Mal eine Frage ans kompetente Rund:
Unsere Sina hat einen allerliebsten Busenfreund, Mally, ein Wäller. Zwischen die beiden passt keine Briefmarke, wenn sie aufeinander treffen. Dann geht es rechtschaffen kernig zur Sache, aber beide Hunde (etwa gleich alt, gleich groß und verliebt bis zum Gehtnichdoller) sind gleich hart im Nehmen und Austeilen.
Mein Problem: Mallys Besitzerin ist ein zutiefst unsicherer Mensch und das muss der arme Hund ausbaden. Soll heißen, aus Angst, Mally könnte irgenetwas anstellen, führt sie ihn ausnahmslos an kurzer Leine (am Halsband befestigt) und zusätzlich mit Halti über dem Nasenrücken. Der Hund ist nach fast drei Jahren bei dieser Besitzerin kein bisschen leinenführig, das heißt, er wird alle paar Meter heftigst am Hals zurück gerissen. So geht sie vielleicht ein halbes Stündchen morgens und ein halbes Stündchen nachmittags. Dazwischen ist der Hund, während Frauchen arbeitet, in einem ca. 3qm großen Flur eingesperrt. Auch auf dem Grundstück bekommt er keinen Freilauf, weil sie es nicht gebacken kriegt, ein Stück einzuzäunen, sondern wird am Halsband (!) an eine etwa drei m lange Kette gelegt, wenn sie im Garten arbeitet.
Als sie den Hund erst neu hatte (etwa gleichzeitig, als wir auch Sina bekamen), durften die beiden im Moor noch frei laufen und aus Herzenslust miteinander spielen und toben. Wobei Sina gegen Mallys Laufbedürfnis eine Schlaftablette ist, allerdings läuft sie auch täglich mindestens 15 km.
Jetzt sagt die Besitzerin „der Hund kommt nie wieder von der Leine“ und ich gehe mittlerweile nur noch äußerst selten mit ihr, weil ich das Elend nicht mit ansehen mag.
Ich habe ihr schon mehrfach meine Hundetrainerin empfohlen, um wenigstens die Leinenführigkeit zu trainieren und vielleicht einen Rückruf, aber dagegen ist sie vollkommen resistent, weil sie als gelernte Tierpflegerin natürlich Expertin in Hundeerziehung ist.
Nun zu meiner Frage: Wie kann ich sie püschologisch davon überzeugen, dass ein Wäller einer Rasse angehört, die sehr anspruchsvoll bezüglich geistiger und körperlicher Auslastung ist und völlig ungeeignet als Flur- und Kettenhund?
Wenn wir mal zusammen durchs Moor stapfen, dann läuft unsere Sina fröhlich und frei um uns herum, springt ins Wasser, rennt, tobt und hat einfach Freude. Und Mally wird am Hals gerissen. Ich hab dann auch Hals bis zum Platzen.
Sehe ich das alles falsch oder geht es mich schlicht nichts an, was sie mit ihrem Hund macht?
Oder sollte ich weiter versuchen, mich für dieses bedauernswerte Tier einzusetzen - und wenn ja, wie?