Lieber Burkhard,
Vielleicht hab ich es nicht deutlich machen können ( mea culpa )
ich glaube schon, daß Du es deutlich machen konntest. Nur glaube ich, das Problem (hier in der Kommunikation) ist ein anderes:
Die dargestellten Verhaltensweisen kommen überwiegend - für mich stellt sich das jedenfalls so dar , aus dem Problemkreis der Unsicherheit.
Niemand - auch Du und ich nicht - hören gerne, daß der eigene Hund unsicher ist bzw. reagiert.
Unsicher sein ist in der (gesellschaftlichen) Wahrnehmung nichts positives und unsere Hunde sollen doch nur positive bzw. als solche gesehene Eigenschaften haben.
Ein Hund, der Abstand wahrt zu einem Menschen, der ihm nicht geheuer ist, agiert aus Unsicherheit. Und im Zweifel können wir froh darüber sein. Denn er könnte auch nach vorne gehen und dann hätten wir ein grosses Problem.
Die wenigsten Hunde sind so souverän, daß sie - bildlich gesprochen - im Hof an strategisch günstiger Stelle "dösen" und erst dann aufstehen, wenn wirklich Gefahr droht. Dann aber dafür sorgen, daß die "Gefahr" wirklich gebannt ist.
Unsere Schnauzer sind zumeist eher dafür bekannt richtig laut Alarm zu machen. Was ja als Wachhund auch gut ist. Für einen Wachhund ist ein bisschen Unsicherheit bezüglich allem und jedem, was bzw. wen er nicht kennt, genau das, was gebraucht wird. Weil sonst würde er keine Notwendigkeit sehen zu bewachen.
Ich weiss wovon ich rede. Uno ist zwar kein Held, aber was Menschen anbelangt, lässt der jeden auf den Hof und döst auch weiter im Haus, selbst wenn auf dem Grundstück ein ihm völlig fremder Mann nach dem Zugang zur Wasserleitung sucht. Einfach weil er sich absolut sicher ist, daß keine Gefahr droht.
Aber wie gesagt: Er ist kein Held. Ich glaube, bei wirklicher Bedrohung würde er sich vertreiben lassen. Was nicht schlimm ist, denn er ist schließlich nicht mein Schutzhund, sondern mein Herzenshund.
Liebe Grüsse,
Claudia