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schnauzdog

unregistriert

1

Montag, 1. August 2011, 09:08

schlechtes Gewissen

Hallo,

ich weiss nicht, wie es Euch geht, aber ich hatte am Samstag ein schlechtes Gewissen. Als ich die beste Rinderhaut für meine Hündin aussuchte, kamen mir die Bilder aus Ostafrika in den Sinn. Da fühlte ich mich richtig schlecht. Ich weiss, dass keine Kind gerettet wird, wenn mein Hund die Rinderhaut nicht frisst, oder sie von minderer Qualität ist. Manchmal mutet es jedoch grotesk an, was manche Menschen für einen Hype (ich schliesse mich da nicht unbedingt aus ) um ihr Haustier machen.

Was meint Ihr?

LG

Andrea

baluese

unregistriert

2

Montag, 1. August 2011, 09:52

Hallo Andrea,

..Du hast Recht - auch mir gehen öfter derlei Gedanken durch den Kopf.

Wobei man dann auch ganz schnell wieder beim "Großen Ganzen" landet - wie gut geht es mir....und wie schlecht anderen...und wo kann ich helfen.

Wann hab ich das letzte Mal bei Jemandem angerufen, von dem ich weiss, dass es ihm nicht gut geht...usw usw.

Gegen die Machtlosigkeit hilft mir persönlich nur, in meinem "Rahmen" etwas zu tun.
Mal wieder meinen Schrank nach noch gut tragbaren Sachen zu durchforsten und die zu spenden( nicht nur die, die reif für die Tonne sind), die etwas schwierige Nachbarin zu "beklönen", weil ihr Mann krank ist etc.

Und last but not least , die schlichte Hilfe der "Geldspende" anzuwenden- es geht nun mal kaum wirkungsvoller....in der Hoffnung, die Organisation auszuwählen, die von dem Geld auch wirklich den Großteil den Hungernden zukommen lassen kann...

nachdenkliche Grüße von Barbara
PS: wenn man merkt, dass man im Verhältnis zu anderen zu viel hat hilft nur - abgeben....

Riho

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3

Montag, 1. August 2011, 10:25

Hallo Andrea,

ich kann deine Gedanken verstehen und ich finde es sehr wichtig, dass du sie hast. Gäbe es mehr Menschen, die so denken, gäbe es weniger........... in der Welt. Allerdings muss man dabei auch seine eigenen Möglichkeiten im Auge haben und was wirklich sinnvoll ist. Wie du schon sagst, hilft es den armen Menschen in Afrika nicht das kleinste Bisschen, wenn dein Hund keine Rinderhaut fressen darf. Es hilft ihnen auch überhaupt nicht, wenn wir vor lauter Solidarität auch verhungern. Ich denke, auch dort ist zwar erst einmal akute Hilfe nötig, aber darüber hinaus auch "Hilfe zur Selbsthilfe". Die Menschen dort haben nicht gelernt, Vorräte für Notzeiten anzulegen. Sie essen, wenn sie was haben und wenn nichts da ist, weil eine Ernte ausfällt, verhungern sie halt. Die RICHTIGE Hilfe ist nötig. Aktuell können wir hier nur mit Geld helfen oder, wenn man qualifiziert ist, hinfahren und vor Ort das Nötige tun. Selbst wenn ich die Hälfte meines Essens pro Tag dort hin schicken möchte, ist das nicht umsetzbar. Bis das Essen dort ist, ist es nicht mehr genießbar und vor Ort kann es auch nicht frisch gehalten werden. Abgesehen davon würden wir warscheinlich die Menschen dort mit unserem Essen (von den Grundnahrungsmitteln mal abgesehen) um die Ecke bringen, weil sie daran überhaupt nicht gewöhnt sind.
Dein "schlechtes Gewissen" ehrt dich und wenn ganz viele Menschen daran "leiden" bringt es sie vielleicht dazu, im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten etwas zu tun.
Sicher machen viele Menschen ein heiden Geschiss um ihre Haustiere. Das geht aber auch nur, weil die Möglichkeiten da sind. Noch vor 40 Jahren gab es den "Wirtschaftszweig Haustier" noch gar nicht. Als wir mit der Hundehaltung anfingen, gab es nicht eine einzige Zeitschrift über Hunde. Es gab die ersten Sorten Trockenfutter und zwei Sorten Dosennahrung. Es gab ein sehr begrenztes Angebot an Halsbändern und Leinen und EINE Sorte Geschirre. Dass das alles Blüten getrieben hat liegt erst einmal daran, dass das Geld dafür vorhanden war/ist und dass die Menschen genug Zeit und Energie übrig hatten/haben, sich mit solchem Geschiss zu beschäftigen. In unserer Überflussgesellschaft reichen ja nicht zwei Sorten Zahnpasta, es müssen "200" sein, die letztlich alle nur das eine können, nämlich die Zähne säubern. Während des Wirschaftswunders nach dem Krieg war konsumieren angesagt, was damals sicher sinnvoll war. Aber dieses Konsumieren ist den Menschen fast zur zweiten Natur geworden und es wird auch Krempel gekauft, der überhaupt nicht notwendig ist, Hauptsache man hat ihn. Rückbesinnung auf das wirklich Wesentliche und Wichtige wäre gut.
Um auf die Hunde zurück zu kommen - das Allermeiste, was mit den Hunden/Haustieren getrieben wird, ist nicht die Deckung der Bedürfnisse der Tiere, sondern das Befriedigen der "Gelüste" der Menschen. Einem Hund ist es sowas von wurscht, ob sein Halsband rot oder rosa ist.
Das ist auch wieder ein Thema, über das man seiten- und tagelang diskutieren könnte. Aber wir wollen es mal nicht übertreiben ;) :D

Grüße von
Rita

Ggrüße von
Rita

schnauzdog

unregistriert

4

Montag, 1. August 2011, 13:45

Um auf die Hunde zurück zu kommen - das Allermeiste, was mit den Hunden/Haustieren getrieben wird, ist nicht die Deckung der Bedürfnisse der Tiere, sondern das Befriedigen der "Gelüste" der Menschen. Einem Hund ist es sowas von wurscht, ob sein Halsband rot oder rosa ist.
Das ist auch wieder ein Thema, über das man seiten- und tagelang diskutieren könnte. Aber wir wollen es mal nicht übertreiben ;) :D

wie Recht Du hast

Andrea

Schnauzeline

unregistriert

5

Montag, 1. August 2011, 14:13

Nein, ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn mein Hund wahrscheinlich teurer frißt, als manche Menschen essen. Ich tu, was ich kann, arbeite in einem "helfenden" Beruf mit viel unbezahltem Einsatz und habe ein Patenkind in Ghana, dass ich monatlich über eine Organisation unterstütze. Die Familie lebt in einem Dorf, dass von WV unterstützt und betreut wird, d.h. die Kinder sind geimpft, ärztlich betreut, besuchen eine Schule. Die Eltern werden zur beruflichen Selbständigkeit angeleitet und unterstützt.
Dass es meinen Kindern hier "viel besser" geht, dem Hund auch, weiß ich, aber es ist nicht zu vergleichen.
Oder um es mal ein bißchen provokativ auszudrücken: Es hilft keinem Kind in Afrika oder sonstwo in Armutsgebieten, wenn mein Hund hier hungert oder die Kinder im Winter ohne Schuhe rumlaufen.
Die Armut ist ein komplexes Problem, dass nicht damit gelöst wird, dass wir hier verzichten oder darben. Die Leute brauchen Hilfe und Unterstützung in angemessener Weise und das versuche ich auch mit meinen kleinen Beiträgen, die ich leisten kann. Aber ich kann leider auch nicht die ganze Welt retten.

6

Montag, 1. August 2011, 14:31

Die Menschen dort haben nicht gelernt, Vorräte für Notzeiten anzulegen. Sie essen, wenn sie was haben und wenn nichts da ist, weil eine Ernte ausfällt, verhungern sie halt.
Rita, ich gebe dir in allen Punkten recht bis auf diesen!
Zum Beispiel der Süden Sudans, eigentlich eine sehr fruchtbare Gegend, kann die Bevölkerung nicht mehr ernähren, und das liegt nicht nur am
Ausfall von zwei Regenzeiten. Es liegt auch daran, dass die Menschen
infolge des Krieges immer wieder vertrieben wurden und ihre Felder nicht
regelmäßig bestellen konnten. Sie haben einfach keine Reserven mehr.
Und das Wenige, das sie vielleicht doch noch
erwirtschaften konnten, haben ihnen die jeweils herrschenden bewaffneten
Gruppen häufig wieder abgepresst oder abgenommen. Die Hungersnot in Afrika, speziell in Somalia ist ein sehr komplexes Problem, an dem auch der Westen nicht ganz unschuldig ist.
Davon abgesehen finde ich es durchaus in Ordnung, seinem Hund Rinderohren zu kaufen. Vielleicht kann man ja einfach ein paar weniger kaufen und den Rest, also den Gegenwert spenden?

Sinnbildlich gesehen........
Grüße von Chris

7

Montag, 1. August 2011, 15:00

Natürlich ist die Hungersnot schrecklich die dort zur Zeit herrscht .
Das nun zunächst mit Nahrung geholfen werden muss ,ist auch klar .
Diese Hungersnot ist aber nicht, durch die teilweise dort herrschenden Gewaltregime entstanden ,sondern durch jahrelange Dürre.
Und die wenigen noch fruchtbaren Felder ,werden mit Rosenanbau genutzt ,denn deren Verkauf in Europa bringt viel Geld ein .
Geld was dann genutzt wird um Waffen zu kaufen um die Gewaltregime zu erhalten .
Ich kann die Dürre nicht verhindern .
Ich kann die Gewaltregime nicht enfernen .aber ich kann verhindern das sie von meinem Geld Waffen kaufen.
Aber ich kaufe keine Rosen mehr ,schon seit Jahren ,denn diese Rosen sind Blutrosen und das würde mir ein schlechtes Gewissen machen .
Das meine Hunde besser fressen ,wie mancher Mensch zu essen hat , belastet mich nicht . sie leben auch gesünder wie ich selbst .
Deshalb verhungert auch kein Kind in Afrika .
Wegen der Rosen ,schon.
L. G.
Wotan

Riho

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8

Montag, 1. August 2011, 16:30

Hallo Chris,

die Hungersnot ist sicher nicht NUR das Problem der Vorräte, aber auch. Ein Bekannter war dort unten und hat geholfen und er sagte, dass dieses nicht bevorraten können (weil sie es nicht gelernt haben) sei das Grundübel, darum die Hilfe zur Selbsthilfe.

@Wotan

GAR KEINE Rosen mehr kaufen :gr?:
Die von unserem Gärtner sind nicht blutig.

Grüße von
Rita

9

Montag, 1. August 2011, 18:11

@Rita
für Rosen vom Gärtner hier habe ich kein Geld ( geht alles für Hundefutter drauf :D )
Ich meine natürlich die abgepackten bei den diversen Discountern ,Supermärkten ,die zu tausenden über den Grosshandel kommen
L. G.
Wotan

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