Original geschrieben von Jäky
sicherlich reichen die 4 farbschläge aus, aber wenn man mal ehrlich ist, die chocholate sehen nicht schlecht aus (über den trimmstil lässt sich streiten). vieleicht liegt es auch nur daran, dass man es vorher nie gesehen hat und dadurch interressant findet.
also meine eltern haben 15jahre cocker gezüchtet, und da gibt es ich weiss nicht wieviele farbschläge. ist wirklich geschmackssache.
eigentlich ist meine zweite frage noch nicht beantwortet:hat vielleicht jemand eine idee welche rasse eingekreuzt wurde, um die farben zu bekommen?außerdem sind meiner meinung nach (bitte jetzt nicht lünchen) veränderungen im standard bezüglich der äusseren erscheinung normal. ein beispiel..als man die ruten noch kopierte waren kringelschwänzchen nebensache. heute werden sie noch geduldet, ich denke es ist eine frage der zeit, wann sie nicht mehr geduldet werden. dann gibt es züchter, die züchten diesen typ und andere den typ ist doch auch geschmacksache oder? ich bin zwar auch der meinung, dass gesundheit an erster stelle steht, aber es die aufgabe vom züchter ist, gesundund schön zu vereinen.sandra
Also nu habe ich lange auf den Fingern gesessen , weil Deine Fragen ein sehr heikles und dazu sehr komplexes Thema ansprechen :
Ich will mal VERSUCHEN ,diese Fragen trotzdem möglichst kurz zu erläutern :
Zumindest in „Old Europe“ (und auch im VDH !) findet derzeit in der Hundezucht ein gewisses Umdenken statt und zwar derart, dass man nicht weiter zu viel Inzucht betreiben will.
Wenn man neue Farbschläge , aber auch neue Größen, züchten will , muss man dafür aber gerade zu Beginn mit mehr Inzucht arbeiten. Damit neue Größen und Farbschläge „rein“ gezüchtet werden können, muss zudem in relativ kleinen Populationen mit entsprechend kleinem Gen-Pool weiter gezüchtet werden. Mit kleinen Populationen und kleinem Gen-Pool erhöht sich aber das Risiko der Konzentration von mehr Schadgenen . Deshalb sind schon heute Züchter von sehr kleinen Populationen oder Farbschägen darauf bedacht, andere Farbschäge einzukreuzen und danach wieder rückzukreuzen , einfach mit dem Ziel, den Gen-Pool des betreffenden Farbschlags wieder zu erweitern.
Es geht heutzutage also mehr als früher um den Erhalt der genetischen Vielfalt in einer bestehenden Population, Rasse oder auch Farbschlag, als um das Züchten immer neuer „Kreationen“.
So steht nicht mehr so sehr wie früher , das Ziel des EINZELNEN Züchters im Vordergrund als viel mehr die Gesunderhaltung der bereits bestehenden Rasse oder Population. Dazu müssen die Züchter zusammenarbeiten, Das KANN ein einzelner Züchter gar nicht vollbringen und dabei KANN es auch nicht so sehr um den Einzelgeschmack von Züchtern gehen . Das gemeinsame Ziel sollte dabei die Gesunderhaltung der GESAMTEN Rasse sowie der Rassestandard sein und der lässt nicht allzu viel Spielraum für persönlichen Geschmack.
Es gibt ein neues Zuchtbuch („Hundezucht“) , Autor Dr.Eichelberg , VDH-Obfrau :
Sie schreibt unter anderem sinngemäß, dass die „Ära der züchterischen Kreativität“ eigentlich vorbei ist. Heutzutage sollte es mehr um „Erhaltungszucht“ = „Gesunderhaltungszucht“ gehen.
Hiermit schließe ich mich meinen Vorschreibern an , dass wir wirklich genügend Rassen und Farbschläge haben , aber nicht weil es einfach nur „verrückt“ ist, immer neue Farbschläge zu wünschen und züchten zu wollen, sondern auch weil uns solche Forderungen in genetische Probleme führen.
Mit der Forderung , Ringelschwänzchen oder auch Segelohren seit dem Kupierverbot innerhalb von 10 Jahren züchterisch „wegzuzaubern“ werden ähnliche „Kraftakte“ von den Züchtern verlangt, besonders bei solchen Rassen, wo diese Merkmale schon recht verbreitet sind.
An dieser Stelle ein Dank an all die Welpenkäufer
die so konsequent naturverbunden sind, dass sie Ihren Hundi auch MIT solch kleinen sogenannten „Fehlern“ lieben und zufrieden sind mit dem, was es schon gibt und NICHT nach immer neuen „Besonderheiten“ suchen
Gruß an meine Züchterfreunde:
Mir ist bewusst, dass „Outcrossing um jeden Preis“, auch nicht das Maß aller Dinge ist und ich weiß , dass Linienzucht auch ihren Sinn hat, nicht zuletzt, um den Rassestandard zu festigen. Aber dieses komplexe Zucht- Thema hier abschließend abzuhandeln und zu erörtern, dürfte hier im Forum zu schwierig sein.
Wie gesagt, ich wollte nur mal kurz meine Meinung , die aber NICHT NUR MEINE Meinung ist, kurz umreißen und ich von meiner Seite möchte dieses schwierige Thema hier eigentlich auch nicht weiter vertiefen.
Wer mag, kann mir dies als "Klugscheißerei" auslegen oder.
... mir auch Recht geben, dass das Thema wirklich etwas zu komplex ist, um es im Portal erschöpfend zu diskutieren.
Grüßle Gisela