Hallo,
Dass im Naturrudel nicht jeder Rüde decken darf, liegt am sozialen Druck der ranghohen Tiere, der innerhalb des Rudels oder Familienverbandes entsteht.
Dazu habe ich früher auch einige Beobachtungen gemacht:
Ich hatte 2 Rüden (Große Münsterländer), ein Dritter lebte bei meinen Eltern direkt nebenan; die Gärten haben ein Verbindungstor, welches, wenn wir zu Hause waren, geöffnet war.
Mein ältester Rüde Troll war eine sehr souveräne Führungspersönlichkeit. Die andern Beiden(etwa 6 Jahre jünger) haben ihn Zeit seines Lebens als höherrangig anerkannt, selbst als er schon alt und etwas wackelig war.
Eines Tages schafften sich Nachbarn, deren Grundstück direkt an das meiner Eltern grenzte, eine Deutsch Drahthaarhündin an.
Als diese Erwachsen war und läufig wurde, ging während der Zeit der Hitze keiner von den jüngeren Hunden zum Zaun, die Anwesenheit von Troll reichte aus, um das zu verhindern. Dieser verhielt sich übrigens recht ruhig, er jammerte nicht herum und versuchte auch nicht, über den Zaun zu springen.
Als die Standhitze erreicht war, sprang allerdings die DD-Hündin über den Zaun zum Rüden. Da die Nachbarin ihre Hündin jedoch im Auge hatte und Troll erst einmal die Hündin umwarb, konnten beide rechtzeitig getrennt werden.
Ein Bekannter von mir. J, hatte einen zuchttauglichen jungen Deutschen Wachtelhund-Rüden, der bisher einmal gedeckt hatte. Ein Bekannter X. (langjähriger Züchter
) von J., wollte seine Hündin von diesem Rüden decken lassen und überredete J., ihm den Rüden für einige Tage zum decken mit zugeben.
Nach 2 oder 3 Tagen erhielt ich von J. einen Anruf, X. hätte den Rüden zurückgebracht, der würde keine Anstalten zum Decken machen obwohl die Hündin stand.
Was X. jedoch verschwiegen hatte, er besaß selbst einen Rüden, und vermutlich hat die Anwesenheit des „Hausherrn“ ausgereicht, um den jungen Rüden von jeglicher Aktivität abzuhalten.
J. hat danach nie mehr seinen Hund in andere Hände gegeben, und weitere Deckakte verliefen problemlos.
LG Christa