Hallo Gill,
hier nun der versprochene Ablauf der Wachhundeprüfung.
Zunächst musste eine Unterordnung gelaufen werden mit anschließendem Apportieren, wie ich es schon beschrieben habe.
Danach kam der Wachdienst.
Der Hund wurde in einem eingezäunten Rechteck - bei uns war es ca. 8 x 2 m groß - eingesperrt, durfte sich frei bewegen und musste Alarm schlagen, wenn sich ein "Bösewicht" näherte der deutlich zeigte, dass er dort "einbrechen" wollte. Ansonsten hatte der Hund sich ruhig zu verhalten. Dann rannte der "Bösewicht" quer über den Platz zu einem Verbellkorb, in dem er in Sicherheit war. Zu Anfang der Prüfungen musste der Hund hinter dem fliehenden Bösewicht her rennen und ihn im sicheren Verbellkorb stellen (war der "Böse" nicht schnell genug im Verbellkorb, hatte er schlechte Karten
). Das wurde später geändert und der Hund durfte erst aus dem bewachten Raum heraus gelassen werden, wenn der Helfer auf der anderen Seite im Verbellkorb mit geschlossener Türe stand. Der Hund musste den Helfer energisch verbellen, aber vom Hundeführer sofort abrufbar sein.
Dann kam der Hund an ein Laufseil - unseres war ca. 10 m lang - durfte sich frei bewegen und musste sich neutral verhalten, bis der "Bösewicht" mit deutlich nicht so guten Absichten angeschlichen kam. Der Hund musste ihn energisch verbellen und versuchen, ihn zu verscheuchen, aber er durfte NICHT beißen. Danach musste ein Gegenstand, der dem Hundeführer gehörte, bewacht werden. Er wurde auf den Boden gelegt und so lange der Helfer ruhig am Hund vorbei ging, hatte dieser sich ruhig und neutral zu verhalten. Machte der Helfer Anstalten, nach dem Gegenstand zu greifen, musste der Hund energisch anschlagen und versuchen, den Helfer zu verscheuchen, durfte aber auch dann NICHT beißen. Das wurde mehrere Male in Intervallen verlangt, also ruhiger Hund bei ruhigem Helfer und energischer Hund bei Klauversuchen des Helfers.
Danach musste der Hund seinen Führer in einer Menschengruppe finden. Dazu nahm ein Helfer den Hund an der Leine mit sich fort, der Hund durfte kurz schauen, in welcher Richtung sein Mensch verschwand und wurde dann in ein Versteck geführt, so dass er nichts mehr sehen konnte. Der Hundeführer stellte sich in die Mitte einer Menschengruppe, die ziemlich eng um ihn herum stand. Dann wurde der Hund vom Helfer los gelassen und musste möglichst zügig seinen Führer in der Gruppe finden. Er sollte dabei die anderen Menschen ignorieren und durfte sie nicht belästigen.
Hat der Hund das alles vorschriftsmäßig geschafft, war er ein geprüfter Wachhund.
Grüße von
Rita