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Philiandela

unregistriert

1

Montag, 24. Oktober 2011, 01:24

die gute Lilica

Hier mit seinem Einverständnis die Kopie einer Mail von Vlado Trulik, leidenschaftlicher Naturschützer und Slowake mit Leib und Seele, Biologe, Fotograf und Wanderführer in der landschaftlich traumhaft schönen Slowakei. Vlado setzt sich für den Wildbestand an Wölfen, Luchsen und Bären in seiner Heimat und die Erhaltung von Biotopen ein und hat damit keinen leichten Stand - insbesondere bei den Jägern wie man sich denken kann. Er berichtet eine traurige Geschichte:

"Liebe Freunde,

ich muss euch leider eine schlechte Nachricht mitteilen.
Gerade war ich Zeuge von einem brutalem Tat und zwar:

Mein Freund Milos Majda zieht wieder einen jungen Luchs groß. Viele von euch haben ihn kennengelernt, oder den film “Milos und die Luchse” vom Universum gesehen. Ihr könnt euch sicherlich auch noch an seine Hündin “Lilica” erinnern, die bei der Erziehung der Luchse fleißig geholfen hat. Das wird sie aber leider nicht mehr, weil sie heute Abend von einem Jäger erschossen war. Er ist der nächste Nachbar von Milos. Wohnt nur 300m unterhalb und wusste dass die Hündin den kleinen Luchs begleitet. Der Film über Milos seine Projekte lief schon oft in unsere Fernsehen.
Er behauptete, dass er sie mit einem Wolf verwechseln hatte (was nicht unbedingt weniger schlimm wehre), es war aber schon recht dunkel und er könnte natürlich nicht den roten Halsband sehen. Außerdem hatte er angeblich das Recht einen freilaufenden Hund zu töten, weil es gibt kein Gesetzt, der dass klassifizieren würde, dass sie einen jungen Luchs auf seinen Ausflügen in der Gegend begleiten darf.

Sie hat sogar gebellt und die Töchter von Milos hat sie laut gerufen und korrigiert, aber das könnte er auch nicht hören, weil er es nicht hören wollte...
Er ist ein junge Man und er hat es gerne gemacht. Schießt einfach generell an alles was sich bewegt.
Es war nicht nötig, sie hat gerade nicht gejagt (obwohl sie doch schon mal ein Reh gehetzt hat).
Seine Jagdhunde “slovensky kopov” wildern regelmäßig, aber ...

Ich habe alles dokumentiert und morgen gibt es in den Tagesnachrichten auch mit meiner Aussage dazu.
Wahrscheinlich war der kleine Luchs auch angeschossen, (es gab nämlich 2 Schüsse). Milos hat ihn erst jetzt gerade gefunden. War nur ein par Meter von der Stelle wo die Hündin erlegt war, in einem Dickicht verkrochen und kam raus erst wenn ihn Milos gefunden und beleuchtet hatte.

Bei der Luchs Aufzucht war sie unersetzlich. Für den kleinen Luchs war sie der einzige Freund aus der Tierwelt, die Mama, Spielpartner,..."


Vlado berichtet später weiter - und das finde ich erstaunlich - daß die Geschichte öffentliches Interesse geweckt hat und es diesmal nicht ohne Folgen für den Jäger bleiben wird:

"Liebe Freunde,

nur es Euch zu informieren, wie sich die Sache weiter entwickelt:
Der Milos hat den Jäger bei der Polizei angezeigt. Die Hündin wird obduktiert um fest zu stellen, was eigentlich die Todesursache war (ob Schuss oder Schläger hinterher). Die Polizei hat alles untersucht und aufgeschrieben. Wir haben 6 Personen gegen dem Schützer ausgesagt. Er hat sich sogar vor der Kamera widersprochen: “...den Hund habe ich gekannt und toleriert, er darf aber nicht frei laufen... ich habe das Recht, jeden frei laufenden Hund abzuschießen...
Obwohl er informiert war, dass die Hündin bei der Aufzucht vom Luchs mitmacht. Er ist sogar öfters durch das Hof von Milos in Wald gegangen.

Die ganze Story haben 4 wichtigsten slowakische Fernsehe Sender aufgenommen und am Freitag Abend ist es in den Nachrichten gelaufen. Auch sämtliche Zeitungen berichten drüber.
...
Milos seine Aufzucht Methodik ist überall anerkannt worden. Er hat sogar Vertrag bekommen, die Geschichte nochmal zu verfilmen, als Naturfilmserie für Kinder, wo die Lilica als adoptieve Mutter dem Luchs alles beibringt, ihn vor den Gefahren warnt,... Er hat gerade den speziellen Rucksack mit Kamera für sie fertig gemacht, leider hat sie dass nicht mehr ausprobiert.

Wahrscheinlich gibt es ein Prozess und hoffentlich kommt der Schützer nicht billig davon raus.

Gestern habe ich die Lilica ersetzt und die Spielstunde mit dem Luchs “Wicki” gemacht. Er ist morgen lange bei ihr gesessen, hat sie geleckt, und Abends war er wahrscheinlich deswegen so zutraulich zu mir, weil ihm die “Mama” gefehlt hat..."


Wer sich für Vlado und seine Heimat interessiert, guckt hier: http://www.vladotrulik.com/ Seine Hundewanderungen sind aus eigener Erfahrung ein unvergessliches Erlebnis.
LG Ela
»Philiandela« hat folgende Bilder angehängt:
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  • Wicki2.jpg
  • Wicki3.jpg
  • Lilica2.jpg

toni poldi junior

unregistriert

2

Montag, 24. Oktober 2011, 03:16

danke schön

Hallo Ela.
Die Arbeit die er leistet, ist ja wunderbar. Ganz tolle Leistung. Aber die Sache mit der Liliak, ist jawohl der Hammer. Da fehlen mir die Worte. Danke schön, das Du für uns den Bericht reingesetzt hast.
Ganz viele LG von Paule und Anja

schnauzerbauzer

unregistriert

3

Montag, 24. Oktober 2011, 09:35

Hallo Ela,

wir haben auch diese traurige Post von Vlado erhalten und sind fassungslos über diese Rohheit. Es herrschen wie Vlado erzählt hat ja rauhe Sitten in der Slowakei, aber wie kann man denn Nachbarshund abschießen? Ganz zu schweigen davon, das eine solche Geschichte das Image von Jägern, die sich auch für Pflege und Hege einsetzen auch in den Dreck zieht.

Grüße von Catja & Co.

Deni

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4

Montag, 24. Oktober 2011, 10:23

Hallo,

wie ich bereits mehrmals (auch hier) schrieb ist das töten von Hunden außerhalb von Ortschaften in der Slowakei gang und gäbe. Für den Jäger entstehen null Konsequenzen. Außerhalb von Ortschaften bedeutet zB sollte ein Hund beim aussteigen aus dem Auto ohne Leine sein darf er erschoßen werden. Auch beim Spazierengehen außerhalb Ortschaften ohne Leine darf der Hund erschoßen werden. Es werden sogar innerhalb von Ortschaften Hunde erschoßen, es reicht wenn sie ohne Leine zB vor die Gartentür gehen. Daher auch vor euerem letzten Ausflug meine Warnung an euch die Hunde nicht ohne Leine laufen zu lassen!

LG
Deni, dia auf Besserung in dieser Sache hofft, aber nicht glaubt.
Signatur von »Deni« Wendepunkte sind ein unvermeidlicher Teil des Lebens. Es zählt nur, was man anschließend tut. In diesen Momenten erkennt man, wer man ist.

iris judith

unregistriert

5

Montag, 24. Oktober 2011, 10:53

Ich kann es nicht verstehen 8o Warum gibt es Menschen, die offensichtlich Spass daran haben, Lebewesen zu töten?
Solche gibt es ja überall!
Warum nur, meinen Menschen, sie dürfen Herr sein, über Leben und Tod ? :S
Haben die nix Besseres zu tun, als rumzuballern? :648:

Janne

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Hunde: Ein Riesenschnauzerpfeffersalzmädel an meiner Seite und zwei Riesenschnauzerpfeffersalzmädel warten jenseits der Brücke

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6

Montag, 24. Oktober 2011, 13:34

;( ;( ;(
Gute Reise, großartige Lilica!
Signatur von »Janne« www.Riesenschnauzer-pfeffer-salz.de

baluese

unregistriert

7

Dienstag, 25. Oktober 2011, 09:41

Hallo,


...was für eine furchtbare Geschichte - und was für ein destruktiver und roher Mensch.

Bleibt zu wünschen, dass sich dort in der allgemeinen Einstellung etwas ändert, wahrscheinlich ein "frommer" Wunsch.
In so einer Umgebung würde ich keinen Hund halten wollen ;(

Schockierte Grüße von Barbara

Philiandela

unregistriert

8

Mittwoch, 26. Oktober 2011, 00:50

@Deni: Ich kann mich gut an deine Warnung erinnern. Auf den Wanderungen konnten die Hunde dennoch viel frei laufen und blieben erstaunlich nah bei ihren Menschen, bzw. wurden angehalten, dran zu bleiben, in den Ortschaften kamen sie an die Leine. Wir verließen uns guten Gefühls auf den orts- und landeskundigen Wanderführer. In der Gegend, in der wir unterwegs waren, laufen die Hunde, die zufällig nicht an der Kette gehalten werden, in den Dörfern bis knapp über die Grundstücksgrenze frei herum. Daß jemand in eine Menschengruppe schießt, haben wir nicht befürchtet. Aber du hast recht - dort wird noch schneller geschossen, als hierzulande.
LG Ela

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