Hallo Saskia!
Hallo Horst!
Hm....! Nun, ich habe schon von vielen Hundeschulen erlebt, dass sie sehr salbungsvoll versprechen, gewaltfrei zu arbeiten...! Die Frage ist dann immer wo für den betreffenden "Gewalt" beginnt. Aber gut, das kann man sich ja ansehen und sich selber ein Urteil bilden.
Aber gegen Hundeschule 2 spricht ganz eindeutig der späte Beginn des Welpenspiels. Es ist doch heute allgemein anerkannt, dass die Sozialisierungsphase etwa mit der 12. Lebenswoche endet. Hunde sollten bis zu diesem Zeitpunkt den Umgang mit allem gelernt haben, was in ihrem späteren Leben eine Rolle spielt, so also auch andere Hunde und davon so viele verschiedene Rassen wie nur möglich. Die Impfung spielt dabei eine untergeordnete Rolle, denn wenn der Welpe bei der Mutter aufgezogen wurde, ist er zunächst durch die Muttermilch ganz gut geschützt, die Impfung in der achten Woche frischt das auf, bis in der zwölften Woche eine länger anhaltende stabile Immunisierung stattfindet. Also, das kann kein wirklicher Grund sein, auch wenn Tierärzte heute immer noch derartiges behaupten.
In unserer Gegend wird Welpenspiel grundsätzlich von der achten Woche an angeboten, und ich habe noch nie gehört, dass sich ein Hund dabei mit einer schwerwiegenden Krankheit angesteckt hat. Gelegntlich kommt es zu Zwingerhusten, der sich aber relativ leicht in den Griff kriegen lässt, und der für den Hund nicht bedrohlich ist. Das kann aber auch nach der zwölften Woche passieren, denn es gibt fünf Erregerstämme, aber nur gegen drei davon Impfungen.
Im Übrigen ist es durchaus üblich, Welpenspiel kostenlos anzubieten, denn letztlich ist das eine Werbeveranstaltung für die Hundeschule, in der sie Komoetenz beweisen und Sympathien gewinnen kann. Ist sie gut, dann wir es auch gelingen, die Kurse zu verkaufen....!
Verstehe ich es richtig, dass in der Junghundegruppe gearbeitet wird...? Viel hilt viel...? Nein, ausser, dass der Hund irgendwann völlig erschöpft aus der Stunde geht, und beim nächsten Mal vielleicht gleich garkeine Lust mehr hat, zu arbeiten, wird es wohl dann schon bald den Besitzer frustrieren, wenn der Hund nicht mehr mitspielt...! Es stimmt, ein vierjähriges Kind geht auch noch nicht stundenlang zur Schule. Also, wer mit einem jungen Hund länger als zweimal 15 Minuten arbeitet - und das nur in der Gruppe - der überfordert ihn und gefährdet damit das Ausbildungsziel. Sollte es allerdings so sein, dass eine halbe Stunde mit dem Hund und den Rest mit dem Besitzer gearbeitet wird, dann ist das wohl ganz gut!
Offensichtlich hat die Hundeschule 1 berechtigt die höheren Preise, und sie ist immerhin so offen, den Leinenruck zuzugeben, auf den 2 vielleicht auch nicht immer verzichten kann...! Sie kann aber ja nicht von Dir VERLANGEN, dass Du eine solche Art auch für Dich annimmst...!
Letztlich aber solltest Du Dir selber ein Urteil bilden, aus dem Bauch heraus handeln, denn nur wenn Du Dich gut aufgehoben fühlst, wirst Du Erfolg mit der Hundeschule haben.
Liebe Grüße
Tom
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Je mehr ich über Hunde lerne, desto weniger verstehe ich die Menschen....