Hallo Heidi,
du vermutest ganz recht - dein Hund fremdelt. Im Alter von sieben Wochen fangen sie auch an, gaaanz vorsichtig zu werden. Wenn man in dieser Zeit Welpenkäufer da hat, sind die oftmals verwundert, wieso ihr Welpe nun so komisch ist, obwohl er doch die ganzen Wochen vorher so zutraulich und unbeschwert war. Bevor sie abgegeben werden, sind sie dann wieder "normal" und so um den 7. Monat herum werden sie plötzlich wieder zurückhaltend, wirken ängstlich und sind misstrauisch.
Das ist ein Programm, was die Natur vorgibt. Draußen im Rudel verlässt die Hündin ihre Welpen im Alter von ca. 7 Wochen nun immer öfter. Damit ihnen in Abwesenheit der Mutter nichts geschieht, hat Mutter Natur eine Bremse eingebaut. Da eine Hündin im Wildrudel ihre Welpen ja nicht einsperren oder anbinden kann, haben diese eine natürlich Ängstlichkeit allem Unbekannten gegenüber und bleiben darum schön brav im Lager. Sind die Jungtiere ca. 7 Monate alt, werden sie vom Rudel zur Jagd mitgenommen. Natürlich können sie das Rudel bei der Jagd noch nicht unterstützen, aber sie sollen durch Zuschauen lernen. Wenn die Jagd dann ernst wird, müssen die Junghunde an einem Ort alleine bleiben, solange dass Rudel Futter beschafft. Nun klappt wieder das gleiche Prinzip wie bei den 7 Wochen alten Welpen. Die Natur hat auch hier für eine Regelung gesorgt und den Junghunden eine Scheu vor Unbekanntem "eingebaut".
Genau in dieser Phase befindet sich nun dein Halbstarker. Das ist nichts Schlimmes, sondern einfach ein Urinstinkt und verliert sich mit zunehmendem Alter wieder. Yukon sollte auf keinen Fall zu irgendetwas gedrängt werden. Sei einfach nur da und gebe ihm Sicherheit, aber lasse ihm Zeit, die für ihn bedrohlichen Situationen alleine zu bewältigen. Kommt er gar nicht klar, gib ihm die Möglichkeit, zu dir zu kommen und sich in deiner - für ihn sicheren Nähe - aufzuhalten, ohne ihn zu bedauern oder zu betüddeln. Gehe einfach zur Tagesordnung über, als ob nichts gewesen wäre. Du wirst sehen, in ein paar Wochen verliert sich diese Verhalten wieder und dein Yukon hat seine Unbefangenheit und Sicherheit zurück.
Worauf du allerdings achten solltest - er darf in dieser Phase keine negativen Erfahrungen machen, die ihn in seiner Zurückhaltung oder vielleicht sogar Furcht bestätigen. Gehe einfach ganz locker und normal mit ihm um, denn wenn du aufgeregt bist und dich anders verhälst, vermittelst du ihm durch die Stimmungsübertragung, dass das Leben doch ziemlich gefährlich ist und das wäre zum jetzigen Zeitpunkt sehr kontraproduktiv.
Grüße von
Rita