Burkhard, der Kleine tut dir gut, gell?!
Jaaaa, Rita
Du hast es auch gerade erwähnt, Hund ist nicht doof und folgt der Sichtfährte.
Ich gehe ungern über diese Brücke, da sie für mich, aus Sicht des Hundes keinen Sinn macht.
Für mich macht es schon Sinn.
Zunächst, was ist Fährtenarbeit im Hundesport: ein ritualisiertes Jagdspiel gemäß menschlichen Formalien. Kein Hund(Wolf/Wildhund würde im IGP - FH Schema seine Beute verfolgen.
Effizient muss er sein, Beute machen. Selbstverständlich wird er sich da auch nach rechts und links, oben und unten absichern und auch selbstverständlich - je nach Untergrund - die Augen nehmen. Normal, da Fährtenarbeit extrem belastend für den Hund sein kann und Caniden Minimalisten sind ! Nur so kann man in freier Wildbahn überleben.
Vielen ist gar nicht bekannt, dass der Hund bei dieser intensiven Nasenarbeit die Luft bis zu 200 Mal die Minute inhaliert. Das über maximal 45 Minuten plus Hochkonzentration - das ist eine Hausnummer. Von der Motivationslage/Trieb/Finderwille will ich erst gar nicht reden.
Nun kommt Goittes Ebenbild ( angeblich
) und sagt:; so nicht mein Freund, das kostet Punkte.
O.K sagt der Hund, Du bist ja 10 m hinter mir und wann ich - auch - die Augen nutze bekommst Du gar nicht mit .
Und da beginnt die Ausbildung.
1) I c h bilde von Anfang an den Trittsiegelsucher aus. Ist verlässlicher, aber auch einschränkender als der Periphärsucher.
2) Gemäß der Annahme aus einem anderen Thema, kann ich nur korrekt ausbilden/unterbinden, wenn es direkt in der Situation geschieht.
Bedeutet: ich muss dem Hund die Gelegenheit geben, unter meiner Aufsicht in die Augensuche über zu gehen und dann sofort sagen: so nicht Sportsfreund !
Dazu kann ich viele Gelegenheiten nutzen, muss der HF halt einfallsreich sein im " Versuchsaufbau "
Beispiel aus dem Prüfungsgeschehen:
LRÍn ist taff und ordnet auf einem Gelände mit toller frischer Saat den Fährtenlegern an, die gesamten Fährten von Anfang an 45° nach rechts verdreht zu den Saatreihen zu legen. Somit ergab sich, dass a l l e s diagonal zu den Sichtlinien der Saat abgesucht werden musste.
Das war ein Lamentieren und Heulen bei den HF
Von sage und schreibe 10 Hunden kamen 2 an, einer davon hieß Yoda vom Nordexpress.
Diese beiden Hunde waren nämlich gut durchgearbeitete Trittsiegelsucher, die keinen Augenblick sich um irgendwelche Sichtlinien scherten. Alle anderen Hunde waren von ihren HF unbewußt a u c h zum Sichtsuchen ausgebildet worden, indem Trainingsfährten immer mit der Saat begannen, parallel zu Ackerrändern begannen u.ä. - Hunde lernen schnell und es gibt Studien, die besagen, der Mensch ist ein " linienorientiertes Säugetier ".
Unter dieser Prämisse lohnt es sich schon für den Hund und mein Job besteht darin, meinem Partner von Anfang an klar zu machen: nur ein ruhiges, konzentriertes Absuchen von Trittsiegeln wird Dich zum Erfolg/Fährtenende/Beute führen.
Fordert vom HF ein Maß an Feinfühligkeit, auf der einen Seite ein zu schränken und auch den erforderlichen Druck auf zu bauen , andererseits das Handwerkersprichwort zu beachten: nach fest kommt ab
Klar kann man auch mit dem " sich selbst verfeinernden, selbstständigen " Hund auf einem gewissen Level Prüfungen absolvieren. Frage ist nur, welchen Anspruch hat man, was für einen Hund hat man, wie möchte man das Team präsentieren.
Wenn ich antrete, möchte ich meinen Partner da vorne möglichst gut aussehen lassen und mich absolut auf ihn verlassen können. Er kann das bei mir aber auch und , Udo, verlass Dich drauf: ich betreibe seit 1985 intensive Nasenarbeit - auch auf Prüfungen - und habe einen kleinen Rucksack an Wissen, wie ich meinem Partner bei Problemen aus der Patsche helfen kann. Dazu muss ich gar nicht wissen wo es lang geht, ich kann meinem Hund wichtigere Dinge in Erinnerung rufen. Haben wir alles trainiert
Sorry für die Länge - passiert immer, wenn einer den Fehler macht und mich auf Nasenarbeit anspricht.