Hallo Pierre,
ich denke, das ist von Hund zu Hund verschieden. Ich habe drei Hunde. Aber nur einen davon kann ich mit dem Clicker (be)arbeiten. Mein goßer Hund ist auch nicht kreativ und stiert nur sabbernd und geduldig auf die Leckerchen. Mein mittlerer Hund findet das Geräusch gar nicht toll. Aber der Zwergpinscher hat innerhalb von 15 Minuten verstanden, worum es ging! Er bekam von mir ca 20 bis 30 Leckerchen unmittelbar nach einem Click. Dann wartete ich ab. Biggi setzte sich (weil sich das ja in der Vergangenheit auch schon mal gelohnt hat) und hob dabei als Beschwichtigungsgeste ein Vorderbein. Das habe ich ihr ein paar mal mit einem Click bestätigt (und Leckerchen natürlich). Dann wartete ich wieder ab. Biggi wurde sauer und begann im Sitzen zu hampeln. Immer wenn sie kurz beide Vorderbeine in der Luft hatte, gab es dann ein Click. Innerhalb von 10 Minuten hat sie gelernt "Männchen" zu machen, ohne, dass ich ein Wort gesagt habe oder den Hund angefasst hätte. Wenn ich jetzt den Clicker hole, fängt sie sofort an, mir verschiedene Verhaltensweisen anzubieten. Ich habe ein Kissen auf den Boden geworfen und jede Annäherung bestätigt. Innerhalb einer Viertelstunde legte sie sich auf das Kissen. Genauso schnell lernte sie, eine Fliegenklatsche mit der Nase zu berühren.
Der Clicker hat ein paar Vorteile, sofern der Hund eben auf diese Ausbildungsmethode anspricht.
Er klingt immer gleich und wird nie für etwas anderes benutzt (wie zum Beispiel Worte). Er hat daher einen hohen Wiedererkennungswert (und zwar egal, wer ihn benutzt). Er kommt, falls der Ausbilder das richtige Timing erwischt, immer kurz und präzise. Der Hund kann somit das erwünschte Verhalten sofort verknüpfen. Er lernt, dass er erst mal etwas tun muss, bevor ein Leckerchen überhaupt in Sicht kommt. Und letztlich ist ein "Sitz", das er freiwillig für ein "Click" zeigt,
besser verankert, als 10 Sitz, die man durch Leichtzwang (herunterdrücken) erkämpft hat.
Wenn ich auf dem Platz mit dem Clicker arbeite, habe ich die volle Aufmerksamkeit und Konzentration meines freudigen Hundes. Leckerchen gibt es dann nur noch ganz selten. Der Vorteil ist, dass der Hund auf mich konzentriert ist, weil herausfinden will, was er für mich tun soll und nicht auf meine linke Hand mit dem Leckerchen.
freudige Grüße
Brigitte