Hallo Karin, liebe Leidensgenossin...
auch meine RS-Hündin Bertha ist schon das ein oder andere Mal "entkommen". Den Zaun haben wir extra vor Welpeneinzug selbst gebaut, sie springt nicht drüber hinweg, obwohl sie das spielend schaffen könnte (Höhe ist ca. 1,30 m), aber sie krabbelt unter durch. Schwachstellen findet sie mühelos heraus. Als noch Schnee lag, hat sie sich aus der Bewegung flach auf den Boden geworfen - Kopf zwischen die Vorderbeine - und ist dann unter dem Maschendrahtzaun durchgeschlittert - mit Anlauf sozusagen. Toll anzusehen, ein echtes Kunststück! Die Kehrseite: Die (noch) verständnisvollen Nachbarn, die unsere Bertha schon mal zurückgebracht haben..., "Entschuldigung - kommt nicht wieder vor, die will doch nur spielen" ...das ganze Programm. Ganz zu schweigen von der Sorge, dass sie mal vor ein Auto laufen könnte.
Wir lassen Bertha nie lange unbeaufsichtigt im Garten - nur mal zum Pieseln oder spät abens zum Lösen, zauntechnisch sind wir aber trotzdem mehr als mir lieb ist am Reparieren und Ausbessern, zumal unser Grundstück nicht ganz eben ist und dadurch die "Abschlusskanten" des Zauns nicht plan aufliegen können. Ich gehe natürlich auch mit ihr raus und beobachte ihr Verhalten, um zu erkennen, ab welchem Punkt es Klick macht und sie die andere Seite des Zauns erkunden will. Natürlich kann es sein, dass Bertha sich dann langweilt, allerdings kann ich nicht den ganzen Tag für Action sorgen, und ich glaube, das ist auch nicht gut für sie - ein Hund muss auch mal zur Ruhe kommen dürfen (Bertha ist 10 Monate alt und wenn es nach ihr geht, könnte es ständig Abenteuer geben
).
Außerdem haben wir Katzen und Igel im Garten und möchten deswegen das Grundstück auch nicht ganz hermetisch abschotten.
Als Maßnahme rufe ich deshalb Bertha bewusst häufiger aus dem Garten ab, wenn sie sich Richtung Zaun/Schwachstellen bewegt, und belohne sie dann mit einem Leckerlie. Das hat auch der Hundetrainer in meiner HuSchu geraten. Wenn sie von sich aus wieder ins Haus kommt - freue ich mich auch wie wild.....ist aber ein langer und schwieriger Weg. Ich werde nun weiter aufmerksam sein und gut auf die Kleine aufpassen, das habe ich mir vorgenommen.
Was die Kastration anbelangt, sind mir folgende Fragen in den Sinn gekommen: Verändert sich denn das "Fluchtverhalten", wenn die Hündinnen in der Umgebung läufig sind? Bzw. inwiefern wirkt sich der Hormonspiegel des Hundes auf so ein Verhalten aus?.
So eine Kastration wirkt ja auf ganz vehemente Weise und vielfältig auf einen Hund ein, da ist es natürlich wichtig, vorher medizinisch und auch verhaltenspsychologisch abzuklären, ob man die ein oder andere Verhaltensauffälligkeit nicht vielleicht durch andere Maßnahmen in den Griff bekommen kann.
Viele Grüße & viel Glück mit dem kleinen Freiheitskämpfer,
Urtica