Hallo Petra,
am einfachsten ist es, wenn ein Welpe zu einem erwachsenen Hund dazu kommt. Der wird dann von dem älteren Hund erzogen und wenn der Ältere selbst ein gestandener Hund ist und nicht noch ein Kasper, der keinen Respekt verlangen kann, wird er in der Regel vom Nachwuchs als Chef anerkannt. Hat der Neuling selbst Chefqualitäten, wird er die, wenn er erwachsen ist, anwenden und dann kann es sein, dass der ältere Hund bald nichts mehr zu sagen hat. Es kommt immer ganz darauf an, wie der einzelne Hund gestrickt ist. Einen erwachsenen Hund dazu nehmen, kann in die Hose gehen. Aber auch da kommt es darauf an, wie die Hunde veranlagt sind. Bei uns ginge z.B. keine erwachsene Hündin, die selbst Ansprüche stellt. Backt sie kleine Brötchen und ordnet sich Julchen und Korry unter, dann könnte es klappen. Ein Rüde ist bei den Mädels kein Problem, solange DER sich benimmt. Ich hatte zwei Gastrüden hier, die mich für sich alleine haben wollten und auf meine Mädels los gegangen sind. Das war mehr als nervig, weil ich dann rigoros trennen und in alle Türen Gitter stellen musste. Zum Glück gingen die Kerle ja wieder, aber wenn ich mir vorstelle, dass man so ständig zusammen leben müsste - nein danke.
Das Ausprobieren ist immer so eine Sache. Wenn es draußen klappt, muss es das im Haus noch lange nicht. Auf neutralem Gebiet kommen Hunde oft gut miteinander klar. Geht es dann aber ins eigene Revier, sieht das schon ganz anders aus. Da können vermeintliche Freunde schnell zu Feinden werden.
Man kann nicht generell sagen, dass es mit einem Zweithund klappt, aber man kann auch nicht generell sagen, dass es nicht klappt. Es kommt, wie ich schon schrieb, sehr auf die Hunde an.
Was das Spielen angeht - unsere Hunde haben nie miteinander gespielt. Das kann an der Hierarchie gelegen haben, weil wir meistens eine Generationsfolge hatten. Oma und Mama hatten mit dem jungen Gemüse nur erziehungstechnisch was am Hut, rumkaspern gab es nicht. Aber auch als Angie und Julchen "von außen" dazu kamen, war das so. Alle lebten gut miteinander, aber gespielt wurde nie. Dein Gedanke, einen Spielkameraden für deinen Hund anzuschaffen, muss nicht unbedingt für die Hunde passend sein.
Bei uns gab/gibt es für jeden Hund eine Leine. Ich habe es früher mal mit einer Y-Leine ausprobiert, aber das war für die Hunde nervig, weil sie sich gegenseitig behindert haben. Wollte der eine mal schnell wo schnüffeln, musste der andere mit, ob er wollte oder nicht. Das war bei allen Aktionen so und so habe ich die Bequemlichkeit für mich schnell zu Gunsten der Hunde wieder aufgegeben.
Mit zwei oder mehreren Hunden zusammen leben ist schön, aber es muss einiges bedacht werden. Vor allen Dingen muss man ein gutes Auge haben, um die Aktionen und Reaktionen der Hunde richtig einschätzen zu können.
Grüße von
Rita