Hallo Marlies,
doch ich kann es mir sehr gut vorstellen wie das ist, mit einem üblen Raufer zu leben. Ich hatte einen. Es ist schon viele Jahre her. Damals durften die Hunde auch in bewohnten Gebieten noch ohne Leine laufen, was ich meinem Dux auch ab und zu gönnen wollte. Ich musste dann absolut wachsam sein und jeden anderen Hund schon meilenweit sichten, damit ich den Kerl anleinen konnte. Ich litt schon fast an Verfolgungswahn und habe kleine Kinder für Hunde angesehen. Trotz aller Vorsicht ist der Dux doch immer mal wieder einem anderen Rüden an den Kragen gegangen und ich habe ihn aus mancher Keilerei gezogen. Schlimm war immer, wenn er angeleint war und jemand meinte, seinen Rüden zu meinem laufen lassen zu können. Mein Ruf "bitte nicht, meiner beißt" hatte immer den bekannten Kommentar zur Folge "meiner nicht"
Es war oft mit dem Dux ein Spießrutenlaufen, wenn mehrere Hunde in der Nähe waren. Noch schlimmer wurde es, als wir eine Hündin dazu genommen haben. Die hat er verteidigt bis aufs Messer und die zwei Jahre mit den beiden Hunden zusammen war für mich ein Nervenkrieg. Als Dux mit 7 Jahren an Leukämie starb, war das natürlich schlimm für uns, aber nachdem der schlimmste Schmerz abgeklungen war habe ich gemerkt, wie angenehm Hundehaltung mit unserer Afra alleine sein konnte. Meine extreme Aufmerksamkeit bei Spaziergängen hatte ich so verinnerlicht, dass ich die erst allmählich ablegen konnte, obwohl die bei Afra überhaupt nicht mehr nötig war.
Wir konnten dem Dux diese Rauflust nie abgewöhnen. Wir hatten ihn in unserer Nähe über den Gehorsam im Griff. Bewegte er sich aber außerhalb unseres Einwirkungsbereichs, hatten wir keine Chance.
Grüße von
Rita