Hallo Petra,
was für ein Glück, dass Moritz nun in wohl kompetenten Händen ist ! Die erste Klinik hat ja wohl fast ALLES falsch gemacht
Ich weiß leider nur zu gut, wie du dich fühlst. Der Schock des ersten Anfalls sitzt bei einem selber so tief und die Angst vor dem nächsten spürt man immer im Nacken !!!Ich war damals so verzweifelt, dass ich mir ehr eine Beinamputation bei Cindy gewünscht hätte, als diese verdammten Anfälle, die immer wieder aus dem Nichts heraus kamen. Bei einer Amputation kann man sich auf die Situation einstellen, Epilepsie erwischt einen immer völlig unvorbereitet. Die Krämpfe sind schrecklich anzusehen und das evtl. Drangwandern danach gibt dem eigenen Nervenkostüm den Rest. Anfangs habe ich Nachts kein Auge zugetan, weil ich immer Angst hatte, dass das Drama gleich wieder seinen Lauf nimmt ...
Cindy hat Anfangs Pexion bekommen, aber das hat nicht wirklich geholfen, weil sie unter Serienanfällen litt. Später bekam sie dann Luminaletten. Diese müssen sehr pünktlich mit 12 Stunden Abstand verabreicht werden. Das ist nicht immer ganz einfach und schränkt teilweise etwas ein. Vor der Epi waren ihre Fütterungszeiten und mein Leben flexibel. Mit Epi geht alles mehr nach der Uhr. Da ich berufstätig bin, ist es mit der Einhaltung der 12 Stunden von morgens zu abends auch nicht ganz machbar. Spontane Unternehmungen zur abendlichen Pillengabe sind ohne Hund ehr nicht möglich und am Wochenende und im Urlaub klingelt morgens der Wecker, wegen der Tablette. Aber da gewöhnt man sich auch dran. Zusätzlich gebe ich Cindy auch regelmäßig Taurin und ein Mittel aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Und sie bekommt etwas Pflanzliches zur Leberunterstützung, da die Epi-Medikamente leider auch starke Nebenwirkungen haben. Dies wirst du Anfangs auch im Verhalten deines Hundes merken. Aber das gibt sich nach ein paar Tagen dann wieder. Auch ich kenne das Bibbern und Bangen: 1 Woche ohne Anfall, 1 Monat ohne Anfall usw.
Inzwischen hat Cindy schon mehrere Jahre nicht mehr gekrampft. Ich fühle mich (fälschlicherweise) wieder auf der sicheren Seite, obwohl die Krankheit immer im Hinterkopf steckt. Sie ist zwar manchmal in ihrer eigenen Welt, was dann wohl einem leichten Anfall gleicht, aber ich gerate nicht mehr in Panik, weil ein richtiger Anfall eben schon so lange her ist. Natürlich könnte jeder Zeit ein schlimmer neuer Anfall kommen, aber daran will ich nicht denken !!!
Ich drücke euch die Daumen, dass Moritz gut und schnell eingestellt wird und ein glückliches Schnauzerleben führen kann.
Viele Grüße, Sandra