Kontakte zu anderen Menschen und Hunden meiden. Jeder so, wie er es mag.
Grüße von
Rita