Hallo zusammen,
beim lesen von Whitas erstem Beitrag dachte ich schon, oh oh wenn das mal nicht wieder Knatsch gibt - und schon geht es los.
Whita, hier wird jeder dein Engagement für den Tierschutz und für Kai hoch schätzen, das steht ganz außer Frage. Du hast aber auch mit einigen Bemerkungen einen empfindlichen Nerv getroffen, weil es hier viele gute, seriöse und verantwortungsvolle Züchter gibt, die Pauschalierungen nun mal gar nicht mögen, die sie in einen Topf mit den Halunken auf diesem Gebiet werfen. Ebenso wie ihr Tierschützer eine schlechte Meinung von "den" Züchtern habt, haben die Züchter - und nicht nur die - eine schlechte Meinung von manchen Tierschützern. Von beiden Seiten wohl genau so berechtigt wie unberechtigt. Darum sollte man schon differenzieren, mit wem man es zu tun hat. Man kann auf beiden Seiten sehr engagiert sein, es aber auch gewaltig übertreiben. Darum sind Vorurteile sehr gefährlich und können sehr ungerecht sein.
Es ist nicht jedem Züchter möglich, erwachsene Hunde aus seiner Zucht wieder zu sich zu nehmen. Hier wäre es z.B. ein Unding gewesen, eine erwachsene Hündin ins Rudel zu setzen. Das hätte Mord und Totschlag gegeben. Oft ändern sich die Lebensumstände des Züchters und er kann aus Zeit- und/oder Platzgründen keinen weiteren Hund halten usw., es gibt die Unterschiedlichsten Gründe. Dass ein Züchter sich aber bemüht, einem von ihm gezogenen Hund zu helfen, wieder gute Menschen zu finden, die sich seiner annehmen, das sollte selbstvertständlich sein.
Du schimpfst auf den PSK. Bevor du das tust, solltest du wissen, dass es dem überhaupt nicht möglich ist, einem Züchter vorzuschreiben, an wen er seine Hunde verkauft. Der PSK kann durch seine Zuchtwarte die Aufzucht und alles, was damit zusammen hängt, kontrollieren und wenn dort Missstände auftreten, auch im Rahmen des Vereinsstrafrechts Sanktionen verhängen. Er kann aber keinen Einfluss auf den Verkauf der Welpen nehmen. Ein Jurist könnte dir das aufdröseln, was es mit den unterschiedlichen Vertragslagen auf sich hat. Außerdem bekommt der PSK in den seltendsten Fällen Rückmeldungen über verkaufte Hunde seiner Rasse und er kennt in der Regel die Käufer überhaupt nicht. Und einfach nach einer solchen Meldung wie von dir den Züchter nehmen und Popo hauen geht auch nicht. Wenn das so einfach wäre, gäbe es auch in den Tierschutzorgas nicht so viele Missstände.
Die Ahnentafel gehört zum Hund, wenn es, wie in Kai's Fall, ein PSK Hund ist. Streng genommen gehören sie dem PSK und müssten sogar beim Tod des Hundes an den zurück geschickt werden. Er ist nun mal ein Rassehund, und sein "Personalausweis" gehört zu ihm. Da du die Papiere vom Halter aber nicht bekommen hast, erübrigt sich jede Diskussion darüber. Sollte sich der - hoffentlich ganz bald - neue Halter für die Papiere interessieren, kann er diese ja immer noch beim PSK anfordern. Es gibt Hundeleute, die einfach Spaß und Interesse an der Ahnenforschung ihrer Rasse haben, und die Funktioniert eben am besten über die Ahnentafel. Ahnentafeln sind nix Fieses und nix Schlimmes. Sie besagen lediglich, woher der Hund stammt und zeigen die Verwandtschaft auf, und sie sind natürlich nötig, wenn mit einem Hund gezüchtet werden soll. Wieso man sich da im Tierschutz bei einem Rüden solche Sorgen wegen des Zuchtmissbrauchs macht, verstehe ich auch nicht. Es sei denn, es geht darum, die Rassehundezucht per se unterbinden zu wollen. Aber Rassehundezucht contra Tierschutz ist ein eigenes Thema und würde hier zu weit führen.
Ich wünsche Kai sehr, dass er ganz bald neue Menschen findet, die sich um ihn kümmern, bei denen er ein neues zu Hause für sein ganzes Leben findet und die Verständnis für einen "rohen" und temperamentvollen Schnauz haben. Wenn sie sich auf ihn einlassen können, werden sei ganz sicher einen "Schatz" bekommen
Grüße von
Rita