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baluese

unregistriert

21

Dienstag, 20. April 2010, 16:32

Liebe Mareu,

man darf hier, denke ich, Trauer nicht mit einer fortgeschrittenen Depression vermischen. Wenn Deine Schwester sehr trauert und das Gefühl hat, ihrem Hund "untreu" zu sein, wenn sie einem neuen Hund ein Heim gibt, dann helfen da erst einmal Gespräche.
Eine Freundin meiner Mutter hat vor Kurzem ihren MS mit 11 Jahren ohne Vorwarnung verloren.
Sie lebte alleine mit dem Hund, er war ihr ein echter Lebenspartner und dementsprechend hat sie getrauert inklusive kurzfristiger Schlafprobleme und echter Trostlosigkeit.
Aber, wir konnten offen sprechen. Sie hat verständlicher Weise immer von "irgendwann ein neuer Hund" gesprochen und hatte genau das Loyalitätsproblem wie du es bei deiner Schwester beschreibst.
Ich habe mit ihr Gespräche geführt, wie wenn jemand einen geliebten Menschen verliert denn die Trauer ist meiner Meinung nach die Gleiche. Habe ihr immer wieder gesagt, dass ihr Carlo nicht wollen würde, dass sie so einsam und unglücklich ist, dass er sie sieht und spürt und dass mit einem neuen Hund zu dem Zeitpunkt den sie bestimmt, alle Erinnerungen an Carlo wieder präsent sein werden: Welpenzeit etc.

Ihr hat es geholfen, ich habe mit meiner Züchterin von Lenny gesprochen( es war klar, dass es nicht wieder ein MS sein sollte, aber einmal Schnauzer...) und sie hatte zwei Welpen, die wenige Stunden nach dem Tod ihres Carlo geboren waren.
Das war für sie wie ein Zeichen, sich die Welpen doch wenigstens einmal anzusehen unter allen Vorbehalten und ohne Zwang.

Es kam alles zum Guten, sie hat sich verliebt und hat seit nun 4 Wochen den ruhigeren von Beiden, ganz bewusst auch vom Naturell her anders als ihr Carlo.

Sie genießt jede Minute mit ihm und ist mir total dankbar für die "Vermittlung".An ihren Carlo muss sie natürlich dennoch oft denken- und das ist gut so.

Fazit: Mit viel Feingefühl ohne jeden Druck kann so etwas gut klappen, aber bei einer richtig tiefen Depression ist der Mensch mit zusätzlicher Verantwortung hoffnungslos überfordert und das müsst ihr erst einmal herausfinden.
Ich denke zumindest der Ehemann sollte soweit vom Arzt einbezogen werden können, das er weiss woran er ist, sonst kann ihr ja niemand helfen.

Ich halte Euch die Daumen, dass Ihr für Deine Schwester den richtigen Weg findet

LG von Barbara, die auch begeistert war von der Sensibilität der Züchterin ( auch das ist ja nicht selbstverständlich, wenn man soviel Zeit investiert und nicht weiss, ob man "etwas davon hat")

capolein

unregistriert

22

Mittwoch, 21. April 2010, 21:56

Hallo Barbara,

dass ist sehr schön was Du geschrieben hast! Mir geht es ja zur Zeit genau so. Ich trauer sehr um meinen Capo, wobei ich keine Depression habe. Ich habe jeden Tag mit vielen Leuten zu tun und kann nur Abends für mich alleine traurig sein. Ich bin sehr viel hier im Portal und lese alles mit und bin glücklich, dass ich hier auch traurig sein kann und so viele Menschen hier gefunden habe, denen ich damit nicht auf die Nerven gehe und die meine Trauer mit mir teilen. Denn leider ist mein Umfeld nicht so. Gerne hätte ich jemanden, wie Dich für die Freundin, mit dem ich über Capo reden kann. Aber ich habe immer das Gefühl, dass ich allen auf die Nerven gehe. Jeder lenkt ab und spricht von etwas Anderem. Das verletzt mich manchmal sehr! Ich denke auch über einen neuen Hund nach, aber leider ist meine Situation etwas schwierig. Ich habe mir jetzt vorgenommen, es einfach passieren zu lassen. Vielleicht meint es das Schicksal auch mit mir mal gut und es ergibt sich einfach von alleine. Es ist aber wirklich so, dass es ohne Hund kein richtiges Leben mehr ist! Ich vermisse Capo sehr, aber gönne ihm seine Ruhe und leider gibt ihn mir der Himmel nicht zurück.

Liebe Grüße an Euch alle und denen die mir so geholfen haben, auf diesem Weg nochmal ein riesiges DANKE!!!

HoneyBee

unregistriert

23

Mittwoch, 21. April 2010, 22:06

Als wir am 1. Februar diesen Jahres unsere Anka gehen lassen mussten (im Mai wäre sie 15 geworden), stand für uns eigentlich auch fest, das so schnell kein neuer Hund bei uns einzieht.
Viele Dinge erinnerten uns an sie und vorallem mein Mann hatte mit dem Verlust sehr dolle zu kämpfen.

Doch erstens kam es anderes und zweitens als man denkt und so zog am 3. März Xsara ein.
Mit Hund geht vieles besser und mein Mann ist nach anfänglicher Skepsis sehr glücklich und zufrieden und oftmals kommt so ein Spruch von ihm ala "endlich wieder jemand da, der die Joghurtbecher ausleckt" :D

24

Mittwoch, 21. April 2010, 22:20

@Capolein

Liebe Lydia,

Menschen, die selbst keinen Hund haben, können oft nicht verstehen, dass ein Hund ein richtiges Familienmitglied ist und auch wie ein Familienmitglied betrauert wird. Das zu akzeptieren ist schwer, ich weiß, aber zum Glück gibt es ja auch Gleichgesinnte, die die große Trauer und Leere, die ein Hund hinterlässt wenn er über die Regenbogenbrücke geht, voll und ganz verstehen und teilen können. Jedesmal wenn hier jemand einen Nachruf auf sein Hundi schreibt, habe ich einen Kloß im Hals und kämpfe mit den Tränen - selbst dann, wenn ich weder die Person noch den Hund kenne.

Leider gibt es keinen wirklichen Trost, wenn ein geliebter Hund gehen muss, aber mit der Zeit wandelt sich der Schmerz. Er wird nie ganz vergehen, selbst nach Jahrzehnten nicht, aber mit der Zeit wird die Trauer gemildert und stattdessen kommen all die schönen Erinnerungen an die gemeinsamen Jahre zurück und man kann dann mit einem, wenn auch wehmütigen, Lächeln an den geliebten Hund denken. Selbst wenn man noch so viele Hunde im Laufe seines Lebens geliebt hat, jeder Hund ist einzigartig und bleibt unvergessen.

Auch Du wirst irgendwann wieder einen Schnauzer an Deiner Seite haben und ich wette, Capo wird sehr damit einverstanden sein.

Liebe Grüße :k: :k: :k:
Caroline, der Du NICHT auf die Nerven gehst, wenn Du über Deinen Capo reden willst

baluese

unregistriert

25

Mittwoch, 21. April 2010, 22:32

@capolein, liebe Lydia,

ich denke, die Reaktion der Menschen, Euch von Eurer Trauer "ablenken" zu wollen entspringt der allgemeinen Unsicherheit mit Trauer und trauernden Menschen umzugehen!
Viele können nicht nur die Trauer um ein Tier nicht nachvollziehen sondern sie flüchten vor dem eigenen Gefühl, das die Trauer eines Anderen in ihnen auslöst.

Dennoch bleibt nur, weiter darüber zu sprechen und sich nicht zu verschließen, dann hat man immer wieder die Chance auf Jemanden zu treffen, der sich dieser Trauer gewachsen fühlt.

Lydia, es freut mich, dass auch ihr den Weg zu einem neuen Hund gefunden habt - denn Hundehalter haben nicht umsonst über Jahre hinweg einen Hund gehegt und gepflegt - es fehlt einfach etwas ganz Existentielles.

Sicher, es braucht ein wenig Mut und mancher fühlt sich vielleicht auch von seiner Umwelt "genötigt" erst einmal allein zu trauern. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass das Eine das Andere nicht ausschließt: Jeder trauert in seinem Tempo und gerade die intensive Beschäftigung mit einem total von einem abhängigen Welpen bringt auch die Vergangenheit mit dem verlorenen Hund zurück.
Das tut sicher weh, scheint aber irgendwie auch gut zu tun.

Ich wünsche jedem Hundefreund der diesen Verlust verkraften muss den Mut für einen Neubeginn.

Mitfühlende Grüße von Barbara

dreamteam

unregistriert

26

Mittwoch, 21. April 2010, 22:39

Liebe Lydia,
du weißt ja, kannst mir immer schreiben und über Capolein sprechen, ich kann das so gut mitfühlen. Und hier im Schnaupi weine ich um jeden Hund der geht, auch wenn ich ihn nicht kannte.
Es kommen aber immer die eigenen Erinnerugen und hier unter Gleichgesinnten kann man weinen, ohne sich zu schämen. :streicheln:

Auch ich habe die Erfahrung von Menschen, auch nahestehenden gemacht, die nicht verstehen konnten, wie sehr um einen "Hund" trauere.

Ich denke an dich und glaube mir, alles wird gut und du wirst auch wieder glücklich werden.

Nochmals Danke für die wunderschönen Bastelbilder :k:

Liebe Grüße und gute Nacht von Gisela

MissCoCo

unregistriert

27

Mittwoch, 21. April 2010, 22:46

...darüber reden ist wichtig....

Hallo, alle miteinand, hallo Capolein,

als mein erster Hund starb, hatte ich überhaupt keine Gelegenheit zu trauern. Wenn mir so war, wurde einfach gesagt, ist doch bloß ein Tier, er war doch alt usw. und haste nichts zu tun? Damals hat mich das sehr belastet. Mein Mann war in der Hinsicht einfach taktlos.

Aber später habe ich gelernt, zu meinen Gefühlen zu stehen, egal worum es ging. Weil ich auch gelernt habe, dass es wichtig ist, dass es hilft damit klar zu kommen, auch wenn "andere" einen belächeln.

Und so konnte ich Abschied nehmen auch von meiner Hündin und im vorigen Jahr von meinem alten Herrn. Und es war kaum zu glauben, dass ich sogar bei diesem getröstet wurde, durch meinen Mann, auch er hat gelernt.

Hatte mir damals meine MissCoCo als Welpen geholt, obwohl ich noch meinen "alten Herrn" hatte. Aber ich hatte so eine Angst, in ein schwarzes Loch zu fallen, wenn er über den Regenbogen geht, weil zu erkennen war, dass er nicht mehr lange leben wird. Einerseits habe ich ihn damit ein wenig aufgemuntert und sie konnte ein bißchen von seiner "Altersruhe" profitieren. Und mich hat sie über den Verlust hinweggeleitet. Ohne Hund könnte ich nicht leben, aber sie kann auch keinen meiner "Ehemaligen" ersetzen.

Und das ist das schöne an diesem Forum, dass man hier über Hund reden kann und es keinen nervt, denn hier ist ja das Hauptthema Hund.
Es haben mir die tröstenden Worte der anderen hier unendlich geholfen und auch ich lese bei den anderen, wenn es gutes oder schlechtes mit dem Vierbeiner gibt und fühle mit. Und gerade das macht uns doch zu Menschen, Steine gibt es schließlich genug.

LG und tschüssi, die gern und wehmütig an ihre vergangenen vierbeinigen Wegbegleiter denkt und dem Schicksal dankt, sie gehabt zu haben.

28

Donnerstag, 22. April 2010, 12:31

Hallo Lydia, Hallo Portaler,

wir haben jetzt mit unserer Queeny mittlerweilen auch schon die vierte RS Hündin. Jedesmal mußten wir das Ende festlegen, und am Besten für uns war, so schnell wie möglich eine Neue zu holen.

Denn in unseren Gedanken, in unserem Gefühl sind die alten immer noch dabei. Sie beobachten uns, und oft genug sagen wir zu uns z.B.: das hätte Gitta niemals gemacht, oder Dana würde sich mit Queeny gut verstehen, oder weißt Du noch, unsere Joy in den Bergen. Da ist keine Trauer, eigentlich ein frohes Gefühl, die Jahre mit dem Jeweiligen Hund verleben gedurft zu haben. Unser aller Leben ist nun mal endlich und in unseren Gedanken sind sie alle noch mit uns.

Grüße :D :D :D

Horst

Connylein

unregistriert

29

Donnerstag, 22. April 2010, 15:37

Hallo,
ich denke Trauer überwindet man nicht mit einem neuen oder anderen Hund....Vielmehr lenkt uns ein neuer Hund von unserer Trauer ab, weil er seine Streicheleinheiten und anderen Bedürfnisse einfordert. Ich habe die Erfahrung machen müssen und garkeine Zeit mehr gehabt, mich mit düsteren Gedanken zu befassen. Und ganz ehrlich was ist tröstender als eine warme Hundeschnauze auf tränennassem Gesicht.
Liebe Grüße Tina

Mariele

unregistriert

30

Freitag, 23. April 2010, 14:47

Hallo liebe Lydia! :love:

Was ich schon bei Dir ins Gästebuch geschrieben habe, setzte ich jetzt auch nochmal hier rein!

Was glaubst Du, was Jule hier macht?



Sie schaut zum Himmel und hält Zwiesprache mit Capo!
Sie steht gerade auf den Gräbern von Zwicker und Pelle und erfährt von Capo, dass er seine Lydia so lieb hat und nicht möchte, dass sie traurig ist!
Kannst Du ihm diesen Wunsch erfüllen? Ganz allmählich! Vielleicht mit einer anderen feuchten warmen Hundeschnauze in Deiner Hand oder im tränennassen Gesicht, wie Tina schon geschrieben hat?

Ich umarme Dich herzlich.....

Mariele

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