Liebe Barbara, seltsamerweise habe ich beim Lesen Deines Threads als erstes auf Deine Signatur gesehen und mir fiel spontan ein, dass es eigentlich heißen müsste „Leben heißt lieben UND leiden …“
Ich kann ihn nicht retten, aber kann und muss nun die versprochene Verantwortung zeigen und ihn wohl nicht nur gehen lassen.....sondern ihn vielleicht sogar beizeiten "schicken"
Ja, Barbara. das MUSST Du!! … sowohl ihn gehen lassen als auch wahrscheinlich „beizeiten schicken“. Das eine schließt das andere nicht aus! Nur so ersparst Du ihm schlimmes körperliches Leiden.
Wildtiere „wissen“, wann es Zeit ist, „zu gehen“. In der Natur ziehen sie sich zurück und so, wie ich in einer Sendung mal gehört habe, werden sie (bei etlichen Tierarten) von ihrem Rudel zurück gelassen. Ich glaube, nur (?) bei Elefanten ist es anders.
Die TÄ hier könn(t)en dazu sicher kompetenter Auskunft geben.
MIR sagt es jedenfalls, dass jene Tiere, die sich zurückziehen, um zu sterben, ihre Ruhe haben wollen/müssen und keine Angst (im menschlichen Sinne) haben.
DAS ist doch auch ein tröstlicher Gedanke, oder?!
Keiner weiß, wie viel Zeit wir noch haben - aber das Fenster ist klein.....meistens nicht mehr als ein Jahr nach Diagnose...oft weniger.
Nein, KEINER weiß, wie viel Zeit WIR noch haben!!! Egal, wen es von uns be-trifft, Barbara!!! KEINER kennt Zeit und Stunde des Abschieds „von dieser Welt“, nicht Mensch, nicht Tier. Daher sollten wir die Zeit, die uns geschenkt wird, DIE Zeit, die uns mit denen geschenkt wird, die wir lieben, nicht verplempern (mit Nichtigkeiten füllen), sondern bewusst und sinnvoll gestalten. Und das möglichst JEDEN Tag! Wir halten uns oft mit und bei soviel Unwesentlichem auf, dass wir das Wesentliche übersehen, nicht beachten … Erst, wenn es uns bewusst wird, dass die irdische Zeit für uns nicht unendlich ist, werden wir oft erst wach und denken im Nachhinein „hättest du doch …“.
Die Auseinandersetzung mit „endgültigem Abschied“ und „Loslassen“ ist eine der schwersten Anforderungen des Lebens und geht u.U. an die Substanz, aaaber sie gehört ZUM Leben und wir sollten/müssen uns ihr stellen.
Ich wünsche Dir/Euch, dass Ihr Eure verbleibende Zeit mit Morris bewusst „genießt“, wohl wissend, dass sie nun „greifbar“ begrenzt ist durch die Erkrankung und daher ist sie umso kostbarer …
Und in Anlehnung an Riho´s Aussage wünsche ich Euch, dass Ihr „auch diese Zeit gemeinsam LEBT“! Die Kraft dazu wird Euch geschenkt, dessen bin ich mir sicher!
@Naomi: Auch Dir, liebe Andrea, wünsche ich viel Kraft für die kommende Zeit! Ich bin SICHER, dass DU „den richtigen Zeitpunkt“ erkennen wirst, wann Naomi „gehen“ möchte!
Ich denke an Euch Beide!!
Seid herzlich gegrüßt!
Martina