Hallo,
ich finde den Grundgedanken gut, wie die Umsetzung am optimalsten ist, darüber muss man sich Gedanken machen.
Die vorgenannte Schweizer Variante (4 Stunden Theorie, VOR dem Hundekauf, 4 Std Praxis) hört sich doch gar nicht schlecht an warum sollte das in Deutschland nicht funktionieren?
Zu den Ausbildern denke ich mir, man sollte den VDH ins Boot nehmen. Da ist auch nicht alles gut aber man hat wenigstens eine Grundlage, was der Ausbilder können sollte. Leider darf sich ja (soweit ich es weiß!) jeder der schon mal einen Hund gesehen hat Hundepsychologe nennen und eine Hundeschule eröffnen. Vielleicht kann man auch für Hundeausbilder eine Art Fachübungsleiterausbildung als Grundvoraussetzung veranlassen (meines Wissens nach ist das derzeit nicht vorgeschrieben, klärt mich bitte auf wenn das anders sein sollte).
Und ja, warum soll die Oma, die Ihren Hund nur 3 x um den Block führt das nicht auch machen? Sicher kann man Übergangsreglungen für bestehende Hundehaltung finden (wie man das abgrenzt weiß ich im Moment auch nicht), aber wenn die Zeit für z.B. 8 Stunden Grundkurs über die Hundehaltung nicht vorhanden ist (das sind 2 halbe Tage!), sollte man sich vielleicht keinen Hund anschaffen, für den hat man dann u.U. auch nicht genug Zeit. Klar ist ein Yorki, Westi usw. kein gefährlicher Hund (bitte jetzt keine Diskussion um das Aggressionspotential von Kleinhunden :-)), aber ein Lebewesen, das man artgerecht halten und füttern sollte ist es auch!
Wie das zu kontrollieren ist:
Ganz einfach, der Hund muß ja auch bei der Gemeinde angemeldet werden, da muß man einfach den Schein für den Grundkurs schon mit einreichen (die Theorie sollte ja vor der Anschaffung gemacht werden). Und wenn deswegen auch nur ein Hund nicht angeschafft wird, weil dem zukünftigen Hundebesitzer klar wird, daß er für 10 - 15 Jahre Verantwortung übernehmen muss und Zeit (und Geld) für das Tier haben muß, ist es schon ein Gewinn! Leute die das umgehen wollen wird es immer geben, so wie es Autofahrer ohne Führerschein gibt. Den kontrolliert u.U. auch das ganze Leben keiner, trotzdem haben die meisten Autofahrer einen.
Zu den Kosten kann man ja auch einen verbindlichen Rahmen schaffen, auch da gilt wenn die 50 oder 100 Euro dafür nicht da sind, sollte man die Anschaffung des Hundes grundsätzlich überdenken. Jeder Tierarztbesuch ist schnell teurer, trotzdem aber notwendig!
Ich denke es geht hier nicht nur um die Gefährlichkeit von Hunden sondern man sollte auch mal über das Wohl der Hunde nachdenken. Wie viele Leute machen sich vorab keinerlei Gedanken darüber, daß sie sich ein LEBEWESEN anschaffen und keinen neuen Tennisschläger den man in die Ecke stellen kann, wenn man keine Lust (Zeit /Geld…) mehr hat. Damit werden vielleicht unbedachte Anschaffungen, weil der Welpe im Kofferraum/ bei Zoo Zodiank ja so süüüüß war verhindert. Im Zweifelsfall erfährt man bei dem Theoriekurs auch noch etwas über die Rasse die man ins Auge gefasst hat, und dem „Appenzeller Sennenhund“ aus dem anderen Beitrag bleibt ein Leben ohne artgerecht Aufgabe erspart!
Viele Grüße aus Hessen
Dagmar