Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi

Hallo zusammen,

auf dem Platz hatten wir auch oft Leute, die seeeeehr gesprächig waren und ihrem Hund halbe Romane erzählten. Wir haben immer versucht ihnen klar zu machen, dass sie ihrem Hund und sich selbst dadurch das Leben unnötig schwer machen. Da gab es z.B. fürs "Sitz": Ich hab dir doch gesagt, du sollst "Sitz" machen. Der Hund schaute hoch, hörte sich die Litanei an und als sein Mensch endlich beim "Sitz" angekommen war, setzte er sich. Schlimm wurde es, wenn der Hund dann für ein zögerliches oder zu langsames "Sitz" auch noch bestraft wurde. Ich habe dann gerne die Bestrafung an den Hundeführer weiter gegeben
Ich kann die Hunde oft nur bewundern, wie sie mit dem ganzen Gesabbel ihrer Menschen zurecht kommen. Klare und kurze Kommandos wären sehr hilfreich und das Ergebnis ist dann ein Hund, der im wahrsten Sinne des Wortes aufs Wort gehorcht. Ich quassel auch mit meinen Hunden, aber wenn ich etwas von ihnen will, vermittel ich ihnen das kurz und knapp. Selbst die Alltagskommandos, die sie auch selbst wieder auflösen dürfen, sind keine ellenlangen Sätze.

Was für die Verständigung mit dem Hund sehr hilfreich ist, sind zwei Kommandos, und zwar eines für einen Fehler, den der Hund macht und ein Aufhebungskommando (manche mögen das Wort Kommando nicht, klingt zu militärisch Ich kann auch Hörzeichen oder Lautsignal sagen, kommt aber auf das gleiche raus ).

Grüße von
Rita

Ja es klingt alles echt gut was Ihr da so schreibt. Ich bin zu inkonsequent, besonders bei mir selbst. Ich muss sagen, ich hab einen super Hund (Mücke lasse ich mal außen vor, er ist ja noch nicht "fertig").

Also Udo. Das ist ne gute Frage. Ich weiß es nicht mal genau, ich habe das einfach so gemacht wie ich dachte. Und Lotta hat das erstaunlicherweise ruckzuck gelernt. Ich habe ihr Sitz und bleib beim Spazierengehen beigebracht. Ich habe sie auf dem Feldweg abgesetzt und hab natürlich erst Sitz gesagt und dann bleib und dann bin ich weitergegangen. Anfangs nur ein paar Schritte, dann hab ich sie mit "auf" ran gerufen. Auch verkehrt, wie ich inzwischen gelernt habe. Ich hätte zu ihr zurück gehen müssen. Und dann bin ich zwölf Schritte weit weg gegangen und sie blieb sitzen und hat gewartet, bis ich sie ran gerufen habe. Als sie das gut konnte, habe ich dann die Wartezeit verlängert, in dem ich mein Handy raus geholt habe und so weiter.
Irgendwann konnte Lotta logischerweise auch Platz und wir haben das ganze dann mit Platz geübt. Und dann habe ich ihr von weitem gesagt, sie soll aus Sitz in Platz gehen und das hat sie dann einfach gemacht. Seitdem kann sie diese Positionen wechseln wie ich will. Aber das machen wir nicht allzu oft, weil ich ja nicht will dass sie ein Clown ist.
Als nächstes habe ich meine Trainerin kennengelernt (ich sage extra meine, weil sie mehr mich trainiert als die Hunde) und sie hat mir dann gezeigt, wie man dem Hund beibringt, sitzen zu bleiben, während der Ball fliegt und solche Sachen. Auch da habe ich immer bleib gesagt. Wohl weil ich eben dachte, dass Lotta dann besser versteht dass gleich was tolles passiert, wenn sie sitzen bleibt. Aber genauer kann ich es nicht erzählen, ich hoffe, Du steigst durch.
Seit heute morgen sage ich nur noch "Sitz" und schaue mal, was passiert. Und auch bei Mücke passe ich jetzt auf, dass das Signal aufgelöst wird. Weil ich es logisch finde.

Ach und ich habe lasse immer ein paar Sekunden verstreichen zwischen Sitz und bleib. Das ist dann sozusagen das nächste Signal. Und wenn wir das unterwegs üben und sie soll sich setzen, weil wir über eine Straße müssen oder sonstwas, sage ich bleib, bis ich ran bin und dann auf oder weiter, wenn es weiter geht. Und wenn beide schnell über die Straße pesen sollen, sag ich "lauft!!". Und dann flitzen sie los. Ich hoffe, ich konnte alles beantworten.


So, Quasselei zu Ende

Viele Grüße, Ina

Hm und wenn ich es recht bedenke, sagt meine Trainerin auch immer, wenn wir eine Übung machen, dass wir den Hund ins "Sitz/Platz/Steh Bleib" bringen sollen. Hm hm. Ich werde sie nachher mal fragen, was sie davon genau hält und auch die Bedenken mal anführen.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich durch die ganzen Erziehungsmethoden (nennt es wie Ihr wollt) oftmals nicht durchsteige. Das liegt sicher daran, dass ich arrogant genug war, zu meinen, ich erziehe meinen Hund nach Schnauze (hahaha, passt ja, aber nach meiner, nicht nach der des Hundes) und da mir das mit vorigen Hunden gut gelungen ist, sollte ein Riesenschnauzer überhaupt gar kein Problem darstellen. Ich habe also tatsächlich noch nie einen Erziehungsratgeber oder etwas dergleichen gelesen. Ich hab bloß nun diese prima Trainerin. Allerdings hab ich mir jetzt mal ein Buch gekauft, weil mir langsam schwant, dass Wissen nix schaden kann.
Und damit sind wir wieder bei meiner Eingangsbemerkung, dass ich wirklich Glück habe, weil Lotta echt ein prima Hund ist. Sie "funktioniert" prima und macht alles mit was ich möchte. Bestimmt ist sie viel schlauer als ich und kennt mich deutlich besser, als ich sie

Aber ich hoffe, ihr Leben ist noch lang genug, so dass ich noch sehr viel durch sie und mit ihr lernen kann.

Ja und das bleib kann tatsächlich dieser Verstärker sein. Ich werde beobachten und drüber nachdenken. Denn wenn ich ein Lob ausspreche (priiima) dann ist alles gelaufen und irgendwie ist das anscheinend zum Auflöser geworden. Damit muss ich immer warten, bis die Übung beendet ist, sonst geht sie mir aus der Konzentration flöten. Oh man, es ist wirklich nicht so einfach, oder?

Aber erstmal: danke Udo!

Bin gespannt ob noch jemand hier das so macht wie ich.

Hallo Udo,

ich bin zwar ne Clickertante und habe das auch mal richtig gelernt (Nina Miodragovic war die beste Lehrerin), aber ich bin nicht immer brav und halte mich an vorgegebene Regeln , so auch beim Clickern. Bei uns ist das Click&Lecker zwar die Bestätigung für den Hund, dass er es richtig gemacht hat, aber es beendet die Übung nicht. Das Ende bestimme ich mit einem "Okay". Wenn er z.B. in größerer Entfernung an dieser Stelle bleiben soll, würde er sofort die Übung ab brechen und zu mir kommen oder rum laufen, wenn er lernt, dass mit C&L die Übung beendet ist. Ich könnte natürlich das Zeitfenster auf machen und erst C&L geben, wenn ich die Übung wirklich beenden will. Da ich aber meine Hunde, wenn ich sie in größerer Entfernung von mir fixiert habe (mit "Sitz", "Platz" oder was auch immer) abhole und ich nicht möchte, dass sie diese Stelle von sich aus ohne meine Anwesenheit verlassen, ist der Click als Signal fürs richtige Arbeiten und nicht als Signal fürs Auflösen für mich passender.

Grüße von
Rita

Hallo Ina,

ich glaube, das "Bleib" wird immer mit dem Hintergedanken gesagt, dass der Hund versteht, was das heißt. Tut er aber nicht, weil er den Inhalt oder die Bedeutung dieses Wortes genau so wenig versteht wie beim "Sitz, "Platz", "Fuß" oder was auch immer. Ich denke, es ist eine Krücke für den Menschen und erstaunlicherweise reagieren viele Hunde richtig darauf. Ich glaube, es gibt zu diesem "Bleib" ein Körpersignal des Menschen und der Hund interpretiert es richtig.
Die Menschen halten sich an dieser Krücke fest und es war für uns echt mühsam sie dazu zu bringen, nur "Sitz" ohne "Bleib" zu sagen. Manchen hätte ich am liebsten die Schnute zu geklebt Kam nur das Kommando "Sitz" waren die Hundemenschen immer ganz erstaunt, dass ihr Hund wirklich sitzen blieb, auch ohne "Bleib". Trotzdem kamen sie von diesem Doppelkommando ganz schlecht wieder weg.

Grüße von
Rita