Hallo Marlies,
wir hatten eine Hündin mit Gehirntumor, der das Ruhezentrum gestört hat. Die arme Maus konnte nur noch laufen, laufen, laufen wie getrieben. Sie war zu dem Zeitpunkt 14 Jahre alt und schaute mich oft mit einem "Ich kann nicht mehr" Blick an. Da sie körperlich aussah wie eine 8 jährige Hündin und kein bisschen klapprig war, ist es uns sehr schwer gefallen zu entscheiden, sie gehen zu lassen. Unser Tierarzt hat uns dann Diazepam mit gegeben, das ich rektal verabreichen musste, damit der Hund mal zur Ruhe kam. Sie konnte dann mal schlafen, aber nur 2 Stunden und dann ging das Laufen wieder los. Zum Schluss reagierte sie nur noch eine halbe Stunde auf das Diazepam. Sie war auch nie ganz weg geschossen, sie war einfach nur schlapp und aus dem Verkehr gezogen. Wenn ich sie ansprach, schaute sie mich an. Mein Tierarzt sagte mir dann, dass die Hunde vom Diazepam zwar körperlich lahm gelegt sind, auch schlafen, wenn sie nicht gestört werden, aber im Wachzustand alles mit bekommen, ohne sich rühren zu können. Bei Ayka haben wir das vier Tage versucht und danach war sie nicht mal mehr eine halbe Stunde ruhig zu bekommen. Unser Tierarzt ist dann zu uns nach Hause zum Einschläfern gekommen. Damit wir den Hund dafür nicht einfangen mussten sagte er mir, dass ihr zwei oder drei Ladungen verpassen solle. Wenn sie davon nicht mehr wach würde, wäre es ja nun auch egal. Ich habe damit erreicht, dass sie in ihrem Körbchen lag, als unser Tierarzt kam. Aber er musste trotzdem noch zweimal spritzen, bis sie endlich tot war. Es war grausig.
Der Dackel meiner Eltern hatte im Alter auch Angst bei der Silvesterknallerei und der damalige Tierarzt hat uns Diazepam gegeben. Wir hatten damals unseren Dux, dem das alles überhaupt nix ausmachte. Dackelchen wurde also mit Diazepam versorgt, döste auch eine Weile vor sich hin, aber nach einer Weile hob er bei jedem Knaller den Kopf und schaute ängstlich. Als die Wirkung nachließ, ging er plötzlich auf unseren Dux los, der sonst sein absoluter Chef war und bei dem er sich das niemals erlaubt hätte. Der Dux ließ sich das natürlich nicht gefallen und schon war die schönste Keilerei im Gange. Ich habe den Dux dann ausgehebelt, er ließ den Dackel los, aber der war so durch den Wind, dass er immer wieder auf Dux los gehen wollte. Charlie hat mir dann den Dux abgenommen und ich habe versucht, den tobenden Dackel in den Griff zu bekommen. Selbst bei mir - ich war sein zweites Frauchen - wollte er beißen. Ich habe ihm dann mit einer Mullbinde die Klappe zu gebunden, weil ich keine Löcher in meinem Fell haben wollte, und habe ihn zwei Stunden auf dem Schoß gehabt, bis er wieder einigermaßen normal war. Am anderen Tag war alles wieder vorbei. Dux war wieder Dackels Chef und auch uns gegenüber war er wieder so wie immer.
Diazepam kommt in meine Hunde wegen der Silvesterknallerei nicht rein, auf gar keinen Fall.
Grüße von
Rita