Ich hatte ja in der Reihe LGM Mecklenburg Vorpommern gesagt, dass ich mich in einem neuen Rahmen wieder melden würde.
Auf Grund einer gewissen zeitlichen Dringlichkeit habe ich nun eine Entscheidung getroffen und nehme dazu etwas ausführlicher Stellung.
Ausgangslage: Hund geht plötzlich hinten rechts lahm, deutliche Schwäche beim Aufstehen.
Nach den - zunächst - gängigen Reaktionen, wie zB., schonen , dann TA mit Schmerzmittel, dann Untersuchung Kreuzbänder ?, Hüfte, Pfote, ging es weiter mit digitalem röntgen der Knie, Hüfte Wirbelsäule - keine Ergebnisse, nur der Verdacht einer möglichen Fehlstellung des Kreuzdarmbeines, Denkrichtung in den Bereich Cauda.
Also MRT - ohne konkreten Befund
Nächste Idee der Mediziner Richtung Folgen eines Zeckenbisses. Großes Blutbild - ohne Befund.
Bin dann mit den ganzen Befunden und Laborwerten in eine auf Physiotherapie spezialisierte Fachpraxis .
Ergebnis dort nach Auswertung aller Daten: ja - Kreuzdarmbein steht nicht völlig korrekt - warum auch immer.
Folgendes war bei dem Hund passiert: zunächst hatte er wohl leichte Schmerzen. Da es aber ein RS - Rüde ist, zeigt man ja nichts - schönen Dank auch !
Nun hat er dann ( unbemerkt ) angefangen, zunächst Entlastungsbewegungen zu machen. Das hat sich so verselbstständigt, dass nicht nur der gesamte Aufbau der Rückenmuskulatur sich verschoben hat, sondern es zu Umstrukturierungen in der Oberschenkelmuskulatur gekommen ist. Es gibt dort - auf dem MRT ersichtliche - Areale, die eine Strukturdichte aufweisen, die dem Inneren des Oberschenkelknochens entsprechen.
Irgendwann war dann das ganze System aus dem Ruder und der Junge zeigt die o.a. Symthome.
Was nun ? Empfohlen wurde Physiotherapie und Goldimplantate.
Die Physio wurde sofort angegangen - Gerätetechnisch und manuell. Hinsichtlich der Implantate habe ich versucht mich auf schnellstem Wege schlau zu machen. Die Wirksamkeit der Implantate ist bei 80% der Hunde unstrittig, die Wirkungsdauer wird durchaus kontrovers diskutiert.
Erfreulicherweise hatte ich in meinem Umfeld Sportfreunde ( auch aus dem Forum hier ), die hilfreiche Denkanstöße gaben und ich hatte auch das Glück, Mediziner ans Telefon zu bekommen, die bereit waren, Hinweise zu geben.
Aus all dem Zusammengetragenen habe ich für mich einen Weg gefunden:
Da ich nicht nur einen Plan A haben möchte, sondern gerne auch B,C und D ( in Anlehnung an Dr. H. Raiser
)
werde ich so vorgehen, um den Hund wieder her zu stellen - heißt: schmerzfrei . Der Rest wird sich zeigen.
Plan A:
da der Hund erstaunlich gut auf intensive Physio ( mehrmals die Woche ) anspricht - z.Zt. aber noch mit Schmerzmittelgabe, wird diese Behandlungstechnik intensiv fortgesetzt, mit allen Anwendungsmöglichkeiten der Praxis, mit Ausnahme des Unterwasserlaufbandes, das kommt später.
Aufschlussreich wird dann die Phase nach dem Absetzen der Schmerzmittel
Plan B:sollte sich wider Erwarten in erkrankungsgemäßen Zeiträumen kein Erfolg einstellen, wird die Behandlung mit Goldimplantaten vorgenommen. Die Wirkungsweise soll einer Art der permanenten Akkupunktur im Inneren des Körpers liegen, da die Implantate im Bereich der Triggerpunkte gesetzt werden.
Plan Csollte er dann zu den 20% zählen, wäre über eine operative Korrektur im Bereich der Wirbelsäule nach zu denken
Plan D
dauerhafte Schmerztherapie mit Medikamenten
Bis jetzt gibt das Verhalten des Hundes Anlass zur Hoffnung, dass Plan A greifen könnte. Weiteres werde ich nach Absetzen der Schmerzmittel sehen.
Die Physio ist zunächst auf Intensiv angelegt und dann über Muskelaufbau - bei korrekter Muskelstellung - , auch mit Unterwasserlaufband , in eine regelmäßige physiotherapeutische Betreuung übergeleitet.
Zugleich gibt es für uns Hausaufgaben im Bereich der Dehnung und Aufwärmung vor sportlichen Arbeitsaufgaben.
Ich habe versucht, alle Aspekte zu beleuchten und die - für meinen Hund - sachdienlichste Vorgehensweise zu finden.
Für mich selber habe ich dazu gelernt: noch genauer, noch intensiver auf das verhalten des Tieres zu achten, besonders unter dem Aspekt, wenn erlernte Übungen im Sport auf einmal unsauber werden, ohne erkennbaren Anlass.
Hier hätte mir, im speziellen, eine unsaubere Gegenstandsarbeit zu denken geben sollen - mea culpa.
Was wir jetzt brauchen, ist ein bißchen Rückenwind.
Sorry, da komplexer Sachverhalt, wurde es etwas länger