Hallo,
ja er ist endlich wieder da. Die Zeit ohne ihn schien mir unendlich lang. Dass das Jahr so schlimm wird, hätte ich am Anfang gar nicht gedacht. Es konnten viele nicht verstehen, wie ich ihn ein Jahr lang weggeben konnte, dann auch noch so weit.
Ein Grund bzw. der Anlass dafür war damals mein Beruf, ich habe einen 6-monatigen Lehrgang in einer in Sachsen neu aufgebauten Spezialeinheit begonnen, bei welchem vor Dienstbeginn nie so richtig klar war, wie lange ich wegbleibe: 5 Stunden - 8 Stunden - 14 Stunden oder auch mehrere Tage. Ich gab Ramses zunächst von montags bis freitags in eine Hundepension. Als ich ihn freitags Abend immer abholte, war er so aufgedreht, wieder bei mir zu sein und erst Samstag Abend wurde er wieder ruhiger. Sonntag musste ich ihn dann wieder in die Pension geben. Er kam mit den kurzen Wochenenden überhaupt nicht klar - bzw. ICH kam damit nicht klar. Warum hatte ich überhaupt einen Hund, wenn ich ihn nur zwei Tage lang sehen kann und er die meiste Zeit in einer Pension lebt? Nach mehreren Wochen entschied ich dann, den Lehrgang fortzuführen und der schon länger bestehenden Überlegung, Ramses in die USA abzugeben, nachzugeben. Der Flug in die USA dauerte 8-9 Stunden und er kam dort heil und sauber in seiner Box an. Er lebte ab da ganz normal in einer Familie mit vielen Hunden, mit denen er regelmäßig spielte. Er hat sich ganz normal dort eingelebt und (außer, dass er zusammen mit einer Hündin ein Eichhörnchen vom Baum geholt hat :-o ) keine weiteren Probleme gemacht.
Seit dem 14.09. ist der Dicke nun endlich wieder bei mir und ist immernoch der Gleiche. Ich hab sogar das Gefühl, dass er im Umgang mit fremden Rüden viel ruhiger / ausgeglichener geworden ist - aber vielleicht ists auch nur sein Alter von mittlerweile fast 6 Jahren. Am Flughafen hat er mich sofort erkannt und kam schwanzwedelnd auf mich zugerannt und hat auf der 6 stündigen Rückreise mit der Bahn an meinen Füßen geschlafen. Neue Macken/Eigenarten habe ich diese Woche noch nicht entdeckt - er liebt es jetzt aber, nachts in seiner Box zu schlafen.
Den Lehrgang habe ich (auch meiner Familie zuliebe, da gefährlich) abgebrochen und ich habe wieder meinen geregelten Dienst. Viele werden es auch jetzt noch nicht verstehen, wie ich meinen Hund für so lange Zeit abgeben konnte - gerade Leute, die einmal einen Hund verloren haben sagen, jede gemeinsame Sekunde ist kostbar. Ich bin der Meinung, dass dieses Jahr für MICH viel schlimmer war als für Ramses, der sich in seine neue Situation gefügt und dort bei seiner Familie sicherlich genauso Spaß gehabt hat wie mit mir.
Viele Grüße aus Dresden,
Katja.