Hallo Traudel,
Fett und Kohlenhydrate sind Energieliferanten. Bei der Energiegewinnung bei Ausdauerkeistungen wird Fett benötigt, Kohlenhydrate liefern Energie für kurzfristige Belastungen. Nun halten sich beide Formen der Belastung bei unseren Haus- und Familienhunden in Grenzen, sie müssen kaum Leistungen vollbringen, für die eine hohe Energiezufuhr nötig ist. Eventuell wäre das im Winter bei hohen Minusgraden relevant, weil der Hund dann mehr Energie benötigt, um seine Körpertemperatur konstant zu halten. Das körpereigene Protein wird erst in absoluten Mangelsituationen angegriffen und das führt dann zur Bildung von Stoffen, die Leber und Nieren belasten.
Im normalen Hundealltag ist eine moderate Zufuhr von Fett und Kohlenhydraten angeraten. Dabei geht es weniger um Energiegewinnung, sondern um die Erhaltung der Darmperestaltik (Darmbewegungen), damit die Nährstoffe da hin transportiert werden können, wohin sie gehören. Bekäme ein Hund ausschließlich Fleisch, gäbe es im Darm bald nur noch eine schmierige Masse, die Darmzoten (sind für den Transport des Futters mit zuständig) wären platt gewalzt und hätten keine Funktion mehr. Es käme zu Gährungsprozessen mit der folge von Blähungen und Verdauungsstörungen. Darum ist eine Aufnahme von unverdaulichen Stoffen wichtig. In der Natur passiert das durch das Fressen der kompletten Beutetiere mit Haut und Haar im wörtlichen Sinne. Da wir kaum komplette Beutetiere verfüttern können, müssen wir mit unseren Möglichkeiten dafür sorgen, dass unsere Hunde Ballaststoffe aufnehmen. Ich mache das mit Weizen- und Haferkleie oder auch mal mit einer Getreidemahlzeit.
Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen plausibel erklären.
Grüße von
Rita