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Schnuffel

unregistriert

1

Dienstag, 30. Mai 2006, 17:50

Buch - Welpen richtig erziehen

Hallo Portaler,

habt Ihr das Buch "Welpen richtig erziehen" von Uli Köppel gelesen? Dieser Autor hat, zumindest ist dies mein persönlicher Eindruck, zu einigen Punkten eine absolut gegensätzliche Ansicht als die Autoren der Hunde-Fachbücher die in der letzten Zeit von Trainern empfohlen werden wie z.B. die Bücher von Clarissa von Rheinhardt, Suzanne Clothier, Günter Bloch etc.

1. Beispiel aus dem Buch:
Der Nackengriff mit kurzem Schütteln wird hier wieder als "artgerechte Diziplinierung" beschrieben????

2. Beispiel aus dem Buch:
Das "Gähnen" sieht Herr Köppel aus verhaltensbiologischer Sicht als ziemlichen Unsinn an,
wenn es als Beschwichtigungssignal gedeutet wird.

Beide Punkte werden in diesem Buch natürlich erklärt.

Da Herr Köppel wohl 20 Jahre Freund und Schüler von Eberhardt Trumler (laut Buch-Info) war, muss man ihm ja Erfahrung und Sachkenntnis unterstellen.

Meine Frage: Also .... was denn nun? Ist der NACKENGRIFF als Erziehungsmittel RICHTIG oder ist er FALSCH? Die Verhaltensforschung müsste doch bestimmte Verhaltensweisen EINDEUTIG interpretieren können?! Ist Gähnen nun ein Beschwichtigungssignal oder nicht??

Was sagt Ihr zu dem Buch und zu "Nackengriff und Co."?

Viele Grüße

Schnuffel



2

Dienstag, 30. Mai 2006, 18:10

Beobachtung

Hallo Schnuffel,

kenne die Bücher nicht, beobachte aber das Verhalten meiner Apis sehr genau.
Also den Nackengriff ohne schütteln wendet die Mutterhündin an um ihre Welpen in "Sicherheit" zu bringen. Nackengriff mit schütteln hab ich nur beobachten können, wenn einer ne Maus gefangen hat und die ihren letzten Zappler macht, die Maus wird sozusagen abgeschüttelt. Das geschieht auch beim Spielen mit einem Lappen.
Gähnen das kommt immer dann vor, wenn sie in einer Aktion unterbrochen werden, wenn sich ein Leckerli eingebildet wird, was aber dann nicht gegeben wird. Sie beenden damit sozusagen eine Aktion die ins Leere läuft.

Was das ganze für ne Funktion als Erziehungsmittel haben soll ist mir schleierhaft, lerne gerne noch hinzu.

LG.Cessy

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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3

Dienstag, 30. Mai 2006, 19:43

Hallo Schnuffel,

ich habe das Buch und manches ging mir gefühlsmäßig gewaltig gegen den Strich.

Zu 1.
Unsere Hündinnen disziplinieren ihre Welpen NIEMALS durch schütteln am Nacken, das machen sie nur, wenn sie etwas um die Ecke bringen wollen. Wenn ein Welpe sehr aufmüpfig ist, wird er zu Boden gedrückt und dort festgehalten - mehr nicht. Am Nacken werden sie nur ganz vorsichtig getragen wenn sie noch sehr klein sind, und Mama sie an einem anderen Platz haben will. Als Korry Welpen hatte und Enja der Meinung war, das schwächste Glied in der Kette darf sich nicht vermehren, hat sie sich Korry gepackt und geschüttelt, ich denke mit ganz fiesen Absichten. Wäre ich nicht dazwischen gegangen, wären Korrys Welpen mit Ersatzmama Enja aufgewachsen. Also ist es unsinnig, einen Hund durch Nackenschütteln bestrafen zu wollen. In seinem Verständnis heißt das, wir wollen ihm das Lebenslicht ausblasen.
Zu 2.
Wenn wir zum Spaziergang aufbrechen, macht Omi Angie einen höllischen Krach. Sie bellt so laut, dass einem fast die Ohren vom Kopf fallen. Diszipliniere ich sie dann etwas härter, kotzt sie eine Minute später. Ich habe dann das Gähnen ausprobiert und siehe da, mein Hund wurde immer ruhiger und wenn ich lange genug gegähnt habe (und schon fast ins Bett wollte), hat sie sich hingesetzt und abgewartet, was nu passiert.

Ich lese alle Bücher immer mit einem Blick auf meine Hunde und sie sind auch meine Versuchskaninchen, an denen ich das Gelesene - wenn es mir nicht gefühlsmäßig gegen den Strich geht - ausprobiere. Wenn man Hunde lesen kann, bestätigt sich sehr vieles von dem, was die Verhaltensforscher herausgefunden haben. Wenn es um Interpretationen von Verhaltensweisen geht, lese ich pro und contra und entscheide dann, was für mich und meine Hunde gut ist.


GRüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

4

Dienstag, 30. Mai 2006, 20:20

Die Tipps von Uli Köppel in seinem Buch "Welpen richtig erziehen" würde ich in Frage stellen, wenn da von Nackenschütteln die Rede ist.Die Hundemutter trägt ihre Welpen wiegesagt nur im Nacken, wenn sie sie davontragen will und das ganz ruhig (natürlich ohne Geschüttel).Nur beim Beutemachen wird im Nacken geschüttelt- dh. weise ich einen Welpen so zurecht , versetze ich ihn in Todesangst--Ist das Erziehung???? :?: Ich vertraue den Tipps von Günter Bloch und den Beschwichtigungssignalen von Turid Rugaas , welche ich auch von meinen Hunden bestätigt bekomme.LG Christiane
Signatur von »Nani« Liebe Grüße Christiane mit ihren Riesen - und Zwergschnauzern - www.heichrina.de

Du bist zeitlebens für das verantwortlich was Du Dir vertraut gemacht hast .

Egal wie wenig Geld und Besitz Du hast - einen Hund zu haben macht Dich reich !

5

Dienstag, 30. Mai 2006, 20:27

Also,
habe soeben eine Disziplinierungsmaßnahme unserer Tessa gegenüber Klein-Tango beobachtet. Als er zu frech wurde, hat sie ihn im Nackenbereich gepackt und zu Boden gedrückt ohne Schütteln. Und danach haben die beiden weitergespielt.

Gruß, Susanne mit Tessa und Tango

6

Dienstag, 30. Mai 2006, 23:34

Hallo!
Ich hab zwar einiges von Trummler gelesen - ist aber schon länger her. Was sagt er denn als Lehrer von Herrn Klöppel zu dem Thema Nackenschütteln :?:
Für mich ist das eine der höchsten Strafen - angewendet haben wir das nie und auch im Verhalten unserer Rüden untereinander konnte ich das bisher nie beobachten.
Zum "Gähnen": unser DP gähnt ständig, wenn er Streß mit dem "Alten" hat. Z.B. wenn er ihm körperlich zu nahe ist und nicht ausweichen kann. Oder wenn der Alte seinen Freßnapf kontrollieren will. usw. Sind meines Erachtens alles Beschwichtigungssignale (sicher hervorgerufen durch inneren Konflikt, Streß). Dazu fällt mir noch eine Geschichte ein: eine Freundin hat u.a. eine sehr wesensfeste Ridgeback-Hündin. Sie waren im Urlaub und mußten im Hotel den Aufzug benutzen. Sky mochte da nicht rein gehen und hat ständig gegähnt. Ihre Rudelsführer haben sie mit dieser gleichen Geste beschwichtigt - und da ging sie auch mit in den Aufzug!
LG
Barbara

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