Hallo zusammen !
Neben meinen eigenen gemachten Erfahrungen bin ich auf das hier gestossen:
Futter verändert die Fellfarbe
Schon immer sagte man: „Das kommt vom Futter!“, wenn schwarze oder braune Hunde ein rötliches Fell bekamen. Man tippte auf die enthaltenen Farbstoffe. Künstlich rot gefärbtes Futter ist inzwischen fast völlig passé – und trotzdem tritt die Rotfärbung des Fells noch auf.
Französische Forscher gaben nun schwarzen Labrador- und Neufundländerwelpen eine Kost, die sehr wenig Tyrosin und Phenylalanin enthielt. Nach 5 Monaten waren die Hunde nicht mehr schwarz, sondern rötlich braun. Die Verfärbung ließ sich mit vollwertigem Futter rückgängig machen.
An der Universität Davis/Kalifornien wurde ein ähnlicher Versuch mit schwarzen Kätzchen durchgeführt.
(Quelle: Gong Newsletter vom 28.1.04)
Was steckt dahinter?
Eigentlich ist dieses Forschungsergebnis keine Sensation. Man weiß, dass zum Aufbau von schwarzem und braunem Pigment (Eumelanin) die Aminosäure Phenylalanin gebraucht wird. Der Hund wandelt es in der Leber in Tyrosin um. Fehlt dieser Stoff, verliert schwarzes und braunes Haar die Farbe und wird erst rötlich, später farblos, also weiß – übrigens auch bei dunkelhaarigen Zweibeinern. Das Hellerwerden der Beardies – im jugendlichen Alter wie auch als Rasse insgesamt – ist auf einen Pigmentmangel zurückzuführen.
Wozu braucht der Körper sonst noch Phenylalanin bzw. Tyrosin?
Viele Lebensmittel enthalten Phenylalanin, z. B. Fleisch, Milch, Milchprodukte. Das daraus in der Leber umgewandelte Tyrosin – auch enthalten in eiweißreichen Nahrungsmitteln – wird zur Bildung von Hormonen (Nebennierenhormon Adrenalin, Schilddrüsenhormone) und Neurotransmittern (Serotonin, Dopamin) gebraucht.
- Adrenalin und Schilddrüsenhormone regeln die Stressanfälligkeit.
- Dopamin gibt die Befehle des Nervensystems an die Muskulatur weiter, weckt Motivation und geistige Aktivität.
- Serotonin macht gute Laune.
Wenn der Körper nicht in der Lage ist, Phenylalanin in Tyrosin umzuwandeln, kommt es zu einer Vergiftung, der erblichen Phenylketonurie (PKU), die in der Jugend zu einer Hirnschädigung führt.
Interessant für Beardie-Züchter
ist die Tatsache, dass Tyrosin Einfluss auf Nebennieren (Adrenalin: Stress) und Schilddrüse (Übererregbarkeit) hat. Dies sind bekannte Schwachpunkte der Rasse.
Ein weiterer Hinweis also, dass bei den oft farbschwachen modernen Beardies gesundheitliche Probleme mit dem Fell zusammenhängen können.
Züchter sollten demnach auch ein Augenmerk auf die Leber haben, in der die Umwandlung von Phenylalanin in Tyrosin stattfindet.
Beim Futter sind Reis und Milchprodukte aber auch Bierhefe eine entsprechende Quelle.
Aber....Vorsicht !!!
Es gibt Studien darüber und erfahrene Züchter wissen das auch wahrscheinlich, dass die Gabe von reinem L-Tyrosin an Hündinnen fruchtbarkeitssteigernd wirkt. Dies wurde als Nebeneffekt entdeckt und bereits 86/87 zum Patent eingereicht. Siehe
hier
Beim Hund konnte beobachtet werden, dass nach Verabreichung einer einmaligen Tyrosingabe von 100 mg pro kg K·orpergewicht die Belegung derart behandelter H·undinnen besonders erfolgreich verl·auft. Das Tyrosin ·ubt dabei einen deutlichen Einfluss auf den Zyklus aus, der weder aus den nutritiven noch aus den hormonellen Funktionen dieser Aminos·aure bzw. ihrer Derivate erwartet werden kann.
21 H·undinnen verschiedener Rassen erhielten am 5., 6. und 7. Tag des Prooestrus L-Tyrosin in einer Menge von jeweils 100 mg pro kg K·orpergewicht. H·undinnen, die ·uber 1 bis 2 Jahre nicht aufgenommen hatten, wurden nach der Tyrosingabe wieder tr·achtig. Die Symptome der L·aufigkeit wurden nach der Applikation intensiviert und die Tiere liessen sich besser decken als in L·aufigkeiten davor.
Gruss Gottfried