Ich kann es ja nicht lassen und komme einfach mal auf den Eröffnungsbeitrag zurück.
Das tolle an so jungen Hunden ist ja, dass sie sich entwickeln.
Im Rahmen dieser Entwicklung zeigt der Jungspund nun, dass er die Spielregeln zum Aggressionsverhalten gegenüber Außenstehenden wohl verstanden hat und sich bemüht, diesen Vorgaben zu folgen - kleinere Ausreißer will ich aber nicht ausschließen.
Aber, jetzt kommt er wohl in Phase 2: er möchte gerne mit m i r etwas diskutieren
Gestern abend der Ablauf: er trägt eine Beute. Ich möchte sie haben. Da er z.Zt. die Beutesicherung bevorzugt ( das sich entfernen mit der Beute ), erfolgt dieses Spiel bei mir nur im abgesicherten Modus. Heißt, es ist dann imer eine 5 m leine am Hund und ich kann die Sache steuern.
Ich als o den Flegel zu mir beordert und bestehe auf Abgabe der Beute. Ich bekomme sie - wenn auch nicht gerade freudig - und gebe sie sofort zurück. Weil , ich möchte ja die Abgabe positiv besetzen und nicht durch Vorenthalten den Vorgang negativ belegen.
Was dann kam war die Show: er macht also wieder Beute über Hörzeichen, erhält Bewegungsspielraum.
Zu meiner Überraschung nutzt er aber den raum nicht sondern beginnt mich mit der Beute dicht zu umkreisen . Das ganz wird von einem ehrfurchtsgebietenden Knurren begleitet.
Ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen und er setzt doch noch einen drauf: er baut sich mit der beute vor mir auf, knurrt wie ein bengalischer Tiger. Der ganze Stand ist steif und die Rute - sie berrührt den Rücken - v i b r i e r t nur noch ganz fein
Da ich das verhalten als entwicklungsbedingt einordne, hatte ich dann eine kleine Überraschung für den Herrn parat.
beineindrucken kann er mich mit seinen 32 kg ja schon mal gar nicht. Also, Leine kurz, mich körpersprachlich dominant vor ihm aufgebaut, ruhiges, aber deutliches HZ A U S und gleichzeitig völlig unbeeindruckt an die beute gefasst.
Das Gesicht war göttlich. Er hatte wohl mit was anderem gerechnet
Ich konnte hinter seiner Stirn ein Laufband sehen: " ja, aber , ähhh - o.k " und ich hatte die Beute. Haben wir noch 2 x durchgespielt, dann war es erst mal klar.
Warum ich das so ausführlich schreibe ? Ich weiß, dass unterschiedliche Menschen auf dieses Verhalten unterschiedlich reagiert hätten.
M I R persönlich ist wichtig, mich dem Hund als dominanter, aber souveräner und fairer Hf zu zeigen. Er beginnt zu pubertieren und mir wiederstrebt es, mit Zwängen, gegen eine natürliche Entwicklung vor zu gehen. Im Gegenteil, ich behaupte, er bei dem " Gespräch " gestern abend mehr gelernt, als wenn ich mit Zwang vorgegangen wäre. Sowas bringt uns nur enger zusammen - in meiner Welt.
Und ich schreibe es, weil ich weiß, dass es Menschen gibt, die in der Situation falsche Reaktionen gezeigt hätten, was dann auch mit Sicherheit zu einer Eskalation geführt hätte.
So hatten wir ein " Männergespräch " : Junge - das ist nicht Deine Gewichtsklasse
Mirr hat es Spass gemacht und wenn ich ihn heute so sehe - Welt ist völlig in Ordnung