Ich bin da dicht bei Burkhard. Was heißt dass für Dich im Alltag.
Du brauchst eine Konsequenz für "gewünschtes Verhalten" und für "unerwünschtes Verhalten"
Konsequenz für gewünschtes Verhalten heißt nicht mit Futter oder Ball in der Hand vor der Nase des Hundes zu hantieren. Der Ball, das Futter oder was auch immer ist der Lohn für ein richtiges Verhalten.
Ganz ähnlich wie bei deiner Arbeit, nach erfolgter Arbeit kommt am Monatsende dein Lohn !
Gleiches gilt bei unerwünschtem Verhalten, der Hund muss erst den Fehler machen, um ihm sagen zu können, dass es ein Fehler ist. Vorausschauendes Fehlervermeiden liegt uns Menschen im Blut, aber Hund kann damit nix anfangen, er lebt im hier und jetzt. Die Konsequenz bei Fehlverhalten muss auch eine solche sein. Mal zwischendurch kein Leckerchen rauszurücken wenn der Hund etwas falsch macht, ist keine Konsequenz, wenn am Morgen und am Abend der volle Futternapf präsentiert wird.
Alles was du deinem Hund anlernen oder abgewöhnen möchtest, musst du im Kleinen ohne Ablenkung beginnen. Einem Schulkind das gerade mal das ABC gelernt hat, kann auch keinen Roman schreiben.
Du schreibst, dein Hund wüsste, dass er Dinge am Boden nicht aufnehmen darf, er macht es aber trotzdem.
Verabschiede dich von diesem Gedanken, er weiß es nicht !!! er reflektiert nur deine Mimik und Gestik, wenn er es tut. Warum du deine Stimme erhebst, deine Gesichtszüge sich ändern, dein Körper angespannt ist, all das sieht er, aber er weiß nicht, was es ihm sagen soll. Damit schaffst Du Dir eine Hund, der keinen Grund darin sieht, Dir zu vertrauen.
Wenn man beim Training dem Hund das Ziehen abgewöhnen will, und dafür Futter hinter sich auf den Boden wirft, dann ist es natürlich kontraproduktiv wenn man 2 Minuten später beim Spazieren gehen, das Aufnehmen von Boden verbietet. Noch unklarer kann man aus Sicht des Hundes nicht agieren.
Das mal so zu generellen Dingen bei der Hundeerziehung. Als erstes musst Du an Deiner Einstellung arbeiten, handle immer gleich, in der richtigen Reihenfolge, im richtigen Moment mit angepasster Dosierung.
mal als Beispiel, setze Dich mit deinem Hund auf den Fußboden im Wohnzimmer, lege ein Stück Futter auf den Boden, und frage Dich wie MUSST Du agieren wenn du möchtest dass der das Futter erst nimmt, wenn Du es erlaubst. Sagst Du mit strenger Stimme NEIN, deckst Du das Lekerchen mit der Hand ab, schiebst du den Hund einfach weg, hinderst Du ihn mit der Leine am zugreifen, wie ist das Signal für "jetzt darfst du", wann darf er ... usw. Erst wenn Du hier richtig handelst und es für Dich in Fleisch und Blut übergegangen ist, kannst Du das von deinem Hund erwarten.