Hallo zusammen,
ich muss doch noch mal kurz auf die Vererbung zurück kommen.
Jeder Züchter, der Mutter und Tochter unter gleichen Bedingungen aufgezogen hat, hat schon erlebt, wie unterschiedlich doch beide mit allen Situationen umgehen; und da die Voraussetzungen in der Präge- und Sozialisierungsphase für beide Hunde identisch waren kann man sehen, wie groß der Einfluss der Vererbung ist.
Es gibt auch ein ererbtes Wissen. Ein Versuch mit Ratten hat das bestätigt. Die Eltern wurden auf für Ratten nicht übliche Verhaltensmuster konditioniert, und die Nachkommen dieser konditionierten Ratten zeigten dieses konditionierte Verhalten der Eltern, ohne damit selbst konfrontiert worden zu sein. Erstaunlich - oder
Theorie und Praxis gehören meiner Meinung nach zusammen. Vieles, was in der Praxis angewendet wird wäre ohne theoretische Erkenntnisse nicht möglich. Die Wissenschaft kommt zu immer wieder neuen Erkenntnissen, aber wir können immer nur mit dem etwas anfangen, was wir heute wissen, und nicht auf eventuell neue Erkenntnisse in der Zukunft warten. Wie Helen schon schreibt, sollte man sich auf jedes Lebewesen individuell einstellen und versuchen, ihm mit seinen speziellen Eigenschaften gerecht zu werden. Wenn ein Welpe in einem bestimmten Alter in seiner Entwicklung nicht der Norm entspricht, dann muss er eben entsprechend seiner persönlichen Entwicklung gefördert werden. Aus mancher doofen Nuss in der Jugend wurde durch entsprechende Förderung im späteren Alter ein Genie
Im umgekehrten Fall kann ein blitzgescheiter Welpe durch wenig oder keine Förderung total verdummen. Das in ihm liegende Potential kann allerdings auch später noch geweckt werden. Bei einer genetisch doofen Nuss kann man Kopfstände machen, da wird das nie was.
Ich denke, eine gut geprägte Jugendentwicklung ist wichtig und der Grundstock, auf dem aufgebaut werden kann. Es gelangen nicht alle Welpen in Hände von Spezialisten, die auch einen Welpen mit wenig oder gar keiner Prägung noch gut ins Leben bringen können. Die ererbten Eigenschaften sollte der Züchter erkennen, und die Welpen entsprechend ihrer Veranlagung plazieren. Einen Welpen mit einem genetisch wackeligen Nervenkostüm werde ich nicht in einen lebhaften Haushalt mit Kindern, zu Leuten die immerzu durch die Weltgeschichte reisen oder total unerfahrenen Haltern geben.
So - und nun Schluss, sonst wird das hier noch ein Referat
Grüße von
Rita