Hallo Gill,
klar gibt es auch andere Rassen, die nicht sehr bequem in Haltung und Erziehung sind. Die haben wieder andere "Macken", mit denen man zu kämpfen hat. Außerdem gibt es in jeder Rasse Exemplare, die etwas rasseuntypisch sind. Pudel sind z.B. sehr lernfreudig und kapieren alles sehr schnell. Ich kenne ein total doofes Pudelchen, das immer nur so
schaut und gar nix kapiert
Ich kenne einen Jagdhund, der viel lieber auf dem Sofa liegt und mit Nachbars Katzen spielt. Jagdliche Ausbildung ist für ihn ein Fremdwort. Aber die einzelnen Rassen sind ja auf bestimmte Eigenschaften hin gezüchtet worden, die dann halt in
dieser Rasse hauptsächlich vorhanden sind. Wir sehen die Unterschiede der spezifischen Eigenschaften ja sogar innerhalb unserer Rassen.
Was das "Spielen" in großen Gruppen angeht - gerade soeben haben wir auf dem Spaziergang einen Mix aus dem Süden getroffen, der ängstlich und ein totaler Rappelkopf ist. Das Frauchen erzählte, dass sie in einer Hundeschule waren und total enttäuscht sind. Sie haben viel Geld ausgegeben und der Hund ist verrückter als vorher. Sie haben - Hund und Mensch - dort überhaupt nichts gelernt. In dieser Hundeschule ließen die Trainer 15 bis 20 Hunde zusammen auf dem Platz herum rennen, es war nur laut und schrecklich und der Hund war hinterher so durchgedreht, dass seine Menschen erst mal eine halbe Stunde an der Leine mit ihm spazieren gehen mussten, bevor sie ihn ins Auto geben konnten. Das Frauchen traute sich nicht, ihren Hund zu Julchen zu lassen, weil er so wüst und unkontrolliert ist. Ich sagte ihr, dass Julchen unser "Sozialarbeiter" ist und sehr gut mit solchen Hunden umgehen kann. Also durfte der andere Hund von der Leine und - gab Vollgas. Julchen wich ihm aus, schaute ihn sich kurz an und legte sich hin. Der Rüde schaute kurz etwas verdutzt, machte ein paar Sprünge, auf die Julchen aber nicht reagierte. Dann ging er zu ihr, schnüffelte kurz, hüpfte noch einmal in die Luft und legte sich zu Julchen auf die Wiese. Sein Frauchen staunte Bauklötze, weil sie das bei ihrem Hund noch nie erlebt hatte. Nach einer Weile stand Julchen auf, forderte den Rüden zu einem Rennerchen auf, worauf der natürlich sofort einging, aber als er wieder zu wüst wurde, hat sie ihn wie vorher runter gefahren. Dann schnüffelte sie in weitem Bogen, immer mit einem Auge auf dem Hund. Der stand da und schaute Julchen zu und dann ging er
ruhig zu ihr und schnüffelte auch. Das Frauchen konnte es nicht fassen, dass ihr Hund so ruhig war und nicht nur über die Wiese brettern wollte. Sobald er zu sehr aufdrehte, legte Julchen sich hin und ließ sich auf seine wilden Spielchen nicht ein. Wurde er ruhiger, hat sie sich ihm zu gewendet. Das war genau das, was dieser Hund brauchte und keine wilden Rennerein in einer viel zu großen Gruppe.
Grüße von
Rita