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131

Dienstag, 25. Mai 2010, 13:49

Meine Texte beruhen nicht auf mündlichen Überlieferungen, ihre Grundlage sind schriftlich fixierte Dokumente von Zeitzeugen.

Dass Domino seine geschichtliche Zusammenfassung aus dem von dir genanten Grund als Historie benannt hat, ist eine reine Mutmaßung von dir.

Meine Aussage, dass nach meinen Erkenntnissen die begriffliche Definition rauhaariger Pinscher ohnehin nur in Kynologenkreisen verwandt wurde und im Volksmund schon in vorkynologischer Zeit Schnauzer hieß, beruht auch auf mir vorliegenden Dukumenten.
In seinem Buch "Die Deutschen Hunde" von 1904/1905 schreibt Stebel:
Der Pinscher, dieser Name ist erst seit kurzem für alle Varietäten eingeführt; es ist dies vielleicht 10 Jahre her. Vor dieser Zeit hieß die rauhaarige Varietät: Schnauzer.

Hier noch eine um 1895 entstandene Grafik von Eduard Grützner mit dem Titel "Das gescheidte Schnauzl. Der dort abgebildete Schnauzer sieht unseren heutigen Schnauzern schon schon recht ähnlich.



Grüße Walther

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Rufus« (25. Mai 2010, 14:13) aus folgendem Grund: .


132

Dienstag, 25. Mai 2010, 14:32

Hallo Walther,

off topic - solltest du mal ein historisches Seminar zu unseren Rassen anbieten, werde ich bestimmt versuchen teilzunehmen.
Hut ab smily

Gruß, Frank

133

Dienstag, 25. Mai 2010, 14:51

Hallo Frank,

vielen Dank für das Kompliment. Es gibt viele Fragen auf die ich vermutlich nie eine Antwort finden werde. Z.Zt. bin ich ein wenig am ordnen um aus meinen Dokumenten eine Homepage zu erstellen.

LG Walther

Janne

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Hunde: Ein Riesenschnauzerpfeffersalzmädel an meiner Seite und zwei Riesenschnauzerpfeffersalzmädel warten jenseits der Brücke

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134

Dienstag, 25. Mai 2010, 14:55

Ich wäre sofort mit dabei!!! -:- -:- -:-

LG, Heike
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135

Dienstag, 25. Mai 2010, 16:47

Hallo Zusammen,

das finde ich auch ein sehr interessantes Thema. Also, ich hab´mir da jetzt nicht so einen Kopf gemacht, warum ich jetzt das Thema "Historie" genannt habe. Die gemachten Angaben beruhen aber alle auf schriftliche Dokumentationen zu dieser Zeit als Kynologie noch ein "Veredeln" von Hunden wahr. Also alle Angaben kann ich belegen. Die Streitschriften zwischen Berta und Strebel sind übrigens ein literarischer Genuß !

Rufus ist der absolute Experte für die Geschichte der Schnauzer und hat mir schon tolle Sachen zur Verfügung gestellt. Ich habe mich mehr auf die Pinscher konzentriert. Die glatthaarigen Pinscher hatten es schon schwerer als die Schnauzer, so schreibt Albert Kull wenig erfreuliches in der Zeitschrift Hundesport und Jagd, 1899:

"Leider ist die Freude (Anm.: Vorführung von mehreren glatthaarigen Pinschern) nach der Auskunft, welche mir mehrere Besucher der Erfurter Ausstellung über diese Rasse geben konnten, sehr getrübt, fast möchte ich sagen, ganz genommen worden; denn der Bericht lautete nichts weniger wie günstig, da hörte man von Dingen, wie dickköpfige, klotzige, unedle Halbhunde, kleine Rottweiler oder ähnlich den Appenzeller Treibhunden mit schlechten Abzeichen etc. So mögen diese Dobermänner ihrem Schöpfer wohl ehedem ganz gute Dienste als Metzgerhunde geleistet haben; aber dem deutschen Pinscher möchte ich doch eine bessere und vornehmere Ausgestaltung wünschen und dementsprechend gerade für den kurzhaarigen eher nach mehr Adel und Schnitt beanspruchen, als beim Rauhaarigen erwünscht wäre. Wohl sah ich in en letzten Jahren einige gute Exemplare, die allerdings als Rückschlag aus rauhaarigen Würfen gefallen sein mochten."

Zum Thema Begriff "Schnauzer" denke ich, dass es sich um einen in Süddeutschland geprägten Begriff handelt, der später übernommen wurde. In der kynologischen Literatur vor 1917 wurde jedoch meistens von glatthaarigen und rauhaarigen Pinschern gesprochen/geschrieben. Räber verweist auf 1917 auf Band VI des Pinscher-Schnauzer-Zuchtbuches, in dem die offizielle Umbenennung der rauhaarigen Pinscher in Schnauzer stattfand. Insbesondere da Berta auf die reinrassigkeit der Pinscher und Schnauzer drängte, d.h. keine Pinscher aus Schnauzereltern (Schnauzerlingen: Schnauzer mit kurzem Fell, aber nicht so kurz wie beim Pinscher heute). Dazu gibt es auch wilde Auseinandersetzung von Strebel und Berta zum Thema Edelpinsch (Pfeffersalzfarbener Pinscher)

136

Dienstag, 25. Mai 2010, 21:51

Hallo Martin und Walther ,

hatte schon ein wenig befürchtet, dass ich mich leider missverständlich ausgedrückt habe mit „Historie“ und so !

Natürlich glaube ich Euren litarischen Kenntnissen und Forschungen und finde sie höchst interessant ! Wahrscheinlich muss man möglichst viel von dieser alten Literatur gelesen haben , um sich eine bessere Vorstellung und ein persönliches Urteil bilden zu können .

Auch interessant finde ich Folgendes :

Zitat

Insbesondere da Berta auf die reinrassigkeit der Pinscher und Schnauzer drängte, d.h. keine Pinscher aus Schnauzereltern (Schnauzerlingen: Schnauzer mit kurzem Fell, aber nicht so kurz wie beim Pinscher heute). Dazu gibt es auch wilde Auseinandersetzung von Strebel und Berta zum Thema Edelpinsch (Pfeffersalzfarbener Pinscher)


@Rufus/Walther und Domino/ Martin,
Nun habe ich von Euch gelernt, dass offenbar durchaus schon in „vorkynologischer Zeit „ , die Schnauzer und Pinscher getrennt gezüchtet wurden !

Trotzdem gab es später auch jene von Berta „verurteilten“ kurzhaarigen „Schnauzerlinge“ .

Auch diese von Berta „verpönten Schnauzerlinge“ haben offenbar ihre Gene zur heutigen Pinscherzucht beigetragen .

Obwohl ich normalerweise bei komplexen Themen nicht gerne zum Simplifizieren neige, wollte ich doch mal diese „dumme simple Frage“ stellen :

Sind nicht beide Rassen trotzdem seeehr nah verwandt ?

Meine bisherige Anschauung war, dass sie sich hauptsächlich in ihrem Kleid (=Fell) voneinander unterscheiden . hierbei denke ich in 1.Linie an die Mittelschlagpinscher und an die Mittelschlag-Schnauzer ! Die Zwerge und die Riesen gingen m.E. später weitere „speziellere“ Wege .

Fragende Grüße Gisela

137

Mittwoch, 26. Mai 2010, 08:39

Schnauzerlinge

Schnauzerlinge wurden sogar gezielt eingesetzt, um pfeffersalzfarbene oder rein schwarze Pinscher zu züchten, die es damals noch häufiger gab. Darüber entstand ein Streit, weil Strebel das akzeptiert hat; Berta aber nicht (Berta/Strebel damalige führende Kynologen mit hohem Einfluss im PSK). Für Berta bedeutete Hunderasse, dass die körperlichen Merkmale konstant über mindestens 3 Generationen erhalten. Strebel akzeptierte zur Ausprägung bestimmte Merkmale (z.B. Fellfarbe) das Einkreuzen von nahe verwandten Rassen. Das kann man geschichtlich auch schön bei Berta erkennen der Affen- und Zwergpinscher klar trennte und diesen "Rassebrei" (Zitat Berta) in zwei Rassen mit Hilfe gesetzter Standards trennte.

Hatte auch noch interessante Artikel von Rufus für das Thema Einkreuzung Schnauzer pfeffersalz durch den Züchter Dauber bekommen, der per Anzeige kurzhaarige Schnauzer (Schnauzerlinge) gesucht hat.

Oder die Beschwerde von Dauber, weil seine rein schwarzen Pinscher auf einer Ausstellung schlecht abgeschnitten hatten. Dies hatte damit zu tun, dass die Richter (auch von berta beeinflusst) Einkreuzung schwarzer Schnauzer vermutet haben. Diese Pinscher hat Berta "Pseudopinscher" genannt.

Pinscher und Schnauzer waren damals noch dicht zusammen, so habe ich ein Dokument gefunden, in dem Berta sich erstaunt geäußert hat, das in einem seit Generationen zurückzuverfolgenden reinrassigen Schnauzerwurf, ein Pinscher geworfen wurde. Einen --wie Berta schreibt-- phänotypisch eindeutigen Glatthaarpinscher.

Die Rassen sind schon sehr verwandt, aber inwiefern sowas noch heute passiert, also Pinscher in Schnauzerwürfen oder umgekehrt entzieht sich meiner Kenntnis. In Skandinavien gibt es aber ein Projekt welches Schnauzer wieder eingezüchtet hat in die Pinscherpopulation. Die jetzige Generation aus diesen Verpaarungen hat optisch nichts mehr von einem Schnauzer. Es gab auch erhebliche Anfangsprobleme gesundheitlicher Art (Einhoder, HD) bei diesen Versuchen. Mittlerweile scheinen diese Probleme aber behoben zu sein.

Melle

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138

Mittwoch, 26. Mai 2010, 09:51

... Es gab auch erhebliche Anfangsprobleme gesundheitlicher Art (Einhoder, HD) bei diesen Versuchen. Mittlerweile scheinen diese Probleme aber behoben zu sein.

Nicht HD sondern HC!

Und ob man "von behoben" sprechen kann - es ist halt momentan nichts mehr aufgetreten!

Melle
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139

Mittwoch, 26. Mai 2010, 19:52

Ja, sorry stimmt HC nicht HD

140

Donnerstag, 27. Mai 2010, 11:03

Sind nicht beide Rassen trotzdem seeehr nah verwandt ?

Meine bisherige Anschauung war, dass sie sich hauptsächlich in ihrem Kleid (=Fell) voneinander unterscheiden . hierbei denke ich in 1.Linie an die Mittelschlagpinscher und an die Mittelschlag-Schnauzer ! Die Zwerge und die Riesen gingen m.E. später weitere „speziellere“ Wege .


Darüber kann man wirklich nur spekulieren, eine exakte begründbare Antwort ist zu dieser Frage m.E. nicht möglich.

Werner Jung schreibt in seinem Buch "Standardbuch der Schnauzer- und Pinscherrassen" folgendes:

Da diese Differenzierung schon vor Jahrtausenden begonnen hat, ist auch erklärlich, dass im Laufe der Zeit die Pinscherform in der Hand des Menschen sich wiederum in verschiedene Varitäten, in größere und kleinere, in glatt-, rauh- und andershaarige Formen schied. Die immer wieder laut gewordene Vermutung, Glatthaarpinscher und Rauhaarpinscher wären Kreuzungen verschiedenen Ursprungs, dürfte sowohl nach wissenschaftlicher Feststellung als auch der den Pinschergattungen eigentümlichen Wesensmerkmalen wegen endgültig zurückgewiesen werden.
Ist das so richtig?

Um noch für ein wenig Verwirrung zu sorgen, hier ein Auszug aus einem Artikel von J. Berta:

Der Schnauzer ist eine örtlich entstandene Form des Affenpinschers, der heute nur noch in der Zwergform vorkommt und ehedem die rauhaarige Spielart des Pinschers darstellte. Er ist aus dem Bedürfnis heraus entstanden, das Rauhaar züchterisch zu festigen und hat sich in örtlich begrenzter Zahl zu einer selbständigen Form entwickelt, während der Affenpinscher entartete, den Typ mehr und mehr einbüßte, eine immer wildere, längere, farblosere und weichere Behaarung annahm. Bekanntlich vererbt sich das Rauhaar nicht konstant, eine Erfahrung, die auch in der Frühzeit der Schnauzerzucht und auch heute noch manche Enttäuschung bringt, zu der formlosen Behaarung und dem schlechten Typ führt, der nichts anderes als ein Rückschlag auf das alte Affenpinscherblut ist.



Grüße und fröhliches Rätselraten
Walther

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rufus« (27. Mai 2010, 11:20)


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