Hallo Andrea,
das Julchen haben wir ja "gebraucht" bekommen und ihr erstes Frauchen erzählte mir, dass sie den kleinen Wicht (damals 10 Wochen alt) jeden Morgen auf die benachbarte Wiese gelassen haben, damit sie dort hinter 40 Kaninchen herjagen konnte
Mir wurde ganz schlecht, als ich das hörte und hatte mich schon auf Enja 2 gefasst gemacht. Ich habe Julchen an die Feldleine gehängt um zu sehen, wie sie auf Kaninchen reagiert und stellte zu meiner großen Erleichterung fest, dass sie leicht abrufbar war, wenn die Kaninchen im Busch verschwanden, sofort ab drehte und kein Interesse mehr an ihnen hatte und wenn sie anderweitig beschäftigt war, keine Notiz von ihnen nahm. Also ein passionierter Jäger wie Enja war sie schonmal nicht.
Nun ist Julchens größtes Vergnügen, einfach nur zu rennen. Wenn andere Hunde da sind, die sich dafür eigenen (die meisten sind zu langsam, selbst Border können sie nicht überholen), flitzt sie mit denen. Aber sie rennt auch sehr gerne mit sich alleine, Hauptsache sie kann flitzen. Wir haben hier im Landschaftspark große Wiesenflächen, die sich dafür wunderbar eignen. Neulich fegte sie mal wieder über eine Wiese und jede Menge Kaninchen rannten ihr aufgescheucht vor die Füße. Enja hätte sich den nächst besten Mümmelmann gegriffen und ihm den Hals umgedreht. Julchen sprang über die Kaninchen weg und wich ihnen aus, wohl um nicht auf sie drauf zu treten. Für sie sind das wirklich Sparringspartner beim Rennen und keine Jagdbeute, worüber ich natürlich mehr als froh bin.
Julchen ist "Mutter Teresa" unter den Schnauzern. Sie möchte sich mit allen Viechern anfreunden. Eine Freigängerkatze will sie immer überreden, mit ihr zu spielen. Die Mieze fordert aber einen Meter Abstand ein, was Julchen gar nicht versteht. Sie wälzt sich vor der Mieze auf dem Rücken, macht Spielgeste und kaspert so lange rum, bis der Miez das zu viel wird und sie abhaut. Letzten Sommer kam Juli zu mir und wollte unbedingt, dass ich mit komme. Im Garten saß eine verletzte, junge Dohle auf dem Rasen. Julchen legte sich daneben, stubste den Vogel immer wieder mit der Schnauze an, legte den Kopf neben den Piepmatz und war ganz besorgte "Krankenschwester". Mit einem Igel hat sie sich "unterhalten" und der hatte nicht mal die Stacheln aufgestellt. Er saß ganz ruhig da und Julchen amüsierte sich mit ihm.
Das sind bei einem Schnauzer ganz neue Erfahrungen für mich. Von unseren anderen Schnauzern war keiner ein so irrer Jäger wie Enja, aber besonders freundlich waren sie zu anderen Tieren nicht. Julchen ist aus der Art geschlagen
Grüße von
Rita