Danke, dass ihr alle so lieb an mich denkt. Ja die Lösung mit dem Tierheim habe ich auch schon ausprobiert als die Sehnsucht zu groß wurde über ein seidiges Fell zu streicheln. Aber ich habe für mich entdeckt, dass das leider nichts für mich ist. Erstens macht es mich so fertig in die traurigen Augen dieser Hunde zu schauen, so dass ich sie am liebesten alle mitnehmen würde. Zweitens sind die Mitarbeiter bei uns im Tierheim sehr unfreundlich und man kommt sich wie ein Eindringling vor, wenn man bittet mit einem Hund spazieren zu gehen. Drittens schaffe ich es nicht zu diesen Hunden auf jetzt und gleich ein Beziehung aufzubauen. Es ist einfach nicht mein Hund. Es ist irgendwie ein komisches Gefühl. Ich weiß nicht, ob ihr das verstehen könnt.
Im Referendariat die Sache alleine zu meistern traue ich mir einfach nicht zu. Aber wie Maren geschrieben hat, wäre mir die Vorfreude auf die Zeit mit dem Hund eine sehr große Hilfe. Ich habe schon gehört, dass das ziemlicher Stress wird und dass man das ohne Ausgleich am Wochenende sowieso nicht packt. Die Lösung mit Freunden sehe ich auch eher problematisch. Wer weiß schon ein Jahr vor Beginn des Referendariats wo es einem hinverschlägt. Ich habe das wirklich schon oft durchgedacht, aber ohne die Hilfe meiner Eltern klappt es einfach nicht. Ich habe das "nein" meines Vaters akzeptiert und muss jetzt irgendwie versuchen die Sehnsucht und die Trauer nach meinem Joschi nicht allzu groß werden zu lassen. Das Problem ist auch, dass ich Einzelkind bin. Seit ich vier Jahre alt war hatte ich einen Zwergschnauzer. Die Hunde waren halt einfach auch immer meine "Geschwister". Nach 20 Jahren mit Zwergschnauzer so einfach ohne dazustehen, fällt mir halt sehr, sehr schwer.
Ich werde es hoffentlich schaffen ein Leben ohne Hund, insbesondere ohne meine geliebten Schnauzer, zu meistern. Die Trauer wird, denk ich, immer da sein. Vor allem auch, wenn ich an seinem Grab stehe und mit ihm rede, als wär er noch da. Aber ich denke mir, er spürt das, dass ich immer noch mit ihm verbunden sind und wir beide jetzt nur an getrennt Orten leben.
Sonntag vormittag war normal immer unsere Zeit. Heute wären wir wieder stundenlang an der Donau im Schnee unterwegs gewesen. Jetzt bleibt mir nur mehr die Erinnerung daran.
Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag und genießt die Zeit mit euren Lieblingen.
Liebe Grüße,
alicia