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Schlitzohr

unregistriert

1

Samstag, 3. Februar 2007, 18:00

Fremdeln: Angst vor bekannten Situationen?

Hallo ihr erfahrenen Schnauzerbesitzer,

brauche wieder einmal euren Rat: Unser RS, inzwischen fast 6 Monate alt, hat plötzlich Angst in Situationen, die er bereits oft erlebt hat. Wir leben in der Großstadt und ich habe unser Schlitzohr von Anfang an überall mithingenommen. Schließlich soll er ein "Begleit"-Hund werden (**) . (Keine Angst, ein Freilaufgebiet zum Toben befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft).
Wenn wir nun auf der Straße unterwegs sind, erschrickt unser Riesenbaby plötzlich vor vorbeifahrenden LKWs oder hat Angst vor entgegenkommenden Personen. Besonders schlimm ist es im Dunkeln, wenn die Geschäfte und Autos beleuchtet sind. Ich habe nun jeden Abend bewußt einen Gang über die Geschäftsstraße, sozusagen als "Stress-Training" mit ihm unternommen. Aber ich habe das Gefühl, seine Angst wird immer größer. Mit eingekniffener Rute zieht unser Hund so fest an der Leine, dass ich ihn kaum noch halten kann :( .
Natürlich rede ich nicht beruhigend auf ihn ein, sonder betrachte "völlig" entspannt die Schaufenster ;) .
Könnt ihr mir sagen, ob seine Angst vielleicht entwicklungsbedingt ist; "fremdelt" unser Riesenbaby?
Und vor allen Dingen, könnt ihr mir sagen, ob ich mich richtig verhalte oder habt ihr vielleicht noch ein paar Tipps?

Bin gespannt auf eure Antworten,
LG illi

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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2

Samstag, 3. Februar 2007, 19:10

Hallo Illi,

diese Angstphase ist ganz normal. In diesem Alter werden die Junghunde in der Natur mit ins Gelände zur Jagd genommen. Sie können ja nicht angebunden werden und damit ihnen dabei nichts passiert, hat Mutter Natur das Angsthaben eingebaut. Das garantiert, dass sich die Junghunde nicht selbständig machen und in ihrer Unerfahrenheit möglicherweise ums Leben kommen. Unsere Wohnzimmerwölfe haben diese Instinkte auch noch, setzen das aber in Ermangelung der Wildnis auf unseren Lebensraum um. Mit zunehmender Erfahrung nimmt diese Unsicherheit wieder ab und bei richtiger Förderung verschwindet sie wieder. Diese Förderung sieht so aus, dass man den Hund nun nicht in Watte packt, aber auch nicht überfordert. Er soll mit allem ihm Unbekannte konfrontiert werden, aber immer nur so, dass er es auch aushalten kann. Gerät er in Panik, lernt er nichts. Im Gegenteil wird sich die Furcht in ihm festsetzen. Ein Beispiel - wenn er Angst vor Autoverkehr hat, geht man nur so weit in die Nähe der Autos, wie er das ohne große Aufregung aushält. Zeigt er Angst, den Abstand sofort so weit vergrößern, bis er sich wieder entspannen kann. Auf dieser Stufe bleiben, bis er total gelassen ist. Dann geht man wieder näher ran, aber der Hund muss dabei gut beobachtet werden und bei Anzeichen von Angst die Belastung wieder verringern. Ganz wichtig ist, den Hund auf keinen Fall zu bedauern, weil er Angst hat. Das bestätigt ihn nur und er meint, beim nächsten Mal noch mehr Angst haben zu müssen. Der Chef muss ganz ruhig sein und diese Ruhe auch auf den Hund übertragen. Der holt sich seine Sicherheit bei seinem Menschen und muss sie da auch finden. Wird der Hund in dieser sensiblen Zeit überfordert, kann das sehr nachteilige Folgen haben. Da ist einfach viel Fingerspitzengefühl seitens des Menschen gefragt.

Grüße von
Rita
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Andreas Neumann

mercedes122

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3

Mittwoch, 18. April 2007, 21:15

Ich muß noch mal nachfragen. Wie lange geht diese Phase bei einem RS. Charlie bellt machmal eine Hühnerfeder an oder einen Hydranten. :?: Er kann sich dann gar nicht beruhigen.
Ich tue so als wenn nichts wäre. Manchmal nehme ich den Gegenstand auf. Damit er merkt, Frauchen hat keine Angst.

Riho

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4

Mittwoch, 18. April 2007, 21:23

Hallo Evi,

dass kommt darauf an, wie dein Hund gestrickt ist, wie du mit ihm umgehst und ob er die Möglichkeit hat, aus für ihn angstbringenden Situationen zu lernen.

Grüße von
Rita
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Andreas Neumann

mercedes122

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5

Mittwoch, 18. April 2007, 21:35

Auf alle Fälle bestätige ich seine Angst nicht. Gehe achtlos weiter. Auch, wenn ich von Personen von hinten angesprochen werde. Generell von hinten, erschrickt er und bellt.
Keine Ahnung ob das normal ist. Ich weiß nicht mehr, ob mein MS das gemacht hat. Ihr ihrer Gegenwart durfte sich ein Päärchen nur nicht küssen. :-)

Riho

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6

Mittwoch, 18. April 2007, 21:44

Hallo Evi,

es ist wie immer sehr schwer, so eine "Angstsituation" und die Reaktion des Hundes darauf zu beurteilen. Ideal wäre, wenn dein Hund sich selbst mit der Situation auseinandersetzen und auch eine Lösung finden könnte. Du musst einfach nur da sein und ihm die benötigte moralische Rückendeckung geben. Das heißt nicht, ihn zu betüddeln, sondern einfach der Fels in der Brandung zu sein. Wenn er sich z.B. erschrickt, weil jemand euch von hinten anspricht, bleib einfach nur stehen, lege ihm ruhig und fest die Hand auf den Körper und schau, wie er versucht, damit klar zu kommen. Will er mit der Person Kontakt aufnehmen, will er weg oder beruhigt er sich sofort, wenn er die Person von vorne sieht? Du siehst, es tauchen immer zu jeder Situation viele Fragen auf.

Grüße von
Rita
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Andreas Neumann

7

Mittwoch, 18. April 2007, 21:55

Hallo Illi,

die Angsphase ist völlig normal und ich denke es ist auch gut so wie du dich verhältst.
Das einzige, dass mir etwas zu denken gibt ist das mit eingekniffener Rute an der Leine
ziehen - möglicherweise überforderst du ihn und er möchte die "Flucht ergreifen".
Vielleicht solltest du ihm etwas mehr Zeit geben, damit er die Situation/Gegenstand/Person
aus genügend Abstand von selbst als unbedenklich einstuft.

Thomas

mercedes122

unregistriert

8

Mittwoch, 18. April 2007, 21:56

Wenn ich die Person kenne, bleibe ich stehen und unterhalte mich noch etwas, extra damit er versteht, es besteht keine Gefahr. Er geht etwas zurück, dann kommt er wieder, dann versucht er zu schnuppern. Das kann ich natürlich nicht mit jedem machen.
Manchmal bin ich aber durch sein bellen selbst so erschrocken, ist ja immer von hinten.

Riho

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Mittwoch, 18. April 2007, 22:04

So wie du es beschreibst, versucht dein Hund selbst, die für ihn bedrohlich wirkende Situation einzuschätzen. Das ist doch schon mal gut. Darin solltest du ihn unterstützen wie ich schon schrieb. Versuche nur, dein eigenes Erschrecken etwas in den Griff zu bekommen.

Grüße von
Rita
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Andreas Neumann

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