Hallo Astrid,
richtig ist, dass MS schon ein ganzes Stück "Arbeit" machen, aber dies ist bei anderen Hunden ebenso der Fall. Ich habe solche und solche kennengelernt und würde mir sicher nicht unbedingt einen MS holen. Allerdings liegt es auch daran, dass, dass man sich bei einem Riesen viel früher bewußt ist, Grenzen ziehen zu müssen. Die Grenzen werden also früher und aufgrund der Größe meist auch konsequenter gesetzt.
Wenn ich Dich hier so lese, wird mir bewußt, dass vieles auch daran liegen kann, dass Du selber Dir nicht zutraust, "Chef" zu sein. Nimm dies bitte nicht persönlich, aber es ist nunmal so, dass unsere Hunde unsere Unsicherheiten sehr gut "lesen" können, wenn wir im Zweifel sind, wie wir mit der einen oder anderen Situation umgehen. Wir entheben uns in solchen Momenten klar unserer "Chefrolle" und werden sie wenn sich das ausweitet auch nur schwer wiederbekommen, wenn wir einen Hund haben, der auch gerne "Chef" spielen möchte.
Ich an Deiner Stelle würde mir aber genau darum keine Gedanken machen, wie verkaufe ich es meinem Hund, sondern ich würde mir selber Regeln aufstellen, wie ich mich verhalte, wenn irgendetwas ist, was ich nicht tolerieren möchte. Fang einfach bei Dir an, werde Dir bewußt, welches Verhalten für Dich nicht akzeptabel ist und wie Du es abstellen kannst. Nimm Dir hierbei nicht zuviel vor, sondern beschränke Dich auf höchstens 5 "no go´s". Verhaltensweisen, die auf keinen Fall akzeptiert werden. Weniger wären besser. Diese unterbindest Du konsequent. Wenn Du Dir vorher sicher bist, wie Du reagierst, dann wird es nachher zu Automatismus und Du kannst schneller eine Situation ändern, als wenn Du Dir erst Gedanken machst, was mache ich nun. Du weißt, vorher, was Du keinesfalls willst und so präsentierst Du Dich auch sicherer.
Wenn Du Deinen Hunden gegenüber wieder als "Chef" auftritts, dann ist es für sie auch wieder leichter, gesetzte Regeln zu akzeptieren. Es ist insoweit ein Teufelskreis, den Du meines Erachtens wirklich nur über Deine eigene Sicherheit im Umgang mit Deinen Hunden durchbrechen kannst.
Mach Dir auch nicht zuviele Gedanken, ob irgend etwas gerecht oder ungerecht war, es war so ist damit unabänderlich und auch wir müssen manchmal Ungerechtigkeiten ertragen. Dies auszuhalten gehört dazu.... siehe auch Frustrationstoleranz. Wenn du dies ein wenig beherzigst, wird das Leben mit den Hunden leichter und viel entspannter, weil man selber sicherer wird, Problemsituationen in den "Griff" zu bekommen.
Man lebt mit seinen Hunden und nicht nach seinen Hunden.
Viele Grüße
Willy