Hallo Renate,
dass bei unseren Hunden mehr vorhanden ist als reine Instinktsteuerung, hat wohl fast jeder Hundehalter schon erlebt. Mit dem abstrakten Denken habe ich allerdings so meine Probleme. Wenn unsere Hunde darüber verfügen könnten, müssten wir ihnen nicht in mühsamer Kleinarbeit alles beibringen. Wir könnten ihnen dann, wie einem Kleinkind ab einem bestimmten Alter, einfach alles erklären und sie würden es umsetzen. Ich habe schon mal eine kleine Geschichte unserer schwarzen Schnauzer Afra und Ayka erzählt. Hier noch einmal:
Mama Afra hatte einen Lieblingsplatz auf der Couch, auf den Tochter Ayka auch gerne wollte. Afra hat es ihr aber strikt "verboten". Wenn Ayka versuchte, dorthin zu gelangen, kam ein strenger Blick von Mama, und Ayka zog von dannen. Eines Tages hat Ayka es doch gewagt, in Abwesenheit von Mama Afra auf deren Platz zu springen. Als Afra ins Wohnzimmer kam und ihre Tochter auf ihrem Lieblingsplatz sah, passte ihr das natürlich überhaupt nicht. Da sie aber wusste, dass ich keine Keilereien duldete, musste sie sich etwas anderes überlegen, um ihre Tochter von der Couch zu bekommen. Zunächst versuchte sie es mit Anstarren. Ayka schaute aber zur Decke, um diesem Blick auszuweichen. Sie fühlte sich schon sichtlich unwohl in dieser Situation, wollte aber den begehrten Platz nicht räumen. Nach einer Weile schaute Afra sich im Wohnzimmer um, ging in die Spielzeugecke und kramte dort herum. Dann kam sie mit Aykas Lieblingsquietschi, setzte sich vor die Couch und quietschte mit dem Teil wie dämlich herum. Ayka konnte nicht widerstehen, und sprang von der Couch, um an ihr tolles Quietschi zu kommen. Mama Afra ließ das Teil fallen, sprang auf die Couch auf ihren Platz und grunzte zufrieden vor sich hin. Als Ayka das Manöver durchschaut hatte, war es zu spät und der Platz war wieder von Afra besetzt.
Diese Lösung konnte Afra nicht durch Beobachtung und Nachahmung gelernt haben. War das ein Denkvorgang
Grüße von
Rita