Hallo Astrid,
du schreibst, dass die Theoretiker dir Angst machen. Dazu möchte ich dir sagen, dass dein Hund nicht alles lernen muss, was "Man" sagt, sondern das, was für dich im Umgang mit ihm wichtig ist.
Als Beispiel mal wieder was aus meiner "Suppenküche"
Julchen hatte schon einiges im Kopf, als sie zu mir kam, was nicht so passend war. Ich habe mich sehr bemüht, sie auf festgelegte Kommandos zu trainieren. Es war fürchterlich für den Hund und für mich. Also habe ich alle bekannte Theorie über Bord geworfen und habe mir neue, ihr unbekannte Kommandos ausgedacht und noch einiges mehr, was nicht so üblich ist. Ich hätte mit ihr nie eine Prüfung bestehen können, aber sie ist so alltagstauglich, wie man es sich nur wünschen kann. Die einzige Macke, die sie hat ist, sie ist mit Hündinnen nicht verträglich. Als junge Hündin war sie das. Sie kam mit jedem zurecht und wenn ihr ein anderer Hund nicht behagte, setzte sie sich an meine Seite und meinte:"Tu den mal weg, der ist fies."
Dann hatten wir eine Begegnung mit einer Wolfspitz Hündin, deren Leute sagten, dass sie verträglich sei. Julchen lief fröhlich zu ihr hin und die Hündin ist über sie her gefallen. Julchen war total durch den Wind, wurde dann aber auch stinkig und wenn ein Schnauzer wütend wird, ist das nicht lustig. Mit Mühe habe ich die beiden Furien auseinander bekommen, aber seither ist es bei Jule mit Hündinnen vorbei. Bei Hundebegegnungen muss sie mit "zu mir" an meine Seite kommen, sich setzen und die Klappe halten. Das macht sie vorbildlich, aber wir haben eben nie richtig entspannte Spaziergänge. Leider gibt es uneinsichtige Hundeleute, die ihren Wuffi trotz meiner Warnung zu uns laufen lassen. Mein Spruch ist dann immer:" Nehmen sie ihren Hund bitte weg, meiner macht Löcher." Das wirkt. Der Kommentar ist oft:" Du bist aber böse." Ist mit wurscht, lieber einen schlechten Ruf haben, als Löcher im Fell von beiden Hunden.
Also Astrid, schau was für euch beide passt und womit ihr euch wohl fühlt.
Grüße von
Rita