Moin Sonja,
da du danach fragst, wie es bei uns war, hier meine Geschichten:
Unser erster Riese (aber nicht allererster Hund) wurde uns durch den Züchter "zugeteilt". Wir durften 2 benennen, die wir für uns auserkoren haben.
Wir waren jede Woche ab Besuchserlaubnis beim Züchter und haben die Welpen beobachtet. Das Geschelcht stand für uns fest, also haben wir auch nur die beobachtet.
Was wir gemacht hätten, wenn der Züchter uns keinen von unserer Wahl hätte geben wollen....? Ich weiß es nicht.
Wir bekamen zum Glück einen unserer 2 Favoriten
Die Züchter sehen ihre Welpen den ganzen Tag und können viel viel besser abschätzen welch "Talent" in ihnen schlummert.
Oftmals haben Züchter Wartelisten. Und Personen die schon lange auf einen Welpen warten, dürfen meist zuerst wählen. Und dann ja noch die Veranlagung - soll es mal ein Zuchthund werden, ein Sporthund, ein Familienhund ect pp.
Daher gibt es auch meist ein sehr ausführliches (oder mehrere) Gespräch, bei dem der Züchter abcheckt, was man für eine Type ist und ob das passt
Auch wir haben "Tests" gemacht. Wir reden hier nicht von irgendwelchen besonderen Belastungstest bei dem man sonstwas mit dem Hund veranstaltet. Das war viel Beobachten, mit dem Welpen um Spielzeug balgen, Hund auf den Arm nehmen, Hund kraulen, Hund mal ein bisschen entfernt wegtragen, beim Fressen beobachten usw.
Das sind so subtile Anzeichen, mit denen man sich schon ganz gut einen ersten Eindruck verschaffen kann. Vorausgesetzt man kann das, bzw weiß diese Signale einzuordnen!
Bei meiner zweiten Hündin habe ich mir nur Videos von den Welpen angucken können und genau diesen Hund ausgesucht.
De Zufall wollte es, dass dieser Hund erst vergeben und dann doch wieder frei wurde. Als wir dann zum Züchter fuhren, waren noch 3 andere Welpen da. Ein Rüde davon hat unheimlich die Nähe von meinem Mann gesucht. Und auch ich war kurzzeitig verunsichert, ob wir nicht doch einen anderen Welpen wählen sollten. Wir haben dann eine Nacht drüber geschlafen. Denn die Züchter hatten eine kleine Bemerkung fallen lassen, dass sie an diesem Tag - unserem Besuch - die Welpen gar nicht wiedererkannten. Alle waren sehr lieb und keiner stach da als "Rambo" heraus. Gerade dieser Rüde der meinen Mann belagerte, der sollte eher der Wilde sein. Davon spürten wir echt nix. Aber ich hatte ja nun die Videos stundenlang "analysiert" und genau diesen Hund herausgepickt. UND die Züchter werden mit Sicherheit keine komplette Fehleinschätzung ihrer Welpen gehabt haben. Warum sie an diesem Tag nun alle so zauberhaft, vorbildlich lieb waren..... ???
Also habe ich mich auf die Videos besonnen und bin bei der Entscheidung geblieben. Außerdem - nicht grinsen - glaube ich an irgendwas Höheres, dass diesen Hund genau zu uns gebracht hat. Vom Video ausgewählt, ohne zu wissen ob es eine Hündin ist, erst vergeben dann wieder frei.... Dieser Hund sollte zu uns
Den "mittleren" Hund wählen, oder den, der als erstes auf einen zukommt.... solche altbackenen Tipps kenne ich auch noch. Das wurde oft für Hunde oder Katzen aus einem Tierheim propagiert. Das sagt aber nicht allzuviel aus.
Wer beim Züchter kauft, kann sich auch auf seine Einschätzung verlassen (sollte er zumindest).
Man muss das Tier vollendens ins Herz geschlossen haben, dann ist alles was kommt - und sei es auch mal schwierig und steinig - nur halb so schlimm. Halbherzig irgendetwas eingehen, nur weil man jetzt grad das gewünschte Geschlecht nicht bekommt, oder nicht den Welpen den man lieber hätte, DAS sollte man auf keinen Fall. Auch wenn es dann schmerzt, aber dann sollte man warten und sich weiter umschauen.