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maske

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Hunde: Zwergschnauzer Rüde 9 Jahre und Riesenschnauzer Hündin 5 Monate

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1

Donnerstag, 5. März 2009, 11:46

Raufergruppen

Liebe Portaler

hat jemand von euch schon mal Erfahrung mit Raufergruppen gemacht, oder kennt jemanden der an solch einer Gruppe teilgenommen hat ?????? Ich interessiere mich dafür und würd gern wissen wie so die Erfahrungen damit sind und die Erfolgsquote.
Vielen Dank schonmal
LG Marlies

2

Donnerstag, 5. März 2009, 11:58

Raufergruppen??? :o :?:
Da habe ich wohl eine Bildungslücke. Bin neugierig über eure Antworten!
LG

Hanifeh

unregistriert

3

Donnerstag, 5. März 2009, 12:05

http://www.meinpartnerhund.de/training/raufer-gruppe.htm
Ich persönlich würde einen Raufer niemals ausgerechnet mit anderen Raufern rumrennen lassen - ob mit oder ohne Mauli! Was soll er da lernen außer allen Aggressionsformen, die er bis jetzt noch nicht beherrscht? Absolut freundliche Hunde mit klarer Körpersprache und sehr gutem Gehorsam wären meine Wahl für den Umgang mit einem Raufer. Zusätzlich würde ich zu Hause an meiner eigenen Beziehung zum Hund und seinem Gehorsam arbeiten...

Gerade beim Raufen greifen sehr deutlich die Merksätze des operanten Konditionierens:
1: Folgt auf ein Verhalten eine positive Konsequenz, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens des Verhaltens.
Kann der Raufer durch sein Gepöbel einen anderen Hund einschüchtern oder sogar niederbügeln, findet er das gut und möchte mehr davon.
2.: Folgt auf ein Verhalten eine negative Konsequenz, so verringert sich die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens des Verhaltens.
Sind in einer Raufergruppe keine netten Sozialkontakte möglich, weil ALLE Anwesenden leicht durchgeknallt sind, muß jeder Versuch einer freundlichen Annäherung zu Negativerfahrungen führen - besser ist es also aus der Sicht des Hundes, einen Präventivschlag zu starten.
Li Gr S

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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4

Donnerstag, 5. März 2009, 15:08

Hallo Marlies,

Thomas Baumann in der Nähe von Berlin arbeitet in seinem Centrum mit solchen Gruppen. Allerdings mehr in der Art, wie Sabine (und auch ich) sie bevorzugt. Er setzt seine eigenen Hunde, die absolut nicht beißen, dazu ein. Der Rocker kommt mit Beißkorb, zum Schutz seiner eigenen Hunde, in diese Gruppe und lernt dort, dass gut Manieren viel lohnender sind. Außerdem gibt es so nebenbei durch die anderen Hunde noch einen Kurs in anständigem Verhalten gegenüber Artgenossen.
Ich selbst war nicht dort, habe aber von einer Bekannten, die eine Woche dort war, berichtet bekommen.
Du kannst dich auch hier informieren www.dogworld.de

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Paula100

unregistriert

5

Donnerstag, 5. März 2009, 15:53

Hallo Marlies,

ich war auf einem THEORIE-Seminar zum Thema "Raufergruppen" von Thomas Baumann. Herr Baumann hat seine Arbeit erklärt und Filmbeispiele gezeigt.

Grübel ... also ... mir hat diese Methode nicht gefallen. Ich hatte auch bei zwei Film-Sequenzen den Eindruck, dass sein Hund eigentlich "Schutz" gesucht hatte bei ihm als er zu so einem "Raufer-Rüpel" in die "Arena" sollte, aber Herr Baumann sah dies gänzlich anders ... und .... schmunzel.... okay, ich gebe es zu, .... der Mann hat als jahrelanger Ausbilder von Diensthundeführern wahrscheinlich einen geschulteren Blick für seine Hunde als ich. Für mich als Laien waren einige Szenen wirklich erschreckend!!! Es handelte sich in diesen Film-Beispielen aber wohl auch großteils um Hunde, die schwer gestört sind .. die teilweise eingeschläfert werden sollten, weil sie als gefährlich galten .... ich kann mir eine Arbeit mit solch wirklich gefährlichen Hunden wahrscheinlich auch gar nicht vorstellen?!?!

Fairerweise muss ich sagen, dass Herr Baumann selber bei dem einen oder anderen Fall sagte, dass sie mit "diesem oder jenem Hund" mit "der Raufergruppen-Methode" nicht mehr trainieren würden, hätte sie den Ausgang des Trainings bei diesen jeweiligen Hunden vorher gewusst. (Beispiel war: zu großer Stress, mit entsprechenden anderen negativen Folgen .. Verhaltensstörungen war nachher stärker als vorher .. oder ... Hund wirkte regelrecht "gebrochen", nach dem "Raufergruppen-Training")

VG

Andrea

Vera + Hexer

unregistriert

6

Donnerstag, 5. März 2009, 18:16

@ Hanifeh

D'accord. — Nur: Ein Hund der 'niedergemacht' wird, lernt meistens nicht, der Auseinandersetzung das nächste Mal aus dem Weg zu gehen, sondern er lernt oft gesteigerte Angstaggression: Die beste Verteidigung ist ein guter Angriff.

@ alle

Sacht ma ehrlich - würdet Ihr Euren eigenen (nichtraufenden) Hund einer solchen Gruppe aussetzen??? Dieser Hund wird im schlechteren Sinne des Wortes gebraucht. Knete, vermutet

Vera,
die ihren Hund beschützt. Wer Hexer angreift, greift mich an (und da kann ich sehr böse werden).

maske

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Hunde: Zwergschnauzer Rüde 9 Jahre und Riesenschnauzer Hündin 5 Monate

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7

Donnerstag, 5. März 2009, 21:52

Hallöchen
Ich kenne die Seite von dogworld und auch die von Thomas Baumann, genau darum hab ich ja nach reale Erfahrungen gefragt.
Mein Hund hat auch einen sehr guten Gehorsam an dem ich sebstverständlich auch ständig arbeite damit das auch so bleibt. Aber ich kann mir kaum vorstellen das jemand weiß wie das ist einen Raufbold zum Hund zu haben der das nicht schon selber erlebt hat. Ist nicht mein erster Hund und auch nicht mein erster Rüde, aber der erste der sooo ist.
LG

Riho

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8

Donnerstag, 5. März 2009, 22:32

Hallo Marlies,

doch ich kann es mir sehr gut vorstellen wie das ist, mit einem üblen Raufer zu leben. Ich hatte einen. Es ist schon viele Jahre her. Damals durften die Hunde auch in bewohnten Gebieten noch ohne Leine laufen, was ich meinem Dux auch ab und zu gönnen wollte. Ich musste dann absolut wachsam sein und jeden anderen Hund schon meilenweit sichten, damit ich den Kerl anleinen konnte. Ich litt schon fast an Verfolgungswahn und habe kleine Kinder für Hunde angesehen. Trotz aller Vorsicht ist der Dux doch immer mal wieder einem anderen Rüden an den Kragen gegangen und ich habe ihn aus mancher Keilerei gezogen. Schlimm war immer, wenn er angeleint war und jemand meinte, seinen Rüden zu meinem laufen lassen zu können. Mein Ruf "bitte nicht, meiner beißt" hatte immer den bekannten Kommentar zur Folge "meiner nicht" :-| Es war oft mit dem Dux ein Spießrutenlaufen, wenn mehrere Hunde in der Nähe waren. Noch schlimmer wurde es, als wir eine Hündin dazu genommen haben. Die hat er verteidigt bis aufs Messer und die zwei Jahre mit den beiden Hunden zusammen war für mich ein Nervenkrieg. Als Dux mit 7 Jahren an Leukämie starb, war das natürlich schlimm für uns, aber nachdem der schlimmste Schmerz abgeklungen war habe ich gemerkt, wie angenehm Hundehaltung mit unserer Afra alleine sein konnte. Meine extreme Aufmerksamkeit bei Spaziergängen hatte ich so verinnerlicht, dass ich die erst allmählich ablegen konnte, obwohl die bei Afra überhaupt nicht mehr nötig war.
Wir konnten dem Dux diese Rauflust nie abgewöhnen. Wir hatten ihn in unserer Nähe über den Gehorsam im Griff. Bewegte er sich aber außerhalb unseres Einwirkungsbereichs, hatten wir keine Chance.

Grüße von
Rita
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Andreas Neumann

Philiandela

unregistriert

9

Donnerstag, 5. März 2009, 23:19

Hallo Marlies, meine Meinung und Vorschläge dazu habe ich auch schon in dem Kastrationsthread geschrieben - dies hier ist eigentlich dasselbe in grün - du wirst in dem Fall nicht weiterkommen, wenn du nicht an der Basis anfängst, sondern am Symptom.

Ich unterstelle mal - gerade bei Baumann - daß die Hunde dort während des Trainings gut kontrolliert werden und es natürlich darum geht, mit gezielten Übungen "Rauferverhalten" im Keim zu unterbinden bzw. die Hunde ertragen zu lassen, daß es dort Provokationen gibt, die nicht erwiedert werden dürfen. ABER: es macht überhaupt keinen Sinn, ein unerwünschtes Verhalten direkt in der Konfrontation zu üben, BEVOR der Halter entsprechend geschult wurde, sich sein Verhalten gegenüber dem Hund soweit geändert hat, daß auch der Hund die Chance hat, sich zu verändern und komplexe Abläufe in weniger konfliktträchtigen Situtaionen absolut zuverlässig trainiert wurden, um sie dann (und erst dann) im Ernstfall abrufen zu können. Du fährst ja auch nicht in der ersten Fahrstunde direkt auf die Autobahn, bevor du schalten und kuppeln gelernt hast. Die logische Folge einer Lernkette ist immer: Training ohne Ablenkung - mit leichter Ablenkung - mit schwerer Ablenkung - Konflikt (bei dir: Begegnungen mit anderen Rüden).

Noch dazu bist du dort in einer Gruppe und das von dir geschilderte Problem gehört meiner Meinung nach im Einzeltraining bearbeitet (was dir der Leiter einer gut geführten Raufergruppe auch nahelegen würde). Ganz eventuell kannst du als I-Tüpfelchen ganz am Ende eines abgeschlossenen Einzeltrainings mal eine Raufergruppe als "Ernstfalltraining" besuchen - WENN sie gut geführt ist.
LG Ela

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