ich bin weder "fuer" noch "gegen" sterilisation/kastration im allgemeinen. und genau da sehe ich das eigentliche problem: solche eingriffe in die "natur" sind immer abhaengig von der zivilisatorischen umwelt.
im nahen osten, wo ich viele jahre gelebt habe, gab es jede menge streunende katzen und hunde. in einigen staedten wurden alle jahre einmal giftkoeder ausgelegt, damit die explosionsartig sich vermehrende hunde- und katzenpopulation eingedaemmt wuerde. in einigen anderen, auch der stadt, in der ich gelebt habe, sammelte man die jungtiere im alter von ca. 3 monaten ein, brachte sie zum staedtischen veterinaer, der die tiere kastrierte und markierte (ein ohrspitzel wurde abgeschnippelt). danch wurden sie wieder dorthin zurueck gebracht, wo man sie aufgesammelt hatte, weil fast so gut wie jedes haus ein paar streunende vierbeiner durchfuetterte. in solchen laendern - auch in den suedlichen europaeischen laendern, aus denen so gern ausgesetzte hunde und katzen nach mitteleuropa "gerettet"=importiert werden - halte ich die systematische sterilisation/kastration fuer eine geeignete massnahme, um tierleid zu verringern.
hierzulande liegen die dinge etwas anders,
aber wenn nicht dafuer gesorgt wird oder werden kann, dass sich katzen und/oder hunde frei und ungehindert vermehren - z.b. im baeuerlichen bereich auf dem land - dann gilt fuer mich
hier auch das eben gesagte.
bei katern liegen die verhaeltnisse generell etwas anders: meine beiden "stubentiger" sind "vormals kater", also kastriert. der eine wurde im alter von knapp einem jahr, der andere im alter von gut zwei jahren kastriert. nicht wegen der gefahr des streunens, sondern wegen der untertraeglichkeit des duftes, mit dem der eine meine wohnung ueberreichlich ausstattete, und wegen seines mehr als eine woche lang herzzerrreissenden gejaules der andere: obwohl der niemals auch nur einen schritt vor die wohnungstuer setzen wollte, um katzendamen zu begluecken, litt er offensichtlich unter seinem normalen trieb, den er nich befriedigen konnte. beide wurden also exakt zu dem zeitpunkt kastriert, als ihre "natur" nicht mehr mit ihren lebensumstaenden zusammen passte.
(beide sind uebrigens seither eifrige onanisten
und lassen manchen maennlichen menschen in ihrer diesbezueglichen gelenkigkeit vor neid erblassen
)
bei meinem kurzzeithund buzzy hatte ich nicht vor, ihn kastrieren zu lassen. bei abby warte ich erst einmal ihre erste laeufigkeit ab und schaue mir an, wie sie und ich damit zurechtkommen. wenn irgendmoeglich wird sie nicht sterilisiert werden - obwohl zucht bzw. vermehrung nicht auf dem programm steht und auch wegen ihres genetischen defekts - lebershunt - unverantwortlich waere.
die entscheidung (ueber eine sterilisation) haengt aber sicher von der weiteren entwicklung der kleinen ab.
liebe gruesse aus wien - wo eine immer noch an die moeglichkeit des denkens und die kraft der vernunft glaubt