Hallo Susa,
wenn ein Hund wedelt, ist das nicht immer Freude. Es gibt ganz unterschiedliche Arten des Wedelns. Man muss das im Kontext, das heißt, im Gesamtverhalten des Hundes betrachten. Die komplette Körpersprache ist mit einzubeziehen.
Hier vier Beispiele:
Ein Hund steht hoch aufgerichtet, auf durchgedrückten Beinen, mit erhobenem Kopf da, die Rute ist hoch gehalten, die Rutenspitze in der Höhe über dem Kopf und sie bewegt sich leicht. Dieser Hund ist selbstbewusst, signalisiert das einem anderen Hund oder Menschen und wartet erst mal ab, was so passiert. Er ist nicht auf Angriff gebürstet, zeigt aber auch, dass er sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt.
Ein Hund steht aufgerichtet, der Kopf ist in normaler Haltung gerade gehalten, die Beine sind locker, die Rute ist ebenfalls oben, aber etwas unter Kopfhöhe und es bewegt sich nicht nur die Spitze, sondern die ganze Rute ist ein wenig in Bewegung. Dieser Hund ist ebenfalls selbstbewusst, aber entspannter und freundlicher gestimmt, als der andere.
Ein Hund steht gerade, Beine entspannt, nicht hoch auf den Pfoten, der Kopf ist nicht abgesenkt, aber ein wenig tiefer als bei den beiden anderen Hunden. Die Rute ist ungefähr waagerecht zum Körper und pendelt wie doll hin und her. Es kann auch sein, dass der ganze Poppes mit wackelt. Dieser Hund ist unterwürfiger, nicht so selbstbewusst und macht schön Wetter.
Nun nehmen wir den letzten Hund noch einmal, Körpersprache wie vorher, aber die Rute wedelt deutlich tiefer, die Ohren sind mal angelegt, mal gehen sie nach vorne, der Hund knickt in den Ellenbogen ein wenig ein und es reicht eine Klitzekleinigkeit, um ihn - unsicher wie er ist - nach vorne gehen zu lassen.
Das sind nur vier Beispiele, es gibt noch viel mehr.
Vielleicht hat dein Lunchen schon vor dem Schnappen körpersprachlich signalisiert, dass sie zwar den Menschen mal betrachten, aber nicht angefasst werden will. Wenn sie das "gesagt" hat und niemand reagiert entsprechend, dann bleibt ihr nichts anderes übrig, als deutlicher zu werden.
Insgesamt sehe ich das wie Alex. DU musst für deinen Hund entscheiden und ihn schützen. Wenn du das in kribbeligen Situationen noch nicht hin bekommst, dann vermeide sie. Das ist für deinen Hund besser und für dich auch. Vor allen Dingen setze dich bei anderen Leuten durch. Wenn die auf deine höfliche Bitte nicht reagieren, dann musst du halt agieren. Notfalls, in dem du deinen Hund von ihnen weg nimmst. Dass du bei deiner Schwester wohnst heißt nicht, dass du nicht bestimmen darfst, was mit deinem Hund passiert. Es ist DEIN Hund und DU bist auch die Dumme, wenn etwas passiert. Es wäre sicher besser wenn du, solange dein Verhältnis zu Luna nicht ganz klar ist und sie sich auf dich verlassen kann, kribbelige Situationen meidest. Das ist dann notfalls auch kein Urlaub bei der Schwester. Du hast nun mal einen Hund mit unklarer Vergangenheit und einer Rasse, die nicht nur bequem und kuschelig ist. Du bekommst das sicher hin, wenn DU ganz viel lernen magst
Grüße von
Rita